Ein Mann in Kanada ist nach einer tödlichen Autofahrt in Toronto von einem Gericht wegen zehnfachen Mordes schuldig gesprochen worden. Der Richter am höchsten Gerichtshof der Provinz Ontario sah den 28-Jährigen am Mittwoch zudem für 16-fachen versuchten Mord bei dem Vorfall im Jahr 2018 verantwortlich. Die Argumentation der Verteidigung, eine Autismus-Erkrankung des Täters habe diesem die Tragweite seiner Handlungen nicht erkennen lassen, verfing nicht.
Der Verurteilte hatte gegenüber der Polizei angegeben, zur Tat von einer frauenverachtenden Internet-Community sexuell frustrierter Männer inspiriert worden zu sein. Acht der zehn Todesopfer waren weiblich. Auf Mord ersten Grades steht in Kanada automatisch eine lebenslange Haftstrafe mit der Möglichkeit, auf Bewährung freigelassen zu werden.
Der Mann war im April 2018 mit einem Lieferwagen in der kanadischen Metropole mit hohem Tempo auf einen Gehweg gefahren und hatte dabei zehn Menschen getötet und 16 weitere verletzt. Der weisse Transporter war Berichten von Augenzeugen zufolge in Schlangenlinien über den Gehweg gefahren und erfasste dabei Passanten. Der Täter liess Medienberichten zufolge über zwei Kilometer rund 15 Strassenblocks hinter sich, ehe er mit zerbeulter Motorhaube auf dem Gehweg zum Stehen kam. (sda/dpa)