In ihrem diesjährigen Wasserbericht fordert die Uno dazu auf, Wasser im Kampf gegen den Klimawandel besser zu nutzen.
«Wir reden oft über Wassermangel und drohende Wasserkonflikte, aber zu wenig darüber, dass Wasser Teil der Lösung der Klimakrise ist», erklärte Ulla Burchardt vom Vorstand der Deutschen Unesco-Kommission anlässlich der Vorstellung des Berichts am Weltwassertag am Sonntag.
In dem Bericht warnt die Uno vor einem Mangel an Wasser sowie schlechterer Wasserqualität durch die Erderwärmung. «Der Klimawandel verändert den Wasserkreislauf und führt zu grossen Herausforderungen», heisst es. Diese beträfen alle Lebensbereiche.
Um diesen Bedrohungen zu begegnen, werden im Weltwasserbericht zwei Lösungsansätze vorgeschlagen: Einerseits müsse Wassernutzung an den Klimawandel angepasst werden, andererseits solle nachhaltiges Wassermanagement durch Klimaschutz erreicht werden. Eine Anpassung der Wassernutzung könne die Schäden infolge des Klimawandels mildern.
Die Autoren des Berichts kritisieren, dass innovative Technologien noch zu selten eingesetzt würden. Ebenso sei Klimaschutz durch die Reduzierung von Treibhausgasen in allen wassernutzenden Bereichen möglich, dies werde allerdings bisher meist übersehen.
«Effektive Bewirtschaftung von Wasser trägt zu Klimaschutz und wirksamer Anpassung an den Klimawandel bei», betonte Burchardt. Die Menschen müssten Wasser effizienter nutzen und unnötige Wassernutzung sowie Wasserverluste vermeiden. Sie forderte auch eine bessere Anpassung der Landwirtschaft an die Wasser- und Klimakrise.
Laut dem Bericht haben weltweit aktuell 2.2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser. 4.2 Milliarden Menschen – also mehr als 55 Prozent der Weltbevölkerung – haben keine sicheren Sanitäranlagen.
Der weltweite Wasserverbrauch ist heutzutage sechs Mal so hoch wie noch vor hundert Jahren. Und er steigt dem Bericht zufolge weiter um etwa ein Prozent pro Jahr an.
Der Klimawandel führe zu häufigeren und extremeren Wetterereignissen wie Hitzewellen oder Starkregenfällen. In bereits betroffenen Regionen werde sich die Lage weiter verschlechtern, «beispielsweise in Form einer zunehmend unregelmässigen und unsicheren Versorgung», warnt die Uno. Noch nicht betroffene Regionen würden «durch den Klimawandel in Zukunft ebenfalls unter Wasserstress leiden». (sda/afp)