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Klima

UN-Klimakonferenz in Glasgow startet mit starken Appellen

Starke Appelle an UN-Klimakonferenz, aber G20 findet kein Zieldatum für CO2-Neutralität

31.10.2021, 13:52
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Mit etwas Verzögerung hat die Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow nun offiziell begonnen. Unter dem Vorsitz von Grossbritannien verhandeln ab diesem Sonntag Regierungsvertreterinnen und -vertreter aus rund 200 Staaten zwei Wochen lang über eine ambitioniertere globale Klimapolitik. Ausrichter der Veranstaltung sind die Vereinten Nationen. Die offizielle Eröffnungszeremonie, deren Beginn sich um etwa eine Stunde verzögerte, begann mit einer Schweigeminute für die Opfer der Corona-Pandemie.

Dr. Hoesung Lee, chair of the IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), Alok Sharma, President of the COP26 summit, outgoing COP president Carolina Schmidt, Patricia Espinosa, UNFCCC Executive ...
Von rechts: Dr. Hoesung Lee, Vorsitzender des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), Alok Sharma, Präsidentin des Klimagipfels, die abtretende Präsidentin Carolina Schmidt, Patricia Espinosa, UNFCCC Generalsekretärin und UNGA-Präsident Abdulla Shahid.Bild: keystone

«In Glasgow kann und muss die Weltgemeinschaft die noch offenen Fragen zu den Regeln der internationalen Zusammenarbeit beim Klimaschutz abschliessend klären. Wenn das gelingt, dann kann Glasgow eine neue Phase der internationalen Klima-Zusammenarbeit einleiten», sagte die geschäftsführende Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) zum Auftakt der Konferenz. Jetzt müsse es darum gehen, einen Schwerpunkt auf die konkrete Umsetzung der Klimaziele zu legen. «Das ist dringend nötig: Die Welt ist noch lange nicht auf 1.5 Grad-Kurs», sagte Schulze. Gemeint ist das oberste Ziel der Vertragsstaaten, die Erderhitzung möglichst unter 1.5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu halten. Darauf hatten sich die Staaten bei der entscheidenden Weltklimakonferenz in Paris vor sechs Jahren verbindlich verständigt.

G20 kann sich nicht auf klares Zieldatum für CO2-Neutralität einigen
Die führenden Wirtschaftsmächte haben sich beim G20-Gipfel in Rom nicht auf eine ehrgeizige Erklärung zum Klimaschutz verständigen können. Wie aus dem ausgehandelten Text für die Abschlusserklärung hervorgeht, gibt es weiter kein konkretes Zieldatum für die wichtige Kohlendioxidneutralität und den Ausstieg aus der Kohleverstromung. Das Dokument, das am Nachmittag formell angenommen werden soll, lag der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag vor.

Der britische Premierminister Boris Johnson erklärte am Morgen, er hoffe auf eine «Atmosphäre der Verantwortung und Ambition», um das Pariser Ziel am Leben zu halten.

Auch der geschäftsführende Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) appellierte zum Start an die Weltgemeinschaft: «Die weltweite Klimakatastrophe lässt sich verhindern. Wir haben die Technologie und das Wissen, allein entscheidend ist der weltweite Wille zum entschlossenen Handeln.» Die Industriestaaten trugen die «Hauptverantwortung einer ökologisch, sozialen weltweiten Wachstumswende», erklärte Müller.

epa09533809 German Federal Minister of Economic Cooperation and Development Gerd Mueller (R) attends the weekly meeting of the German Federal Cabinet in Berlin, Germany, 20 October 2021. EPA/HENNING S ...
Gerd Müller (CSU)Bild: keystone

Bis zum 12. November wollen die Staatenvertreter miteinander verhandeln. Es reisen voraussichtlich etwa 25 000 Menschen an, darunter Tausende Journalisten und Klimaschutzaktivisten.

Zentrale Themen sind der Handel zwischen den Staaten bei der Reduktion von Treibhausgasen sowie die Finanzierung von Schäden und Verlusten durch die Erderwärmung vor allem in ärmeren Ländern. (sda/dpa/bal)

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