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Hurrikan «Helene» hinterlässt Tote und Verwüstung in den USA

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Hurricane «Helene»
Der Hurrikan «Helene» hat in Florida, USA, für Zerstörung gesorgt.
quelle: keystone / stephen smith
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Katastrophale Überschwemmungen nach Tropensturm «Helene» in den USA

28.09.2024, 13:3128.09.2024, 21:25
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epa11629453 View of damages left behind by Hurricane Helene in Keaton Beach, Florida, USA, 27 September 2024. The storm hit the Gulf Coast of Florida as a Category 4 hurricane overnight, leaving milli ...
Keaton Beach in Florida. Bild: keystone

Der verheerende Sturm «Helene» hat im Südosten der USA zu «katastrophalen, historischen Überschwemmungen» geführt und eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Vor allem in den südlichen Appalachen sei die Gefahr von Sturzfluten erhöht, teilte das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) mit. Mehr als drei Millionen Haushalte waren infolge des Sturms landesweit ohne Strom, wie Daten der Webseite «poweroutage.us» zeigten. US-Medien zufolge starben infolge des Unwetters in mehreren Bundesstaaten insgesamt mindestens 40 Menschen.

This satellite image from the National Oceanic and Atmospheric Administration taken at 6:11pm ET shows Hurricane Helene, which weakened into a post-tropical cyclone, over the United States on Friday,  ...
«Helene» am Freitag über den USA.Bild: keystone

Die durch den Sturm verursachten Zerstörungen erstreckten sich von Florida im Süden hunderte Kilometer ins Landesinnere. Vor allem die Bundesstaaten Florida, Georgia, South Carolina, North Carolina, Tennessee, Virginia, West Virginia, Kentucky, Ohio und Illinois sind betroffen. Die Behörden warnen, dass es länger dauern könne, die Stromversorgung wiederherzustellen.

Torrential rain from Hurricane Helene has caused lake levels to rise on Lake James, resulting in flooded docks and gazebos, Friday, Sept. 27, 2024 in Morganton, N.C. (AP Photo/Kathy Kmonicek)
Überschwemmung beim Lake James in North Carolina.Bild: keystone
epa11628681 A worker removes the debris left behind by Hurricane Helene in Cedar Key, Florida, USA, 27 September 2024. The storm hit the Gulf Coast of Florida as a Category 4 hurricane overnight, leav ...
Cedar Key, Florida.Bild: keystone

Erst Hurrikan, dann Tropensturm

«Helene» war am Donnerstagabend (Ortszeit) als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Kilometern pro Stunde in der Region Big Bend im Bundesstaat Florida auf Land getroffen. Dieser schwächte sich dann zu einem Tropensturm ab und zog weiter Richtung Norden über die Appalachen. Das US-Hurrikanzentrum warnte weiter vor lebensbedrohlichen Überschwemmungen und Erdrutschen. Auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris warnte: «Der Sturm ist nach wie vor gefährlich und tödlich, er hat Menschenleben gekostet, und die Gefahr von Überschwemmungen ist nach wie vor gross.»

A patron looks at the flooding from Hurricane Helene in the Paces neighborhood, Friday, Sept 27, 2024, in Atlanta. (AP Photo/Jason Allen)
Atlanta, Georgia. Bild: keystone

Häuser wurden zerstört und ganze Ortschaften überschwemmt. Berichtet wurde von Menschen, die durch umgestürzte Bäume getötet oder verletzt wurden, andere kamen in ihren Autos und Häusern ums Leben. Zahlreiche Strassen wurden unterspült und in den betroffenen Regionen gesperrt. Aus Sorge vor einem unmittelbar bevorstehenden Dammbruch des Nolichucky Damms in Tennessee, mussten die Anwohner in den betroffenen Gegenden auf Anweisung der Behörden ihre Häuser verlassen.

Stromausfälle und Überschwemmungen

Mehr als vier Millionen Haushalte waren infolge des Sturms am Freitag landesweit ohne Strom, wie Daten der Webseite «poweroutage.us» zeigten. Häuser wurden zerstört und ganze Ortschaften überschwemmt. Berichtet wurde von Menschen, die durch umgestürzte Bäume getötet oder verletzt wurden, andere kamen in ihren Autos und Häusern ums Leben. Zahlreiche Strassen wurden unterspült und in den betroffenen Regionen gesperrt.

Spektakuläre Rettung von Krankenhausdach

Zu schweren Überschwemmungen kam es auch in der Kleinstadt Erwin im Bundesstaat Tennessee. Hier kletterten mehr als 50 Menschen auf das Dach eines Krankenhauses, um sich vor den Fluten zu retten. Mithilfe eines Hubschraubers gelang es Polizei und Einsatzkräften, die Menschen zu retten. Alle seien in Sicherheit gebracht worden, teilte Senator Bill Hagerty auf dem Kurznachrichtendienst X mit.

In this image made from a video provided by NewsNation, people can be seen on the roof of the Unicoi County Hospital in Erwin, Tenn., on Friday, Sept. 27, 2024. (NewsNation via AP)
Menschen auf dem Dach des Krankenhauses.Bild: keystone

Wie vielen Menschen der Sturm das Leben kostete, ist noch unklar. Der US-Sender NBC berichtete von mindestens 42 Toten, ABC-News von mindestens 44. Bei Unwettern dieser Art wird das Ausmass der Zerstörung oft erst nach Tagen sichtbar. Opfer des Sturms werden oft erst entdeckt, wenn der Sturm vorbeigezogen und das Wasser zurückgegangen ist.

Evakuierungen wegen drohender Dammbrüche

In North Carolina warnten die Behörden davor, dass ein Damm am Lake Lur brechen könne und forderten Anwohnerinnen und Anwohner der umliegenden Ortschaften auf, sich in Sicherheit zu bringen. Auch in Newport, Tennessee, einer Stadt mit etwa 7'000 Einwohnern, gab es Evakuierungsaufforderungen, weil ein Damm zu brechen drohte. In beiden Fällen wurde später Entwarnung gegeben.

epa11629173 Members of the Atlanta Fire Rescue ..Department's Swift Water Rescue Team bring Darryl Hall (C) to dry land after his Buckhead neighborhood home was swamped by the flood waters of Pea ...
Atlanta, Georgia.Bild: keystone

Düstere Erinnerungen an Hurrikan «Ian»

Stürme wie «Helene» wecken bei vielen Menschen in den USA düstere Erinnerungen an frühere Unwetter. Vor zwei Jahren richtete Hurrikan «Ian» in Florida gewaltige Schäden an, mehr als 100 Menschen kamen ums Leben. Damals zog das Zentrum des Sturms über dicht besiedeltes Gebiet im Südwesten des Bundesstaats und fegte mit Windgeschwindigkeiten von rund 240 Kilometern pro Stunde über Küstenstädte hinweg.

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht laut Experten die Wahrscheinlichkeit starker Stürme. Die Hurrikansaison beginnt im Atlantik am 1. Juni und dauert bis zum 30. November. (sda/dpa)

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