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34 gefangengenommene Militärangehörige in Kolumbien wieder frei

34 gefangengenommene Militärangehörige in Kolumbien wieder frei

In Kolumbien sind 34 Militärangehörige nach Armeeangaben aus mehrtägigen Gefangenschaft befreit worden.
21.04.2024, 05:3121.04.2024, 05:31
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Eine Kommission von Vertretern der Uno und des Büros des kolumbianischen Bürgerbeauftragten sei in den Süden des Landes gereist, um mit der dortigen Gemeinschaft in den Dialog zu treten, teilt die Armee am Samstag (Ortszeit) mit. Die Soldaten seien anschliessend freigelassen worden. Es gehe ihnen gut, auch hätten sie ihre gesamte Ausrüstung bei sich.

A guerrilla from the FARC-EMC stands guard on a road at a checkpoint in Corinto, Colombia, Friday, April 12, 2024, the day after a car bomb exploded in the nearby town of Miranda. President Gustavo Pe ...
Ein Farc-EMC-Angehöriger patroulliert in der kolumbischen Ortschaft Corinto.Bild: keystone

Die örtliche Gouverneurin Rafaela Cortés hatte zuvor in einem Video im Onlinedienst Instagram erklärt, dass hinter der Verschleppung der Militärs abtrünnige Kämpfer der früheren Guerilla-Organisation Farc steckten. Diese hätten das Friedensabkommen von 2016 abgelehnt und «instrumentalisieren die Zivilbevölkerung». Die Gruppe befand sich den Angaben zufolge seit Freitag nach einem Einsatz gegen Umweltdelikte in Gewalt der Farc-Dissidenten.

Kolumbien leidet seit sechs Jahrzehnten unter bewaffneten Konflikten zwischen dem Staat sowie linken Guerilla-Gruppen, rechten Paramilitärs und Drogenschmugglern. 2016 hatte die grösste Guerilla-Organisation Farc ein Friedensabkommen mit der Regierung unterzeichnet. Die EMC und mehrere andere Splittergruppen der Farc lehnten das Friedensabkommen aber ab.

Der linksgerichtete Präsident Gustavo Petro war 2022 mit dem Ziel angetreten, dem Land «vollständigen Frieden» zu bringen. Seitdem wurden Friedensgespräche mit der EMC und der Rebellen-Organisation Nationale Befreiungsarmee (ELN) geführt.

Der Friedensprozess hatte zuletzt aber einige Rückschläge erlitten. Menschenrechtsorganisationen werfen den Rebellengruppen, die auch mit dem Drogenhandel in Verbindung gebracht werden, unter anderem vor, die Waffenruhen auszunutzen, um ihre Macht auszuweiten, grössere Gebiete unter ihre Kontrolle zu bringen und neue Mitglieder zu rekrutieren. (sda/afp)

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