International
Lateinamerika

In Peru wird der Schmuck der Präsidentin zur Staatsaffäre

Peru's President Dina Boluarte shows her jewelry during a press conference at Government Palace in Lima, Peru, Friday, April 5, 2024. Authorities are investigating on whether she illegally receiv ...
Der Scmuck von Präsidentin Dina Boluarte wird zur StaatsaffäreBild: keystone

In Peru wird der Schmuck der Präsidentin zur Staatsaffäre – so verteidigt sie sich

06.04.2024, 08:1006.04.2024, 08:10
Mehr «International»

Die peruanische Präsidentin Dina Boluarte ist wegen des Verdachts auf illegale Bereicherung nach eigenen Angaben fünf Stunden lang von der Staatsanwaltschaft befragt worden. Anschliessend sagte sie in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache am Freitag, sie müsse einen Fehler eingestehen: dass sie mehrere Uhren als Leihgabe des mit ihr befreundeten Gouverneurs des Departments Ayacucho, Wilfredo Oscorima, angenommen habe. Sie habe diese inzwischen zurückgegeben, sagte Boluarte.

Der Vorwurf, sie trage teuren Schmuck von Luxusmarken, sei jedoch falsch. Boluarte zeigte mehrere Schmuckstücke - ein Armband, zwei Paare Ohrringe, zwei Halsketten und einen Ring. Diese seien von anderen Marken, als behauptet worden sei.

Am Karfreitag war Boluartes Haus durchsucht worden. Peruanische Medien hatten berichtet, die 61-Jährige trage in der Öffentlichkeit teure Uhren der Marke Rolex, die sie sich von ihrem Gehalt schwerlich leisten könne. Am Montag traten sechs Minister zurück – ein Zusammenhang zu der Affäre um die Präsidentin lag nahe, wurde aber nicht offiziell bestätigt.

Boluarte erschien am Freitag bei der Staatsanwaltschaft in Lima. Laut Mitteilung der Behörde sagte sie vor Generalstaatsanwalt Juan Carlos Villena aus. Neben dem Verdacht auf illegale Bereicherung gehe es darum, dass der Gebrauch bestimmter Uhren und Schmuckstücke nicht korrekt deklariert worden sei.

Boluarte sagte am Freitag, sie habe die Uhren in einer Erklärung über Vermögen und Einkommen nicht angeben müssen, weil diese ihr nicht gehörten. Die Vorwürfe nannte sie «Augenwischerei», die dem Ansehen des südamerikanischen Landes schade. Zuvor hatte sie der Presse Schikane vorgeworfen und einen sexistischen Hintergrund nahegelegt.

Boluarte ist seit Dezember 2022 Übergangspräsidentin. Als damalige Vizepräsidentin wurde sie als erste Frau Staats- und Regierungschefin des Andenstaates, nachdem Präsident Pedro Castillo des Amtes enthoben und verhaftet worden war. Castillo hatte den Kongress aufgelöst, ihm wird ein versuchter Staatsstreich vorgeworfen. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6
    Assistent von deutschem Modeschöpfer: «Karl Lagerfeld wollte sterben wie Elefanten»

    Sébastien Jondeau, jahrzehntelanger Assistent von Karl Lagerfeld in Paris, hat in einer neuen TV-Dokumentation verraten, was der verstorbene Modeschöpfer über den Tod dachte. «Er wollte sterben wie die Elefanten – einfach verschwinden», sagt der 50-Jährige.

    Zur Story