Ihre Ankunft wird von einem Raunen begrüsst. Als würde ein Unwetter oder ein mystisches Monster eine Stadt ins Visier nehmen. Dabei geht es «nur» um Bonnie Blue, ihres Zeichens angebliche Rekordhalterin (Sex mit über 1000 Männern an einem Tag) und umstrittener Onlyfans/Erotik-Star.
Häufige Schauplätze ihrer Gangbang-Videos: Universitäten. Kürzlich hat Bonnie Blue die schottische Stadt Glasgow angesteuert, mitsamt der dortigen Bildungsinstitutionen.
Die Ankündigung versetzte die Verantwortlichen Berichten zufolge in Alarmbereitschaft. Die University of Glasgow forderte ihre Studierenden dazu auf, die Pornodarstellerin dem Sicherheitspersonal zu melden, sollte sie auf dem Campus gesichtet werden.
Grund für den «Besuch» sei der Auftakt von Bonnie Blues Veranstaltungsreihe «Freshers Meet and Greet Tour», die am selben Tag beginnt wie die offizielle Einführungswoche für Studienanfänger.
In einem vorbereitenden Briefing für studentische Freiwillige, die während der Einführungswoche unterstützen, wies der Leiter der Sicherheitsabteilung auf drei zentrale Punkte hin, auf die besonders geachtet werden müsse: Drogen, Alkohol – und Bonnie Blue. Das berichtete ein beteiligter Student gegenüber der Zeitung The Herald.
Bonnie Blue, mit bürgerlichem Namen Tia Emma Billinger, ist für öffentlichkeitswirksame Auftritte in den sozialen Medien bekannt. Im Rahmen ihrer Tour ist sie mit einem umgebauten Van – von ihr selbst als «Bang Bus» bezeichnet – unterwegs, um verschiedene Universitätsstädte im Vereinigten Königreich zu besuchen. Die Tour sei zeitlich auf den Beginn der akademischen Semester abgestimmt worden, heisst es.
Laut Angaben der Universität sollen Studierende keinen direkten Kontakt zu Billinger aufnehmen. Stattdessen wird dazu geraten, Beobachtungen über die Notfallfunktion der universitätseigenen Sicherheits-App zu melden.
Bonnie Blues mögliche Anwesenheit auf dem Campus wurde als «sicherheitsrelevant» eingestuft.
Ursprünglich war geplant, die Veranstaltungsreihe in Dundee zu beginnen. Nach öffentlicher Kritik habe Billinger ihren ersten Stopp jedoch nach Glasgow verlegt, berichtet «The Herald».
Die britische Parlamentsabgeordnete Joani Reid äusserte sich ebenfalls zu dem Vorhaben. In einem Statement gegenüber der «Glasgow Times» bezeichnete sie das Auftreten von Billinger in unmittelbarer Nähe von Studierenden als problematisch. Sie kritisierte insbesondere die Verbindung von sexuellen Inhalten mit Veranstaltungen, die sich an junge Menschen in einer sensiblen Übergangsphase richteten.
Sie sagte: «Gerade in dem Moment, in dem sie etwas über Respekt und gesunde Beziehungen lernen sollten, wird ihnen eine verzerrte Darstellung vermittelt – dass Missbrauch Unterhaltung sei, Zwang attraktiv wirke und Ausbeutung als legitimer Karriereweg erscheine.»
Kurz nach ihrer Ankunft in Glasgow wurde Tia Billinger zudem in der Nähe des Ibrox-Stadions der Glasgow Rangers gesehen. Medienberichten zufolge parkte ihr Fahrzeug nahe einer U-Bahn-Station, wo sie T-Shirts, Kondome und Einverständniserklärungen verteilte. Zahlreiche Personen baten um Fotos, vereinzelt kam es jedoch auch zu kritischen Reaktionen.
Auf Nachfrage der Zeitung «Scottish Sun» erklärte sie ihre Präsenz am Stadion mit den Worten: «Es gibt viele Jungs hier – warum sollte ich also nicht da sein?»