In dem grössten Flüchtlingscamp für Palästinenser im Libanon sind erneut bewaffnete Kämpfe ausgebrochen. Mindestens 20 Menschen wurden bei den Gefechten zwischen Mitgliedern der Palästinenserorganisation Fatah und islamistischen Gruppen verletzt.
Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur NNA. Die Kämpfe in dem Lager Ain al-Hilwah nahe der Küstenstadt Sidon brachen demnach in der Nacht zum Freitag aus und gingen zum Teil am Tag weiter.
#Lebanon#Fatah declared the beginning of a "cleansing battle" as clashes reoccur between its members and extremist Islamic forces in the #Ain_el_Helweh Palestinian refugee camp.https://t.co/RldJuE7mKL
— This is Beirut (@ThisIsBeirut_) September 7, 2023
Bereits Ende Juli war es in dem Lager zu schweren Gefechten gekommen. Dabei kamen 13 Menschen ums Leben. Auslöser war ein mutmassliches Attentat auf den Fatah-Kommandeur Abu Aschraf al-Armuschi, für das die Islamisten verantwortlich gemacht wurden. Die Fatah-Anführer fordern eine Aufklärung des Falls und die Auslieferung des mutmasslichen Mörders.
Ain al-Hilwah im Süden des Landes ist mit rund 80'000 Einwohnern das grösste palästinensische Flüchtlingslager im Libanon. Die meisten Bewohner sind Flüchtlinge des ersten arabisch-israelischen Krieges im Jahr 1948 sowie deren Nachkommen. Andere palästinensische Bewohner wurden im libanesischen Bürgerkrieg (1975–90) dorthin vertrieben. In den vergangenen Jahren kamen ausserdem Palästinenser aus Syrien wegen des dortigen Bürgerkriegs hinzu. 2015 scheiterte in dem Camp ein Anschlag auf einen Sicherheitsbeauftragten der Fatah. (rbu/sda/dpa)