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Ukraine-Ticker: Selenskyj will Trump in New York treffen

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Russischer Aufklärer löst Alarmstart der Nato aus +++ Selenskyj will Trump treffen

Die aktuellsten Nachrichten zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine im Liveticker.
20.09.2025, 14:0222.09.2025, 01:20
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21:17
Selenskyj: Stehen vor wichtiger diplomatischer Woche
Die Ukraine steht nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj vor einer anstrengenden Woche mit viel Diplomatie. Dazu zählte er in erster Linie die bevorstehende UN-Generalversammlung in New York, wo über zwei Dutzend Treffen mit Staats- und Regierungschefs aus aller Welt geplant seien. «Wir können viel erreichen, wenn unsere Partner uns zuhören und Vorschläge unterstützen, die wirklich zum Ende des Krieges beitragen», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

Nach Selenskyjs Worten ist auch ein Treffen mit US-Präsident Donald Trump geplant. Ein konkretes Datum nannte er jedoch nicht.

«Es ist wichtig, dass diese Woche der Welt die Entschlossenheit zu entschlossenem Handeln vermittelt, denn ohne Stärke wird es keinen Frieden geben», betonte Selenskyj. Er hob dabei das neueste geplante Sanktionspaket der EU gegen Russland hervor, mit dem der Druck auf die russische Schatten-Ölflotte und generell den Handel mit russischen Energieressourcen erhöht werden soll, um Moskaus «Kriegskasse» anzugreifen.

Die EU-Kommission hat am Freitag neue Sanktionen gegen Russland wegen dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine vorgeschlagen. Die EU-Kommission will zudem nach Druck aus Washington den Termin für ein vollständiges Importverbot von Flüssigerdgas (LNG) aus Russland in die EU vorziehen, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte. Das Verbot soll demnach schon Anfang 2027 kommen, also ein Jahr früher.

Trump hatte am vergangenen Wochenende umfassende Sanktionen gegen Russland in Aussicht gestellt und als Bedingung genannt, dass alle Nato-Staaten dasselbe täten. Ausserdem müssten sie den Kauf von russischem Öl einstellen. Die Massnahmen des 19. Sanktionspakets werden nun den Mitgliedstaaten der EU zur Genehmigung vorgelegt. (sda/dpa)
13:38
Russischer Aufklärer löst Alarmstart der Luftwaffe aus
Wegen einer russischen Militärmaschine über der Ostsee hat die Nato erneut zwei Eurofighter alarmiert. Das zunächst nicht zu identifizierende Luftfahrzeug sei ohne Flugplan und Funkkontakt im internationalen Luftraum unterwegs gewesen, teilte die Luftwaffe mit. Die Eurofighter starteten auf dem Fliegerhorst Rostock-Laage.

Es habe sich um ein russisches Aufklärungsflugzeug vom Typ Il-20M gehandelt, das mit einer sogenannten Sichtidentifizierung aufgeklärt wurde, so die Luftwaffe. Die Lage im Ostsee-Raum hat sich mit Luftraumverletzungen Russlands zuletzt weiter angespannt. Die Bundeswehr hält zusätzliche Flugzeuge für den Schutz des Luftraums auch an der Ostflanke des Bündnisses vor. (sda/dpa)
14:46
Estland: Russische Jets kilometertief in unserem Luftraum
Estland hat der Moskauer Darstellung widersprochen, wonach russische Kampfjets den estnischen Luftraum auf einem Flug zur Exklave Kaliningrad nicht verletzt hätten. Das Verteidigungsministerium in Tallinn veröffentlichte auf dem Portal X eine Karte mit der angeblichen Flugroute der drei Maschinen vom Typ MiG-31.

Demnach flogen die Russen am Freitag nicht in dem schmalen internationalen Korridor über dem Finnischen Meerbusen, sondern etwa zehn Kilometer tief im estnischen Luftraum. Der Flug führte demnach in gerader Linie an der Ostseeküste Estlands entlang. Die Jets der Russen seien schliesslich von Nato-Kampfjets aus Italien aus dem Luftraum eskortiert worden, hiess es. Die Verletzung des Nato-Luftraums habe etwa zwölf Minuten gedauert.

Das Militär in Moskau sprach von einem Überführungsflug der MiG-31 aus Russland nach Kaliningrad, der estnische Luftraum sei nicht berührt worden. Das baltische Nato- und EU-Mitglied Estland hat wegen des Vorfalls nach Artikel vier des Nato-Vertrags Beratungen des westlichen Verteidigungsbündnisses beantragt, die Anfang kommender Woche stattfinden sollen. (sda/dpa)
14:22
Nato setzt auf türkisches Luftüberwachungssystem
Nato-Partner setzen wegen der zunehmenden russischen Luftraumverletzung im Osten und Südosten des Bündnisgebietes auf den kurzfristigen Einsatz eines türkischen Aufklärungssystems. Die Ausbildung daran soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur mit Hilfe der Ukraine organisiert werden - mit dem Ziel, erste Schritte bereits in der kommenden Woche zu unternehmen.

Polen und Rumänen, in deren Luftraum zuletzt verstärkt russische Militärdrohnen eindrangen, sollen mit dem türkischen Luftüberwachungssystem «Merops» («Multispectral Extended Range Optical Sight») ausgestattet und darauf trainiert werden.
Das System kann an Hubschraubern und Drohnen angebracht werden und durch Wolken und Staub hindurch feindliche Systeme orten. Es wurde erstmals 2022 öffentlich präsentiert. (sda/dpa)
14:01
Selenskyj will Trump in New York treffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will US-Präsident Donald Trump kommende Woche am Rande der UN-Generaldebatte in New York treffen. Es werde viele bilaterale Treffen geben und auch eines mit dem US-Präsidenten, sagte Selenskyj der Nachrichtenagentur Interfax Ukraine zufolge am Freitag vor Journalisten.

Er wolle bei dem Treffen unter anderem über die Sicherheitsgarantien der Partner sprechen, die die Ukraine brauche. Ebenso soll es demnach um Sanktionen gegen Russland gehen. Selenskyj stellte ausserdem ein Treffen der beiden First Ladys, also seiner Frau Olena mit Melania Trump, in Aussicht. Dabei solle es um humanitäre Fragen zu Kindern gehen.

Ab Dienstag kommen in New York etwa 150 Staats- und Regierungschefs zur Generaldebatte der Vereinten Nationen zusammen. US-Aussenminister Marco Rubio hatte bereits Anfang der Woche angedeutet, dass Trump und Selenskyj sich dabei in New York treffen könnten. Zuletzt hatten sich die beiden Staatschefs im August im Weissen Haus getroffen, kurz nach einem Gipfel Trumps mit Kremlchef Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska.


11:38
Ukraine greift Ölraffinerien in Russland an
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben erneut die Ölraffinerie im russischen Saratow an der Wolga angegriffen. In der Umgebung des Ziels habe es Explosionen und einen Grossbrand gegeben, teilte der Generalstab bei Telegram mit. Die Raffinerie ist in der Vergangenheit mehrfach Ziel ukrainischer Angriffe gewesen, nach Angaben des Generalstabs auch in der vergangenen Woche.

Der Gouverneur des Gebiets, Roman Bussargin, schrieb bei Telegram, dass eine Frau bei ukrainischen Drohnenangriffen verletzt worden sei, ausserdem seien Fenster in zwei Wohnblöcken und mehrere Autos beschädigt worden. Über einen Angriff auf die Raffinerie schrieb er nichts.

Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich nicht unabhängig überprüfen. In sozialen Medien wurden unabhängig nicht überprüfbare Videos veröffentlicht, die den Brand zeigen sollen. Augenzeugen sollen demnach von Explosionen berichtet haben.
21:10
Zwei russische Kampfjets im Tiefflug über polnischer Bohrplattform
Zwei russische Kampjets sind heute im Tiefflug über eine polnische Bohrplattform in der Ostsee geflogen. Dies berichtet der polnische Grenzschutz. In einer Erklärung heisst es: «Die polnischen Streitkräfte und andere Dienste wurden benachrichtigt.»

(rbu)
19:56
Estland beantragt Nato-Artikel 4
Nach der Verletzung seines Luftraums durch Russland hat Estland Konsultationen nach Artikel 4 des Nato-Vertrags beantragt. Dies teilte die Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes in Tallinn mit. Der Artikel sieht Beratungen mit den Verbündeten vor, wenn sich ein Nato-Staat von aussen gefährdet sieht.

«Wir halten es für notwendig, uns mit unseren Verbündeten zu beraten, damit alle auf einem gemeinsamen Informationsstand sind und wir die nächsten gemeinsamen Schritte festlegen können», wurde Regierungschef Kristen Michal in der Mitteilung zitiert. «Das gesamte Bündnis nimmt diesen Vorfall ernst.»



«Eine solche Verletzung ist völlig inakzeptabel, und die Reaktion der Nato auf jede Provokation muss einheitlich und entschieden sein», sagte Michal.

«Die Lage war unter Kontrolle. Nato-Kampfflugzeuge reagierten und die russischen Flugzeuge mussten sich zurückziehen», sagte Michal. Die an Russland grenzenden Länder Estland, Lettland und Litauen besitzen keine eigenen Kampfjets. Die Nato-Verbündeten sichern deshalb im Wechsel den baltischen Luftraum.

Erst kürzlich beantragte Polen Artikel 4, nachdem Dutzende russische Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen waren.

(rbu/sda/dpa)
17:49
«Äusserst gefährliche Provokation»
EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas sprach von einer «äusserst gefährlichen Provokation». Sie verwies darauf, dass es die dritte Verletzung des EU-Luftraums innerhalb weniger Tage gewesen sei und dies die Spannungen in der Region weiter verschärft. «Putin stellt die Entschlossenheit des Westens auf die Probe. Wir dürfen keine Schwäche zeigen», schrieb die Estin auf der Plattform X und sicherte ihrem Heimatland die volle Solidarität der EU zu.

Bei einem russischen Luftangriff auf die Ukraine in der vergangenen Woche war eine grosse Zahl von Drohnen in den Luftraum Polens und damit der Nato geflogen. Die polnische Luftwaffe und andere Nato-Verbündete schossen erstmals einige der Flugkörper ab. Auch danach kam es zu Vorfällen, bei denen mutmasslich gezielt russische Drohnen über Polen und Rumänien gelenkt wurden. (sda/dpa)
16:53
«Beispiellos dreist»
Das baltische EU- und Nato-Mitglied Estland hat erneut die Verletzung seines Luftraums durch Russland gemeldet. Drei Kampfjets vom Typ MIG-31 seien am Morgen nahe der Ostsee-Insel Vaindloo unerlaubt in den Luftraum eingedrungen und hätten sich insgesamt zwölf Minuten darin aufgehalten, teilte die estnische Armee in Tallinn mit.

Das Aussenamt bestellte einer Mitteilung zufolge wegen des Vorfalls den Geschäftsträger der russischen Botschaft ein und überreichte eine Protestnote. «Russland hat in diesem Jahr viermal den estnischen Luftraum verletzt, was an sich schon inakzeptabel ist. Doch die heutige Verletzung, bei der drei Kampfjets in unseren Luftraum eingedrungen sind, ist beispiellos dreist», teilte Aussenminister Margus Tsahkna mit. Auf Russlands zunehmende Grenzüberschreitungen und wachsende Aggressivität müsse mit einer raschen Erhöhung des politischen und wirtschaftlichen Drucks reagiert werden, forderte er.

Die Flugzeuge hätten keine Flugpläne übermittelt, ihre elektronische Kennung ausgeschaltet gehabt und auch keinen Funkkontakt mit der estnischen Flugsicherung gehalten. Die an Russland grenzenden Länder Estland, Lettland und Litauen besitzen keine eigenen Kampfjets. Die Nato-Verbündeten sichern deshalb im Wechsel den baltischen Luftraum. (sda/dpa)


Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland regelmässig kleine Geländegewinne verbuchen kann.
  • Die russische Armee bombardiert unnachlässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine wehrt sich ihrerseits mit Drohnenangriffen auf die russische Kriegsinfrastruktur und die Waffenproduktion.
  • Bemühungen um einen Waffenstillstand tragen bisher keine Früchte. Kritiker werfen US-Präsident Trump vor, er fasse Wladimir Putin mit Samthandschuhen an.
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