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Ukraine-Ticker: Trump nach Telefonat mit Putin: Kein sofortiger Frieden

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Trump nach Telefonat mit Putin: Kein sofortiger Frieden +++ Putin wirft Ukraine Terror vor

Die aktuellsten Nachrichten zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Liveticker.
04.06.2025, 13:3004.06.2025, 18:54
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland regelmässig kleine Geländegewinne verbuchen kann.
  • Die russische Armee bombardiert regelmässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine wehrt sich ihrerseits mit Drohnenangriffen auf die russische Kriegsinfrastruktur und die Waffenproduktion.
  • Bemühungen um einen Waffenstillstand tragen bisher keine Früchte. Die Bemühungen von US-Präsident Donald Trump mit Wladimir Putin brachten bislang keinen Fortschritt. Kritiker werfen dem US-Präsidenten vor, er fasse Putin mit Samthandschuhen an.

Die neuesten Entwicklungen im Liveticker

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18:53
Trump nach Telefonat mit Putin: Kein sofortiger Frieden
US-Präsident Donald Trump sieht nach einem erneuten Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin keine Chance auf eine sofortige Lösung im Ukraine-Krieg. «Es war ein gutes Gespräch, aber kein Gespräch, das zu einem sofortigen Frieden führen wird», schrieb Trump nach dem Telefonat auf der Plattform Truth Social.

Das Gespräch habe etwa eine Stunde und 15 Minuten gedauert, berichtete Trump. Es sei um die jüngsten Angriffe der Ukraine auf Militärflugzeuge im russischen Hinterland gegangen sowie um andere Angriffe von beiden Seiten. Putin habe «sehr deutlich gesagt», dass er auf die Angriffe der Ukraine reagieren müsse.

Von dieser Drohung war in den Angaben des Kremls zu dem Gespräch nicht die Rede. Putins aussenpolitischer Berater Juri Uschakow verwies auf zwei Zugunglücke mit Toten, die mutmasslich auf ukrainische Sabotageakte zurückgehen. Die Ukraine habe dadurch direkte Gespräche torpedieren wollen, sagte Uschakow. «Die russische Seite ist nicht auf diese Provokation hereingefallen. Die zweite Runde hat, wie bekannt, in Istanbul stattgefunden.»

Trump und Putin hatten erst Mitte Mai zuletzt miteinander telefoniert. Der US-Präsident hat mehrfach ein direktes Treffen von Putin und Selenskyj angeregt und angeboten, selbst mit dazuzukommen. Dazu kam es bislang aber nicht.

Trump sprach nach eigenen Angaben mit Putin auch über den Iran und dessen umstrittenes Atomprogramm. «Ich habe Präsident Putin gesagt, dass der Iran keine Atomwaffen haben darf, und ich glaube, dass wir uns in diesem Punkt einig waren», schrieb er. Die Zeit für eine iranische Entscheidung über Atomwaffen sei knapp, eine Entscheidung müsse schnell getroffen werden, erklärte Trump. Putin deutete nach Angaben Trumps an, dass er an den Gesprächen über das iranische Atomprogramm teilnehmen wolle und möglicherweise helfen könnte, die Angelegenheit zu einem schnellen Abschluss zu bringen. (sda/dpa)
18:42
Zugunglücke mit Toten: Putin wirft der Ukraine Terror vor
Der russische Präsident Wladimir Putin hat der Ukraine wegen zweier Zugunglücke mit Toten in Russland Terrorismus vorgeworfen. «Der Schlag richtete sich absichtlich gegen die Zivilbevölkerung», sagte der Kremlchef bei einer Beratung mit der Regierung in Moskau, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete. Putin meinte, die Ukraine habe damit die Gespräche über ein Ende des Krieges hintertreiben wollen.
Russian President Vladimir Putin leads a cabinet meeting via videoconference at the Novo-Ogaryovo state residence outside Moscow, Russia, Wednesday, June 4, 2025. (Gavriil Grigorov, Sputnik, Kremlin P ...
Bild: keystone
In den grenznahen russischen Gebieten Kursk und Brjansk waren am vergangenen Wochenende zwei Züge verunglückt, weil Brücken gesprengt worden waren. Im Fall eines verunglückten Personenzuges bei Brjansk wurden sieben Menschen getötet und Dutzende verletzt.

Wurde nicht über die Zerstörung russischer Flugzeuge gesprochen?

Putin und seine Führung beschäftigten sich in der Sitzung im Detail mit diesen Unfällen. Die russischen Medien berichteten aber nicht, ob auch über die mutmasslich folgenschwerere ukrainische Attacke gesprochen worden sei: die Zerstörung russischer strategischer Bomber durch kleine Drohnen.

Forderungen nach einer Feuerpause mit der Ukraine, seien es 30 oder 60 Tage, erteilte Putin erneut eine Absage. «Warum soll man sie noch ermutigen, indem man ihnen eine Pause beim Kämpfen gibt?», fragte er. Zugleich schloss er sich Worten von Aussenminister Sergej Lawrow an, Russland sollte, um seine Kriegsziele zu erreichen, auch weiter Gespräche führen. (sda/dpa)
17:31
Gefangenenaustausch zwischen Moskau und Kiew steht bevor
Russland und die Ukraine könnten nach Angaben beider Seiten am Wochenende einen vereinbarten grossen Austausch von Gefangenen beginnen. In Moskau nannte der russische Chefunterhändler Wladimir Medinski bei einer Beratung mit Präsident Wladimir Putin die Daten 7. bis 9. Juni, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete.

In Kiew sprach Präsident Wolodymyr Selenskyj allgemein vom kommenden Wochenende. Im ersten Schritt gehe es um die Rückkehr von jeweils 500 Gefangenen.

Bei direkten Gesprächen in Istanbul am Montag waren beide Seiten übereingekommen, vor allem junge Soldaten zwischen 18 und 25 Jahren, schwer verletzte oder kranke Kriegsgefangene auszutauschen. Dies könnte mehr als 1.000 Personen von jeder Seite betreffen. Ausserdem sollen Tausende Leichen getöteter Soldaten zurückgegeben werden. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. (sda/dpa)
16:37
Selenskyj: Fortsetzung von Gesprächen mit aktuellen Delegationen hat «keinen Sinn»
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj möchte die aktuellen Gespräche seines Landes mit Russland in Istanbul nicht fortsetzen, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Eine Fortsetzung mit den aktuellen Delegationen würde «keinen Sinn» ergeben. Zwar glaube er, dass Russland bereit für einen weiteren Gefangenenaustausch sei, jedoch habe die aktuelle russische Delegation nicht die Befugnisse, eine Waffenruhe zu verhandeln und zu beschliessen. Das sagte Selenskyj am Mittwoch in Kiew.

Selenskyj sei jederzeit bereit zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, US-Präsident Donald Trump und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, um Friedensgespräche mit Moskau voranzubringen. (hkl)

16:16
Neue Militärhilfen für Kiew aus den Niederlanden
Die Niederlande wollen weitere Rüstungsgüter an die Ukraine liefern. Verteidigungsminister Ruben Brekelmans kündigte in Brüssel ein neues Unterstützungspaket für die maritime Sicherheit in Höhe von 400 Millionen Euro (etwa 374 Millionen Franken) an.

Dazu gehörten Patrouillenboote, Transportboote, Abfangjäger, Spezialeinsatzfahrzeuge - «also ein breites Spektrum von mehr als 100 Schiffen», sagte der Niederländer bei einem Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe.
epa12146496 Netherlands? Minister of Defence Ruben Brekelmans delivers his speech during the third plenary session of the International Institute for Strategic Studies (IISS) Shangri-la Dialogue Defen ...
Bild: keystone
Darüber hinaus umfasse das Paket auch mehr als 50 Seedrohnen sowie Waffensysteme, Sensoren, Ersatzteile und Ausbildung. Es sei ein komplettes Paket zur Stärkung der maritimen Sicherheit der Ukraine. Das sei sehr wichtig, da die russischen Bedrohungen beispielsweise sowohl im Schwarzen Meer als auch rund um Cherson zunähmen.

Die Niederlande lieferten der Ukraine bislang unter anderem F 16-Kampfflugzeuge sowie Artillerie, aber wenig Waffen für den Einsatz auf See.

Trotz der neuen politischen Situation in Den Haag bleibe die Position der niederländischen Regierung in Fragen der internationalen Sicherheit, der Verteidigung und der Unterstützung der Ukraine die gleiche, versicherte Brekelmans.

Die Koalitionsregierung in den Niederlanden war am Dienstag im Zuge eines Streits um die Asylpolitik zerbrochen. Voraussichtlich im Herbst wird es deswegen zu einer Neuwahl kommen. (sda/dpa)
15:21
EU-Kommission will Schutz für Ukrainer bis 2027 verlängern
Die EU-Kommission will den Schutzstatus für Flüchtlinge aus der Ukraine um ein weiteres Jahr verlängern.

Angesichts des andauernden Krieges und der volatilen Situation in der Ukraine schlage die Behörde eine entsprechende Verlängerung bis März 2027 vor, teilte sie in Brüssel mit. Die Mitgliedstaaten könnten dem Vorschlag bereits bei einem Treffen in der kommenden Woche zustimmen.

Aktuell ist der Status ukrainischer Flüchtlinge über die EU-Richtlinie für vorübergehenden Schutz geregelt. Sie müssen daher kein Asylverfahren durchlaufen und haben einen vergleichsweise guten Zugang etwa zum Arbeitsmarkt und zu Sozialleistungen. Nach aktuellem Stand läuft dieser Status im März nächsten Jahres aus.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges sind nach Angaben der Kommission über 4,3 Millionen Menschen aus der Ukraine in die EU geflohen. Deutschland hat mit über 1,2 Millionen die meisten Geflüchteten aufgenommen.

Mitgliedstaaten sollen Rückkehr vorbereiten

Gleichzeitig empfiehlt die Kommission den Mitgliedstaaten, die Rückkehr der Geflüchteten vorzubereiten. So sollen die Staaten etwa prüfen, ob andere Bleibeperspektiven bestehen, etwa in Form eines Arbeits- oder Studentenvisums. Zudem sollen Geflüchtete mehr Informationen über Rückkehrmöglichkeiten erhalten und ihre Heimat leichter besuchen können. Diese Empfehlungen wären auch bei Zustimmung der Mitgliedstaaten nicht bindend.

«Seit 2022 bieten wir denjenigen Schutz, die vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine fliehen, und wir tun dies auch weiterhin», sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen laut Mitteilung. «Und gemeinsam mit der Ukraine ebnen wir den Weg, damit die Menschen zurückkehren und ihre Häuser wieder aufbauen können, sobald es sicher ist.» (sda/dpa)
13:29
Kreml: Krim-Brücke getroffen, aber nicht beschädigt
Der Kreml hat einen ukrainischen Angriff auf die russische Krim-Brücke bestätigt.

Das Bauwerk sei dabei aber nicht zu Schaden gekommen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. «Eine Explosion gab es wirklich, aber nichts wurde beschädigt, die Brücke funktioniert.»

Am Vortag hatte der ukrainische Geheimdienst SBU über einen Angriff auf die Brücke berichtet und dabei erklärt, die Verbindungsstrecke zwischen dem russischen Festland und der 2014 von Moskau annektierten Halbinsel sei an der Explosionsstelle einsturzgefährdet. Die Brücke war am Dienstag im Laufe des Tages zweimal für mehrere Stunden gesperrt, wurde am Abend aber für den Verkehr wieder freigegeben. Sie gilt als Prestigeprojekt von Kremlchef Wladimir Putin.

Was sagt der Kreml zum Angriff auf russische Militärflughäfen?

Deutlich wortkarger zeigte sich Peskow bezüglich der Konsequenzen des Angriffs auf die russischen Militärflughäfen. Russland unternehme alles, um dieses Verbrechen aufzuklären, sagte er. Details müssten aber die russischen Sicherheitsorgane kommentieren.

Generell warf Peskow der Ukraine Angriffe auf zivile russische Infrastruktur vor. Nachdem Kiew die Initiative auf dem Schlachtfeld verloren habe, sei es zur Terrortaktik übergegangen, indem es versuche, Drohnenschläge gegen das russische Hinterland auszuführen.

Tatsächlich hat das seit Jahren hochgerüstete Russland seit Beginn seines Angriffs auf die Ukraine ein militärisches Übergewicht. Zugleich beschiesst Moskau systematisch auch das ukrainische Hinterland und trifft dabei – entgegen offizieller Verlautbarungen über die Bekämpfung rein militärischer Ziele – häufig auch zivile Objekte. (sda/dpa)
epa12152876 A still image grabbed from a handout video made available by the Ukrainian Security Service (SBU) on 03 June 2025 shows an explosion at the Crimea bridge. The SBU on 03 June 2025 said it h ...
Bild: keystone
3:35
Russische Angriffe: Atombehörde warnt vor Unfall in AKW
Die internationale Atombehörde IAEA warnt angesichts der jüngsten russischen Angriffe auf die Ukraine vor der Gefahr eines atomaren Unfalls in einem Kernkraftwerk. «Es ist klar, dass die Gefahren für die nukleare Sicherheit weiterhin sehr real und allgegenwärtig sind», sagte IAEA-Chef Rafael Grossi bei einem Besuch am Dienstag in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Seine Teams hätten berichtet, «dass dies der intensivste Tag mit Luftangriffsalarmen war, den sie seit Ende letzten Jahres erlebt haben».

Grossi sagte laut IAEA-Mitteilung weiter, die Präsenz der IAEA vor Ort sei auch mehr als drei Jahre nach Beginn des Kriegs nach wie vor unerlässlich, um die Gefahr eines schweren nuklearen Unfalls zu vermeiden. Die Lage sei auch für die nukleare Sicherheit weiter gefährlich. Die Expertenteams hätten wegen ungewöhnlich häufigen Luftangriffswarnungen bis zu dreimal in die Schutzräume gemusst. Grossi fügte hinzu, es sei aber auch von entscheidender Bedeutung, sich auf die Wiederaufbauphase der Energieinfrastruktur vorzubereiten, in der die IAEA ebenfalls eine wichtige Rolle spielen könne.

Die IAEA spielt seit Beginn des russischen Angriffskriegs beim Schutz und der Überwachung des Zustands und der Sicherheit der ukrainischen Kernkraftwerke eine zentrale Rolle. Sie schickt regelmässig Experten-Teams zu den aktiven Reaktorstandorten in Riwne und Chmelnyzkyj und ist seit September 2022 dauerhaft im Atomkraftwerk Saporischschja, das seit März 2022 unter russischer Kontrolle steht.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte auf der Plattform X, alle Ideen Russlands, das Kernkraftwerk Saporischschja ohne die Ukraine wieder in Betrieb zu nehmen, seien absurd und gefährlich. Deshalb müsse die IAEA ohne künstliche Hindernisse in der Anlage präsent sein.

Die im Februar 2022 von Russland angegriffene Ukraine deckt über die Hälfte ihres Strombedarfs mit Atomenergie. Immer wieder versucht das russische Militär durch gezielte Angriffe auf Kraftwerke und das Stromnetz die ukrainische Stromversorgung lahmzulegen. Das im Gebiet Saporischschja liegende mit sechs Blöcken grösste Atomkraftwerk Europas wird seit 2022 von russischen Truppen besetzt gehalten. Das AKW wurde aus Sicherheitsgründen heruntergefahren. (sda/dpa)
Rafael Mariano Grossi, the director-general of the International Atomic Energy Agency, speaks to journalists during press conference in Kyiv, Ukraine, on Tuesday, June 3, 2025. (AP Photo/Evgeniy Malol ...
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IAEA-Chef Rafael Grossi.
18:12
Ukrainischer Generalstab korrigiert Zahl zerstörter russischer Bomber
Mehrere Stunden nach seinen ersten Angaben hat der ukrainische Generalstab die Zahl der bei einer Geheimdienstoperation in Russland zerstörten russischen Flugzeuge deutlich nach oben korrigiert. «Die Gesamtverluste der Besatzer belaufen sich auf 41 Militärflugzeuge, darunter strategische Bomber und andere Arten von Kampfflugzeugen», schrieb der Stab bei Facebook. Die Korrektur sei nach der «Verarbeitung zusätzlicher Informationen aus unterschiedlichen Quellen und ihrer Überprüfung» erfolgt. Das habe eine gewisse Zeit benötigt.

Am Morgen hatte der Generalstab noch von nur zwölf vernichteten Flugzeugen geschrieben und damit dem Geheimdienst SBU widersprochen, der für seine Operation eine Zahl von 41 zumindest beschädigten Fliegern angegeben hatte.

Am Sonntag hatte der SBU auf spektakuläre Weise mehrere russische Militärflugplätze mit Drohnen angegriffen, die von unweit geparkten Lastkraftwagen starteten. Ziel waren vor allem Bomber der strategischen Luftwaffe Russlands, von denen immer wieder Marschflugkörper auf Ziele im Nachbarland abgefeuert werden. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte, dass in den Regionen Murmansk und Irkutsk Flugzeuge durch Drohnenangriffe in Brand geraten seien, nannte aber keine Zahlen oder Typen. Unabhängige Medien hatten in eigenen Recherchen die Zahl der beschädigten oder zerstörten Flugzeuge mit bis zu 14 angegeben. (sda/dpa)
14:00
Kreml: Zeit nicht reif für Gipfel Putin-Trump-Selenskyj
Die russische Regierung hält ein baldiges Dreiertreffen von Kremlchef Wladimir Putin mit dem ukrainischen Staatsoberhaupt Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump für unwahrscheinlich.

Putin sei zu Kontakten auf höchster Ebene bereit, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow in Moskau nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax. «Doch er unterstreicht, dass solche Kontakte das Ergebnis von Vereinbarungen sein sollten, die vorher auf technischer Ebene getroffen wurden.»

Trump hat in seinem Bemühen um ein Ende des seit mehr als drei Jahren dauernden Ukraine-Krieges einen solchen Dreiergipfel ins Gespräch gebracht.
10:57
Tote nach russischem Beschuss von Sumy
Durch russischen Beschuss sind in der nordostukrainischen Grossstadt Sumy mindestens drei Menschen getötet worden.

«Die Russen haben Sumy bestialisch beschossen. Einfach in die Stadt, auf gewöhnliche Strassen mit Raketenartillerie», schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Nach Angaben des Zivilschutzes wurden mindestens 16 Menschen verletzt. Selenskyj forderte von der Welt, den Druck auf Russland zu erhöhen. (sda/dpa)
20:00
Russland nennt zwei Wege zur Waffenruhe in der Ukraine
Bei den Verhandlungen mit der Ukraine im türkischen Istanbul hat Russland zwei Varianten für eine Waffenruhe vorgeschlagen. Die erste Variante sieht einen vollständigen Abzug ukrainischer Truppen aus den von Moskau annektierten ukrainischen Gebieten Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson vor, die bisher nur teils von russischen Truppen kontrolliert werden. Aus dem der Ukraine übergebenen Verhandlungspapier zitierten russische Staatsmedien.

Derzeit kontrollieren die Truppen des Kreml das Luhansker Gebiet fast komplett, das benachbarte Donezker Gebiet zu etwa 70 Prozent und die Regionen Cherson und Saporischschja nur zu etwa zwei Dritteln. Die Gebietshauptstädte Cherson und Saporischschja mit ihren Hunderttausenden Einwohnern stehen dabei weiter unter ukrainischer Kontrolle.

Zweite Variante für eine Waffenruhe - entlang des Frontverlaufs

Die zweite Variante für eine Waffenruhe sieht ein Ende der Kampfhandlungen entlang des derzeitigen Frontverlaufs vor. Dabei soll Kiew die Mobilmachung beenden, und es sollen keine ausländischen Waffenlieferungen mehr ins Land gelangen. Überwacht werden soll die Feuerpause über ein gemeinsames Zentrum, das noch zu gründen wäre.

Die Ukraine soll zudem einen Stopp von Sabotageakten in Russland garantieren. Nach der Aufhebung des geltenden Kriegsrechts sollen nicht später als 100 Tage danach Wahlen abgehalten werden. Kiew hatte dagegen mehrfach bereits von Moskau eine bedingungslose Waffenruhe für 30 Tage als Voraussetzung für den Start realer Friedensgespräche verlangt.

In Istanbul fand eine zweite Gesprächsrunde zwischen Delegationen aus der Ukraine und Russland für ein Ende des seit über drei Jahren währenden Krieges statt. Russland überreichte dabei das dreiseitige Memorandum, das neben der Waffenruhe auch Punkte für einen möglichen künftigen Friedensplan enthält. Auch die Ukraine hatte ihr Memorandum überreicht, die Positionen liegen weit auseinander. 2022 waren kurz nach Kriegsbeginn derartige direkte Verhandlungen für einen Frieden bereits gescheitert. (sda/dpa)
19:55
Russland veröffentlicht Plan für eine «Friedenslösung»
Russland hat erstmals sein Memorandum mit Forderungen an die Ukraine für einen möglichen künftigen Friedensvertrag veröffentlicht. Verlangt wird von der Ukraine in Punkt eins eine international bindende Anerkennung, dass die Halbinsel Krim, die Gebiete Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja Teil der Russischen Föderation seien. Die ukrainische Führung hatte eine solche Anerkennung der völkerrechtswidrigen Annexion stets kategorisch abgelehnt. Mit dem Memorandum bleibt Moskau bei seinen Maximalforderungen und verlangt von Kiew praktisch die Kapitulation.

In Punkt zwei von zwölf fordert Russland eine Verpflichtung der Ukraine zur Neutralität und Blockfreiheit – gemeint ist der verbindliche Verzicht etwa auf eine Mitgliedschaft in der Nato. In den weiteren Punkten, von denen bisher einige bekannt waren, geht es um eine Bestätigung des atomwaffenfreien Status des Ukraine und um Begrenzungen der Zahl ukrainischer Soldaten. So fordert Moskau auch die Auflösung nationalistischer militärischer Gruppierungen und der Nationalgarde.

Russland veröffentlichte den Text des Memorandums nach direkten Verhandlungen mit der Ukraine in Istanbul, wo das Dokument Vertretern Kiews übergeben wurde. Sie kündigten eine Prüfung des Katalogs an. Schon bisher hatte die Ukraine die bekannten Forderungen Russlands teils vehement abgelehnt.

Moskau fordert, Russisch als offizielle Sprache anzuerkennen

Für eine dauerhafte Beilegung des Konflikts verlangt Moskau den Schutz der Minderheitsrechte der russischen und der russischsprachigen Bevölkerung und die Anerkennung von Russisch als Amtssprache. Verpflichten solle sich Kiew zudem aus Moskauer Sicht, alle Sanktionen aufzuheben und die diplomatischen Beziehungen wieder aufzunehmen. Selbst eine Wiederaufnahme des Gas-Transits durch die Ukraine nach Europa ist in dem Papier aufgeführt.

Ein Friedensvertrag, so hält es die Absichtserklärung fest, solle nach der Unterzeichnung durch eine rechtlich bindende UN-Resolution bestätigt werden.

Die Gespräche in Istanbul waren die zweiten direkten Verhandlungen nach der ersten Runde im Mai. Davor hatte es zuletzt 2022 solche direkten Verhandlungen über ein Ende des Krieges gegeben. Sie scheiterten damals. (sda/dpa)
17:34
Russland: Memorandum für Waffenruhe an Ukraine übergeben
Russland hat der Ukraine über die Türkei nach Angaben des Moskauer Verhandlungsführers Wladimir Medinski ein Memorandum in zwei Teilen für eine Waffenruhe und für eine Beendigung des Krieges übergeben. «Der Plan ist ziemlich ausführlich», sagte Medinski in Istanbul. Der erste Teil beinhalte Moskaus Vorstellungen für die Erreichung eines dauerhaften Friedens. Der zweite Teil liste – in verschiedenen Varianten – Schritte auf, um eine vollständige Waffenruhe zu erreichen.

Die ukrainische Seite habe sich entschieden, den Plan zu prüfen. «Sie studieren ihn und antworten. Wir schauen», sagte Medinski nach den etwa einstündigen Gesprächen. Konkrete Angaben zum russischen Memorandum machte er nicht.
epa12151141 Vladimir Medinsky (C), head of the Russian delegation, delivers a statement to press after the second meeting between Russian and Ukranian delegations for peace talks in Istanbul, Turkey,  ...
Bild: keystone
Zuvor hatte auch die ukrainische Seite ihre Vorschläge überreicht. Kiew fordert weiter eine bedingungslose Waffenruhe für 30 Tage, um dann ohne Kampfhandlungen zu verhandeln.

Die Gespräche in Istanbul waren die zweiten direkten Verhandlungen nach der ersten Runde im Mai. Davor hatte es zuletzt 2022 solche direkten Verhandlungen über ein Ende des Krieges gegeben. Sie scheiterten damals. (sda/dpa)
15:57
Ukraine übergibt Russland Liste «verschleppter» Kinder
Die Ukraine hat Russland bei Verhandlungen im türkischen Istanbul eine Liste von Minderjährigen übergeben, die aus ihrer Sicht verschleppt wurden.

«Es geht um Hunderte Kinder, die Russland gesetzwidrig deportierte, zwangsweise umsiedelte oder in den temporär besetzten Gebieten festhält», schrieb der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, bei Telegram. Die Rückkehr dieser Kinder sei Teil eines gerechten und stabilen Friedens. «Nun ist Russland am Zug», schrieb er weiter.

Nach früheren Angaben aus Kiew hatte Moskau mehr als 19.500 ukrainische Minderjährige aus den eroberten Gebieten «zwangsverschleppt». Mehr als 1.000 konnten dabei auch durch internationale Vermittlung in die Ukraine zurückkehren. Über 160 aus ukrainischer Sicht verschleppte Kinder fanden sich teils mit ihren gesetzlichen Vertretern in Deutschland wieder.

2023 hatte der Internationale Strafgerichtshof wegen des Vorwurfes der Verschleppung von ukrainischen Kindern Haftbefehle gegen den russischen Staatschef Wladimir Putin und die russische Kinderbeauftragte Maria Lwowa-Belowa ausgestellt. (sda/dpa)
15:33
Ukraine und Russland bereiten neuen Gefangenenaustausch vor
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte nach ukrainisch-russischen Gesprächen in Istanbul, die beiden Länder würden einen neuen Austausch von Kriegsgefangenen vorbereiten.

Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow sagte vor Journalisten, dabei gehe es zuerst um einen Austausch schwer verletzter und schwer kranker Kriegsgefangener. Und die zweite Kategorie seien junge Soldaten zwischen 18 und 25 Jahren.

Der Leiter der russischen Delegation Wladimir Medinski bestätigte die Vereinbarung über den Austausch von Gefangenen in den genannten Kategorien. Ihm zufolge werde angestrebt, in beiden Gruppen jeweils mindestens 1.000 Kriegsgefangene auszutauschen. Zusätzlich wurde beiden Seiten zufolge auch ein Austausch von 6.000 Leichen getöteter Soldaten vereinbart.
(rbu/nib/sda)
15:25
Medien: Gespräche zwischen Russland und Ukraine beendet
Die zweite Verhandlungsrunde zwischen Russen und Ukrainern über eine mögliche Waffenruhe ist nach Informationen russischer Nachrichtenagenturen beendet.

Das Gespräch in Istanbul habe etwa eine Stunde gedauert, berichteten die staatliche Nachrichtenagentur Tass und die Agentur Interfax unter Berufung auf eigene Quellen. Eine Fortsetzung im weiteren Tagesverlauf sei nicht vorgesehen.

Von ukrainischer Seite oder dem türkischen Gastgeber gab es zunächst keine Bestätigung über ein Ende der Verhandlungen. Auch über etwaige Ergebnisse war zunächst nichts bekannt.

Bei den Gesprächen sollte es um Wege aus dem seit drei Jahren dauernden Krieg Russlands gegen die Ukraine gehen. Kiew hatte dazu im Vorfeld eine bedingungslose 30-tägige Waffenruhe als ersten Schritt gefordert.

Moskau hatte eine Feuerpause jedoch an Bedingungen geknüpft, zu denen ein Verzicht westlicher Staaten auf Waffenlieferungen an die Ukraine gehört. Kiew wiederum sollte die Mobilmachung von Soldaten einstellen. (sda/dpa)
15:07
Istanbul-Gespräche: Selenskyj erwartet wenig vom Kreml
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich skeptisch über die direkten Verhandlungen mit Russland über ein Ende des Krieges geäussert.

«Ich bin mir nicht sicher, ob die Russen zu einem produktiven Treffen bereit sind», sagte er bei einem Besuch in Litauen. Dort nahm Selenskyj in der Hauptstadt Vilnius als Gast an eintägigen Beratungen der sogenannten Bukarest-Neun-Grupppe (B9) und der nordischen Staaten teil.
epa12150820 Ukraine's President Volodymyr Zelensky (L) talks to Romania's President Nicusor Dan (R) during the opening plenary session at the Vilnius Summit of B9 (Bucharest Nine) and Nordic ...
Bild: keystone
«Unsere Delegation befindet sich nun in Istanbul, und wir sind bereit, die notwendigen Schritte für den Frieden zu unternehmen. Ausgangspunkt sollten natürlich ein Waffenstillstand und humanitäre Massnahmen, die Freilassung von Gefangenen und die Rückgabe entführter Kinder sein», sagte der Präsident vor den Staats- und Regierungschefs. Sollte die zweite Gesprächsrunde ergebnislos bleiben, seien neue und härtere Sanktionen der EU und der USA gegen den russischen Energie- und Finanzsektor erforderlich. Zu den B9 gehören Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Tschechien, die Slowakei sowie die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen. Die nordischen Staaten sind Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark und Island.

«Russland muss die Bedeutung seiner Verluste spüren»

Selenskyj dankte den Verbündeten für die bisherige Unterstützung und äusserte die Hoffnung auf eine weitere Militärhilfe. «Europa verfügt gemeinsam mit Amerika über bessere Waffen als Russland. Wir haben auch stärkere taktische Lösungen – unsere Operation Spinnennetz hat das gestern bewiesen. Russland muss die Bedeutung seiner Verluste spüren», sagte der ukrainische Präsident. Das werde Moskau zur Diplomatie bewegen.

Selenskyj spielte damit auf einen ukrainischen Überraschungsangriff auf russische Militärflugplätze am Vortag der Gespräche in Istanbul an, bei denen ukrainischen Angaben zufolge über 40 Kampf- und Aufklärungsflugzeuge zerstört worden seien. Eingesetzt wurden dafür nach offiziell unbestätigten Berichten Drohnen. (sda/dpa)
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