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Ukraine-Ticker: Demonstrationen um Korruptionsgesetz

Nach Demonstrationen: Selenskyj versucht die Wogen um Korruptionsgesetz zu glätten

Die aktuellsten Nachrichten zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Liveticker.
23.07.2025, 13:4323.07.2025, 14:36
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland regelmässig kleine Geländegewinne verbuchen kann.
  • Die russische Armee bombardiert regelmässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine wehrt sich ihrerseits mit Drohnenangriffen auf die russische Kriegsinfrastruktur und die Waffenproduktion.
  • Bemühungen um einen Waffenstillstand tragen bisher keine Früchte. Kritiker werfen US-Präsident Trump vor, er fasse Putin mit Samthandschuhen an.
  • Trump kündigte am Montag Waffenlieferungen an die Ukraine an. Gleichzeitig drohte er Russlands Partnern mit hohen Zöllen.

Die neuesten Entwicklungen im Liveticker

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14:28
Selenskyj versucht die Wogen um Korruptionsgesetz zu glätten
Nach scharfer Kritik an einem Gesetz zu Antikorruptionsbehörden hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Vertreter aller betroffenen Organe zum Gespräch geladen.

Bei dem «offenen und hilfreichen» Treffen sei die Ausarbeitung eines Aktionsplans beschlossen worden, um die bestehenden Probleme zu lösen, schrieb er auf Telegram. Dazu stellte er ein Foto, das ihn unter anderem mit dem Chef des Nationalen Antikorruptionsbüros (NABU), Semen Krywonos, und dem Leiter der Spezialisierten Antikorruptionsstaatsanwaltschaft (SAP), Olexander Klymenko, zeigt und Einheit demonstrieren soll.

Am Dienstag hatte das Parlament in Kiew die Kompetenzen beider Behörden per Gesetz massiv beschnitten. Die Behörden sollen nun der Generalstaatsanwaltschaft unterstellt werden.

Zudem haben Geheimdienst und Polizei in der Woche Dutzende Razzien bei Mitarbeitern von NABU und SAP durchgeführt. Einer der Vorwürfe lautet demnach auf Kollaboration mit dem Kriegsfeind Russland. Als Hintergrund wird allerdings ein Machtkampf der Sicherheitsorgane vermutet.

Der Versuch, Einheit zu demonstrieren, ist dabei nur teilweise gelungen. Das Antikorruptionsbüro veröffentlichte nach dem Treffen auf seinem Telegramkanal einen Aufruf, das Gesetz zur Beschneidung der Vollmachten zurückzunehmen. Die Behörde arbeite rein im Interesse des ukrainischen Volkes, wird in der Erklärung betont.

An dem Vorgehen gibt es massive Kritik im In- und Ausland, da die Unabhängigkeit von NABU und SAP auch als Voraussetzung für einen EU-Beitritt gilt. In mehreren Städten der Ukraine wurde dagegen noch am Dienstagabend demonstriert. Die Behörden wurden mit westlicher Unterstützung gegründet, um den Kampf gegen die Korruption in der Ukraine voranzutreiben. Trotzdem gilt das Land weiterhin als eines der korruptesten in Europa. (sda/dpa)
13:39
Kremlsprecher Peskow bestätigt direkt Gespräche mit Ukraine
Kremlsprecher Dmitri Peskow hat die Teilnahme Russlands an direkten Verhandlungen mit Vertretern der Ukraine in Istanbul bestätigt. «Unsere Delegation ist tatsächlich nach Istanbul aufgebrochen und tatsächlich sind am Abend Verhandlungen geplant», sagte Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Die Gespräche sollen um 18.00 Uhr MESZ im Hotel Ciragan-Palast beginnen, hiess es aus Quellen im türkischen Aussenminister.

«Natürlich wird das ein sehr schwieriges Gespräch», sagte Peskow mit Verweis auf die ausgetauschten Positionspapiere der Kriegsparteien. Es werde um die Fortführung der gegenseitigen Austausche gehen. Bei Bedarf könnten aber auch andere Fragen besprochen werden. Das werde von den Delegationsleitern entschieden. Die Delegation werde unverändert vom Präsidentenberater und Ex-Kulturminister Wladimir Medinski angeführt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor den Termin bekanntgemacht und Erwartungen an das Treffen gebremst. Für Kiew sei die Ausweitung des Gefangenenaustausches und die Rückholung von Kindern vorrangig, die Russland aus den besetzten Gebieten verschleppt habe, sagte er am Dienstag.

Chefverhandler des ukrainischen Teams wird erneut der Ex-Verteidigungsminister und neu ernannte Sekretär des nationalen Sicherheitsrats, Rustem Umjerow, sein. Türkischen Angaben zufolge sollen zudem der Chef des türkischen Geheimdienstes MIT, Ibrahim Kalin, sowie der Generalstabschef Metin Gürak an den Gesprächen teilnehmen.

Moskau und Kiew haben im Mai erstmals seit 2022 wieder direkte Gespräche aufgenommen. Ein Durchbruch für eine Waffenruhe bei dieser dritten Verhandlungsrunde gilt als unwahrscheinlich. Russland überzieht die Ukraine seit mehr als drei Jahren mit einem zerstörerischen Angriffskrieg. (sda)

11:27
Eine Tote nach russischem Beschuss von Cherson
Trotz der erwarteten dritten Verhandlungsrunde zwischen Moskau und Kiew in Istanbul hat Russland seine Angriffe auf die Ukraine in der Nacht fortgesetzt. Eine 66-Jährige sei bei Beschuss der Stadt Cherson im Süden der Ukraine getötet worden, schrieb der Militärgouverneur des Gebiets, Olexander Prokudin, bei Telegram. In der Region wurden demnach zudem ein Junge und ein Mädchen im Alter von 13 Jahren verletzt, die Militärverwaltung schrieb ausserdem von einem 48-jährigen Verletzten.

Nach Angaben der Luftwaffe griff Russland sein Nachbarland in der Nacht mit 71 Drohnen und Drohnenattrappen an. Davon seien 45 abgeschossen oder mit elektronischen Mitteln zu Boden gebracht worden. Die russischen Streitkräfte attackierten demnach die Regionen Dnipropetrowsk, Sumy, Charkiw und Tscherkassy.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. In Istanbul wollen Delegationen beider Seiten heute ihre direkten Gespräche fortsetzen. (pre/sda)


7:12
Selenskyj meldet Verlust von französischem Mirage-Kampfjet
Die Ukraine hat einen ihrer französischen Mirage-Kampfjets wegen eines technischen Defekts verloren und damit einen weiteren Rückschlag bei ihrer Luftverteidigung erlitten. Die «sehr effektive Maschine» sei aber nicht von Russland abgeschossen worden, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am frühen Morgen in seiner auf der Plattform X veröffentlichten Videobotschaft – ohne weitere Details zum Absturz mitzuteilen. Der Pilot habe es geschafft, sich selbst zu retten.

Die Luftwaffe teilte mit, die Maschine sei am Dienstagabend wegen eines Fehlers «des Luftverkehrs-Equipments» abgestürzt. Der Pilot habe das Versagen der Ausrüstung gemeldet und dann das Flugzeug per Schleudersitz verlassen. Es habe keine Verletzten oder Tote gegeben.

Im Februar hatte die Ukraine die ersten Mirage-Kampfjets von Frankreich erhalten. Sie sollen von ukrainischen Piloten geflogen werden, die in Frankreich ausgebildet wurden. Wie viele Maschinen genau geliefert wurden und wie viele Kampfflugzeuge Frankreich dem von Russland angegriffenen Land insgesamt zur Verfügung stellen will, gab das französische Verteidigungsministerium nicht bekannt. Französische Medien berichteten, dass Frankreich 6 von 26 Mirage 2000-5, über die die Luftwaffe verfüge, abgeben wolle.

Im vergangenen Sommer hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Lieferung von Kampfflugzeugen des Typs Mirage 2000-5 angekündigt. Sie sollen es der Ukraine ermöglichen, ihren Boden und ihren Luftraum zu schützen. Vor der Lieferung wurden die Jets mit neuer Ausrüstung ausgestattet, unter anderem zur Abwehr von Störsignalen.

Der Absturz ist ein weiterer Rückschlag für die Luftverteidigung der Ukraine, da sie ohnehin nicht genügend Abwehrsysteme gegen die russischen Drohnen- und Raketenangriffe zur Verfügung hat. (sda/dpa)
20:40
Minister: Mehr als 50.000 Internetseiten in Russland gesperrt
Russland schränkt das freie Internet zunehmend ein. Die Aufsichtsbehörde Roskomnadsor blockierte nach Angaben des Digitalministers Maksut Schadajew zuletzt den Zugang zu 56.000 Seiten, die sich weigerten, von Moskau als «extremistisch» eingestufte Inhalte zu entfernen.

Zugleich verteidigte er ein neues umstrittenes Gesetz, das die Suche nach solchen Inhalten unter Strafe stellt. Auf «gewöhnliche Nutzer» kämen keine Probleme zu, sagte Schadajew.

Das fragliche Gesetz wurde am Dienstag in dritter und letzter Lesung mehrheitlich durch das Parlament in Moskau, die Staatsduma, verabschiedet. Russischen Medien zufolge stimmten mehr als 60 Abgeordnete dagegen.

Viel Kritik schon vor Verabschiedung des Gesetzes

Das Gesetz sieht Geldstrafen für die bewusste Suche nach als «extremistisch» eingestuften Inhalten im Internet vor. So werden vor allem diejenigen eingestuft, die den Kreml kritisieren - beispielsweise der Anti-Korruptions-Fonds des in Haft gestorbenen Kremlgegners Alexej Nawalny.

Das Gesetz löste schon vor seiner Verabschiedung Kritik aus. Kremlkritische Medien schrieben von der schlimmsten Verschärfung der Internetkontrolle seit Jahren. Es war auch die Rede von einer «Kriminalisierung» des Lesens im Netz. Vor der dritten Lesung gab es in Moskau Proteste und Festnahmen vor der Staatsduma.

Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin erklärt die Bereitschaft zu Korrekturen. Es sei notwendig, die Umsetzung zu kontrollieren, damit keine unschuldigen Menschen betroffen sind, damit nicht die betroffen sind, die für ihre Arbeit alle Informationen auswerten müssen, sagte er.

Russland weitet Zensur im Internet zunehmend aus

Moskau baut Kontrolle und Zensur im Internet vor allem seit Beginn der grossangelegten Invasion in die Ukraine vor mehr als drei Jahren aus. Nicht nur Seiten sind gesperrt, Online-Dienste sind teils so stark gedrosselt, dass sie ohne Virtuelles Persönliches Netzwerk (VPN) praktisch nicht mehr nutzbar sind. Aber auch die VPN werden zunehmend blockiert. Wer für sie wirbt, dem droht nach einer ebenfalls verabschiedeten Gesetzänderung ebenfalls eine Geldstrafe. (sda/dpa)
18:35
Interfax: Moskau bestätigt Verhandlungen am Mittwoch
Russland hat in seinem seit mehr als drei Jahren andauernden Angriffskrieg den Termin für eine neue Verhandlungsrunde mit der Ukraine für diesen Mittwoch in Istanbul nach Angaben der Moskauer Nachrichtenagentur Interfax bestätigt. Die russische Delegation erwarte, dass das der Hauptverhandlungstag werde, meldete die Agentur unter Berufung auf Moskauer Verhandlungskreise. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Termin genannt. Der Kreml allerdings hatte dies noch am Dienstagnachmittag nicht bestätigt.

Das Treffen werde wieder in Istanbul stattfinden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow lediglich. Die russische Delegation soll erneut Präsidentenberater und Ex-Kulturminister Wladimir Medinski anführen.

Chefunterhändler auf ukrainischer Seite wird trotz seines Rücktritts als Verteidigungsminister einmal mehr Rustem Umjerow. Er habe den zum Sekretär des nationalen Sicherheitsrats ernannten Umjerow mit der Aufstellung der neuen Delegation beauftragt, schrieb Selenskyj am Dienstag auf Telegram. (sda/dpa)
16:04
Vize-Gouverneur russischer Grenzregion festgenommen
Mitarbeiter des russischen Innenministeriums und des Inlandsgeheimdienstes FSB haben den Vizegouverneur der Grenzregion Brjansk, Nikolaj Simonenko, wegen Betrugsvorwürfen festgenommen.

Er soll der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit Komplizen mindestens 818 Millionen Rubel (rund 8,32 Millionen Franken) beim Bau von Befestigungsanlagen an der Grenze zur Ukraine veruntreut haben. Dies habe die Verteidigungsfähigkeit Russlands gegen die Ukraine verschlechtert, heisst es unter Berufung auf die Sicherheitsorgane.

Simonenko drohen demnach bis zu zehn Jahre Haft in einer Strafkolonie. Das Ermittlungsverfahren sei auch gegen den Leiter der Bauabteilung der regionalen Hauptstadt Brjansk, Jewgeni Schura, eingeleitet worden.

In der ebenfalls an die Ukraine grenzenden Region Kursk südöstlich von Brjansk gab es bereits ähnliche Fälle. Im April wurden der frühere Kursker Gouverneur Alexej Smirnow und sein Stellvertreter wegen angeblichen Betrugs festgenommen. Auch dabei soll es um Befestigungsanlagen gegangen sein.

Smirnows Vorgänger, Roman Starowoit, hatte die Fertigstellung der Anlagen nach oben gemeldet und wurde später Verkehrsminister. Anfang des Monats entliess Präsident Wladimir Putin ihn ohne Angabe von Gründen aus dem Dienst, wenige Stunden später wurde Starowoits Tod bekannt. Die Ermittlungsbehörde ging von Suizid aus. Der Fall wirft aber viele Fragen auf. (sda/dpa)
14:36
Konflikt zwischen Russland und Aserbaidschan spitzt sich zu
Die Töne zwischen Russland und der benachbarten Kaukasusrepublik Aserbaidschan werden vor dem Hintergrund des von Moskau begonnenen Ukraine-Kriegs zunehmend schärfer.

Kremlsprecher Dmitri Peskow warnte Baku davor, das Verhältnis beider Länder wegen des Kriegs aufs Spiel zu setzen. Moskau setze darauf, «die hoffentlich kurze Phase der Abkühlung der bilateralen Beziehungen zu durchschreiten», sagte er russischen Nachrichtenagenturen zufolge.

Auslöser des Moskauer Tadels waren Äusserungen des aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev, der in einem Interview mit ukrainischen Journalisten seine Solidarität mit dem angegriffenen Land bekundet hatte. Er rief Kiew dazu auf, sich nicht mit der russischen Besetzung einzelner Landesteile abzufinden und diese so zurückzuerobern, wie es Aserbaidschan mit Berg-Karabach getan habe. 2020 hatte Baku die von Armeniern bewohnte Konfliktregion in einem kurzen Krieg gegen seinen Nachbarn erobert.

Hintergrund der zunehmenden Spannungen ist der Abschuss eines aserbaidschanischen Passagierflugzeugs durch eine russische Boden-Luft-Rakete Ende 2024. Die Maschine war im Anflug auf die tschetschenische Stadt Grosny, wo zu dem Zeitpunkt die russische Flugabwehr gegen ukrainische Drohnen im Einsatz war. Bei der Notlandung kamen 38 Menschen ums Leben. Aserbaidschan beklagt, dass Russland nie die Schuld für den Vorfall anerkannt habe. Aliyev kündigte zuletzt an, deshalb vor internationalen Gerichten Klage einreichen zu wollen.

Eine Reihe von Strafverfahren gegen Aserbaidschaner im russischen Uralgebiet belastet das Verhältnis zusätzlich. Bei den Festnahmen Ende Juni starben zwei Aserbaidschaner. Baku sah dies als ethnisch motiviertes Vorgehen und reagierte mit harten Festnahmen gegen Russen im eigenen Land, darunter auch Journalisten von russischen Staatsmedien. (sda/dpa)
10:35
Kind stirbt bei nächtlichen russischen Angriffen auf Ukraine
Bei erneut schweren russischen Angriffen aus der Luft ist in der Ukraine in der Nacht ein Kind ums Leben gekommen.

Der zehnjährige Junge sei durch den Einschlag von gelenkten Gleitbomben in einem Wohnhaus in Kramatorsk getötet worden, schrieb der Bürgermeister der Grossstadt im Gebiet Donezk, Olexander Hontscharenko, auf Facebook. Fünf weitere Personen wurden demnach verletzt.

Kramatorsk gehört zu einem Ballungsgebiet in Donezk, das die Ukrainer auch drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs noch kontrollieren. Inzwischen ist die Front aber so nahe gerückt, dass das russische Militär die Stadt mit schweren Gleitbomben attackieren kann, die eine Reichweite von bis zu 40 Kilometer haben.

Moskau hat das Gebiet Donezk ebenso wie die ukrainischen Gebiete Luhansk, Saporischschja und Cherson wenige Monate nach Kriegsbeginn annektiert und fordert den vollständigen Abzug der Ukrainer von dort.

Kremlchef Wladimir Putin
hatte vor einigen Wochen angekündigt, in der Region eine «Pufferzone» schaffen zu wollen, also die ukrainischen Grenzgebiete zu besetzen.

In der Hafenstadt Odessa im Süden der Ukraine gab es vorläufigen Angaben nach mindestens einen Verletzten durch Drohnenangriffe. An mehreren Stellen in der Stadt seien Brände ausgebrochen, berichteten regionale Medien. Gouverneur Oleh Kiper bestätigte auf Telegram Schäden an Wohnhäusern und sozialer Infrastruktur. Odessa ist immer wieder Ziel russischer Drohnenangriffe. (sda/dpa)
21:35
Selenskyj: Neue Verhandlungen mit Russland am Mittwoch
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj soll die nächste Verhandlungsrunde mit dem Aggressor Russland am Mittwoch in Istanbul stattfinden. Das habe ihm der ukrainische Chefunterhändler, Rustem Umjerow, berichtet, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. Es werde ein neuer Gefangenenaustausch vorbereitet.

Von russischer Seite gab es zunächst keine offizielle Bestätigung für die neuen Gespräche - allerdings hatte Moskau bereits seit längerem auf einen neuen Termin in Istanbul gedrängt. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass bestätigte den Termin am Mittwoch unter Verweis auf eine nicht näher genannte Quelle.

Selenskyj kündigte zudem neue Angriffe auf Ziele in Russland an. «Wenn (der russische Präsident Wladimir) Putin so verrückt nach den Shahed-Drohnen und Terror ist, dann muss man ihm die Logistik nehmen», sagte Selenskyj. Dazu benötige die Ukraine auch mehr Flugabwehrsysteme, um grössere Teile des Landes vor russischen Drohnen und Raketen schützen zu können.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. Im Mai und Juni fanden erstmals seit dem Frühjahr 2022 zwei Gesprächsrunden der Kriegsparteien in Istanbul statt. Bei den Verhandlungen einigten sich die Seiten hauptsächlich auf Austausche von Gefangenen und Soldatenleichen. Eine unter anderem von den USA geforderte Waffenruhe wurde bisher nicht erreicht. (sda/dpa)
16:32
Ukraine braucht weitere Milliarden für Waffenproduktion
Die Ukraine benötigt zur Steigerung ihrer Waffenproduktion eigenen Angaben nach in diesem Jahr umgerechnet über fünf Milliarden Euro an zusätzlichen Militärhilfen.

Das sei notwendig, um mehr ferngesteuerte Drohnen, Abfangdrohnen und weitreichende Waffen herzustellen, sagte Verteidigungsminister Denys Schmyhal bei einem virtuellen Treffen im sogenannten Ramstein-Format. Er bat laut der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine die Partner-Länder darum, bereits jetzt Mittel für 2026 bereitzustellen.

Der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj rief ebenfalls zu einer Erhöhung der Militärhilfen auf. «Uns fehlen weiter dringend Flugabwehrsysteme und zugehörige Raketen, weitreichende Waffen, Artilleriegranaten, Panzertechnik, Evakuierungsausrüstungen, Systeme der elektronischen Kriegsführung, Radare, Drohnensysteme und anderes», sagte der General. Nur mit gemeinsamen Anstrengungen sei die russische Aggression zu stoppen.

An dem bereits 29. Treffen nahmen unter Leitung von Deutschland und Grossbritannien 50 Partner-Staaten der Ukraine teil. (sda/dpa)
14:01
Moskau bestätigt Interesse an Verhandlungen mit Kiew
Der Kreml hat Interesse an der vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vorgeschlagenen dritten Verhandlungsrunde zwischen Kiew und Moskau über ein Kriegsende bestätigt.

Beim vergangenen Treffen hätten beide Seiten ihre Positionspapiere ausgetauscht, erinnerte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Zu diesen stünden nun ein Meinungsaustausch und Verhandlungen bevor, bisher seien sie völlig gegensätzlich, sagte er russischen Agenturen zufolge. Es sei noch «grosse diplomatische Arbeit» vonnöten.

Selenskyj hatte am Wochenende ein Treffen noch im Laufe der Woche vorgeschlagen. Laut Peskow gibt es noch kein endgültig fixiertes Datum. Von russischer Seite gebe es keine Änderungen an der Zusammensetzung der Delegation, teilte er mit. Als Russlands Chefunterhändler fungierte bei den vergangenen beiden Gesprächsrunden in Istanbul Präsidentenberater und Ex-Kulturminister Wladimir Medinski.

Im Mai haben Kiew und Moskau erstmals seit drei Jahren wieder bilateral miteinander verhandelt. Bei diesem und einem späteren Treffen im Juni in Istanbul vereinbarten beide Seiten einen grossen Gefangenenaustausch und die Rückgabe von Gefallenen. Schritte über eine Beendigung des im Februar 2022 von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurden hingegen nicht besprochen. (sda/dpa)
12:27
Schnellere Waffenlieferungen für Kiew
Deutschland, Grossbritannien und weitere Verbündete wollen die Waffenlieferungen an die Ukraine deutlich beschleunigen. Das teilte das Verteidigungsministerium in London vor einem virtuellen Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe mit. Demnach sollen die kommenden 50 Tage dazu genutzt werden, Kiew rasch mit so vielen Waffen wie möglich zu versorgen.

US-Präsident Donald Trump hatte Handelspartnern Russlands vergangene Woche mit hohen Zöllen gedroht, sollte nicht innerhalb von 50 Tagen eine Waffenruhe oder eine Friedensvereinbarung zustande kommen. Diese Frist soll nun genutzt werden, um die Ukraine so stark wie möglich aufzurüsten.

Grossbritannien werde unter anderem rasch Luftabwehrmunition im Wert von 170 Millionen Euro für die Ukraine besorgen, hiess es in der Mitteilung aus London. Das Geld dafür soll demnach aus Deutschland kommen. Allein in den vergangenen zwei Monaten sei Munition zur Luftabwehr und für die Artillerie im Wert von 150 Millionen Pfund (etwa 162 Millionen Schweizer Franken) für die Ukraine geliefert worden.

Die Ukraine-Kontaktgruppe müsse dem Ultimatum Trumps eine 50-Tage-Initiative zur Aufrüstung der Ukraine an die Seite stellen, um «um die Ukraine auf dem Schlachtfeld zu stärken und Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen», sagte Healey der Mitteilung zufolge. Die Ukraine-Kontaktgruppe von Unterstützern Kiews besteht aus etwa 50 Ländern, darunter sowohl Nato-Staaten als auch andere Länder. Sie wird auch als «Ramstein-Gruppe» bezeichnet, da viele Treffen auf dem US-Stützpunkt Ramstein stattfanden. (sda/dpa)
7:10
Russischer Luftangriff auf Kiew
Russland hat seine Luftangriffe auf Kiew ukrainischen Angaben zufolge mit unverminderter Härte auch in der Nacht zu Montag fortgesetzt. Die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt meldete mindestens einen Toten infolge der Angriffe. Verwaltungschef Tymur Tkatschenko schrieb auf Telegram, ein Verletzter sei ins Krankenhaus gebracht worden. In mehreren Bezirken seien Gebäude in Brand geraten, darunter ein Hochhaus, ein Supermarkt und das Gelände eines Kindergartens.

Beschädigt worden sei auch der Eingang einer U-Bahnstation, schrieb er weiter. Medienberichten zufolge soll dichter Rauch im Inneren der Station sein, in der Menschen Schutz vor dem Angriff gesucht hätten.

Der Bürgermeister von Kiew und Leiter der zivilen Verwaltung, Vitali Klitschko, teilte auf Telegram mit, die Luftabwehr sei im Einsatz. Der Feind greife die Hauptstadt weiter an. Die Menschen sollten in den Schutzräumen bleiben.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine grossangelegte russische Invasion. Kiew ist üblicherweise besser durch Flugabwehr gesichert als andere Städte des Landes. Trotzdem wird auch die Hauptstadt immer wieder von schweren Angriffen mit Drohnen oder Raketen getroffen. (sda/dpa)
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quelle: keystone / bo amstrup
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