Die Familie Huffmann aus dem US-Bundesstaat Texas hatte Anfang Jahr genug von ihrer alten Heimat. Nach einem Umzug aus Arizona vor ein paar Jahren waren die Huffmanns seit längerem unzufrieden mit der «woken» Art und Weise, wie ihre drei Töchter in der Schule unterrichtet wurden. So habe die eine Tochter in der Schule über «lesbische Themen» sprechen müssen, wie Vater Derek Huffmann der Zeitung The Telegraph sagte.
Schon länger spielte die Familie deshalb mit dem Gedanken, in ein anderes Land umzusiedeln. Ein Trip nach Moskau im Jahr 2023 überzeugte die Huffmanns, dass Russland ein mögliches Ziel sein könnte, da dort die «traditionellen Werte» gelebt würden, die sie sich für ihre Familie wünschen.
Anfang dieses Jahres war es dann definitiv so weit. Ein neuerlicher Vorfall war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, erklärte Vater Derek Huffmann gegenüber dem russischen Staatsmedium RussiaToday. So habe eine Klassenkameradin seiner Tochter Sophia von lesbischen Frauen erzählt.
Nach dem Umzug nach Russland, der unbürokratisch möglich wurde, weil die Regierung von Wladimir Putin ein spezielles Visum, das sich an Menschen aus dem Westen richtet, die genug von der nach ihrem Empfinden überhandnehmenden Wokeness in Europa und den USA haben, kreiert hatte, liess sich Familie Huffmann in diversen russischen Medienformaten porträtieren.
Vater Derek gab sich darin als integrationswilligen Einwanderer. Er wolle sich seinen Platz in Russland verdienen, so der 46-Jährige, nicht wie viele Migranten, die in die USA kämen und dort nur Forderungen stellten. Aus diesem Grund meldete er sich für den Militärdienst bei der russischen Armee.
Doch laut späteren Aussagen seiner Frau DeAnna wurde er dabei «irregeführt». So habe man ihm, der keinerlei Erfahrung als Soldat hat und kaum Russisch spricht, versprochen, dass er als Mechaniker und später Kriegskorrespondent arbeiten könne. Doch nach seinem Einzug in die Armee sei er nach minimalem Training in ausschliesslich russischer Sprache sofort in der Nähe der Front platziert worden.
Dort soll er laut den Aussagen seiner Frau in einem später gelöschten Vlog ein einwöchiges Training erhalten haben, bevor er zuvorderst an die Front musste. Im Video erklärte DeAnna Huffmann auch, dass die Familie bisher keine Gehaltszahlung für den Dienst des Vaters erhalten habe.
Wie es dem Vater derzeit geht, ist nicht klar. Eine letzte öffentliche Botschaft gab Derek Huffmann im Juni in einem Video ab, worin er erklärte, dass er seine Familie sehr vermisse und darauf hoffe, bald Urlaub zu erhalten und sie besuchen zu können. Kürzlich kommentierte die Familie auf ihrem Youtube-Kanal, dass es dem Vater gut gehe.
Doch ein Link, der mittlerweile gelöscht wurde, leitete weiter zu einer Telegram-Gruppe mit dem Namen «Rettet diese kleinen Mädchen». Dort wird an die US-Regierung appelliert, die Familie zu «retten». Ebenfalls zu sehen war laut dem «Telegraph» auch ein Foto der Mutter DeAnna und der Töchter, wie sie weinen. Ob die Familie selbst hinter der Telegram-Gruppe steht, ist nicht klar. Eine Anfrage der Zeitung bei der Familie nach einer Stellungnahme blieb bisher unbeantwortet.