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Ukraine-Ticker: Selenskyj will Donbass nicht aufgeben

Selenskyj will Donbass nicht aufgeben +++ Trump und Putin treffen sich in Anchorage

Die aktuellsten Nachrichten zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Liveticker.
12.08.2025, 23:2613.08.2025, 02:24
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20:19
Selenskyj: Werden Donbass nicht aufgeben
Die Ukraine wird nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht auf den von Russland besetzten und kontrollierten Osten des Landes verzichten. Man könne und werde den Donbass nicht aufgeben, betonte Selenskyj im Gespräch mit Journalisten. «Der Donbass wäre für die Russen ein Sprungbrett für einen neuen, zukünftigen Angriff», sagte er kurz vor dem Alaska-Gipfel von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Putin, bei dem am Freitag ohne Beteiligung Kiews über Wege zu einem möglichen Frieden in der Ukraine gesprochen werden soll.

Schon die von Russland 2014 besetzte Halbinsel Krim sei «zu 100 Prozent» ein Sprungbrett für den Angriff auf die Südukraine gewesen. Zudem habe Russland in dem von Separatisten kontrollierten Donbass keine eigenen Kräfte eingesetzt, sondern Abtrünnige zur russischen Armee gemacht.

Jeder Rückzug ukrainischer Einheiten aus ihren Positionen im Donbass würde Moskau Vorbereitungen für einen neuen Angriff ermöglichen. Kremlchef Wladimir Putin hätte dann in einigen Jahren den Weg frei in die Regionen Charkiw, Saporischschja und Dnipropetrowsk, so Selenskyj. (sda/dpa)
20:11
Weisses Haus: Trump trifft Putin in Anchorage in Alaska
Das mit Spannung erwartete Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska findet nach Angaben des Weissen Hauses in der Stadt Anchorage statt. Am Freitagmorgen (Ortszeit) werde Trump zu dem Treffen aufbrechen, sagte seine Sprecherin Karoline Leavitt. Der Republikaner will dort mit Putin über den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine sprechen.

Leavitt bestätigte, dass ein Einzelgespräch zwischen den beiden Präsidenten geplant sei. Einen genauen Zeitplan zu dem Treffen nannte sie nicht und verwies darauf, dass Details noch ausgearbeitet würden. Die Stadt liegt im Süden Alaskas. Anchorage ist die grösste Stadt des nördlichsten Bundesstaates der Vereinigten Staaten. (sda/dpa)
19:24
Lawrow und Rubio sprechen Details vor Alaska-Gipfel ab
Die Aussenminister Russlands und der USA, Sergej Lawrow und Marco Rubio, haben sich vor dem Gipfel ihrer Präsidenten in Alaska beraten. Das Aussenministerium in Moskau teilte mit, die Minister hätten ihre Hoffnung geäussert, dass die besprochenen Details Erfolg hätten, hiess es. Konkreter wurde die kurze Mitteilung zu dem Telefonat allerdings nicht. (sda/dpa)
18:37
Kiew verlegt weitere Truppen nach Pokrowsk
Nach Berichten über durchgesickerte russische Truppen bei Pokrowsk verlegt die ukrainische Armee weitere Truppen in die Region in der Ostukraine. «Der Feind nutzt seinen zahlenmässigen Vorteil und versucht, trotz erheblicher Verluste an Personal, in kleinen Gruppen durch die erste Linie unserer Stellungen vorzudringen», sagte Generalstabssprecher Andrij Kowalew den ukrainischen Medien. Daher seien zusätzliche Truppen freigestellt worden, um gegnerische Sabotagetrupps hinter den eigenen Linien aufzuspüren und zu vernichten.

Im Verlauf des Tages habe die russische Armee 35 Versuche zum Durchbrechen der ukrainischen Verteidigungslinien bei Pokrowsk unternommen. Schon zuvor hatte die ukrainische Armee Berichte zu einem russischen Frontdurchbruch im Abschnitt bei den Städten Pokrowsk und Dobropillja im Gebiet Donezk zurückgewiesen. Das Durchsickern russischer Gruppen mit wenigen Soldaten bedeute noch nicht, dass sie diese Gebiete unter Kontrolle bringen würden, teilte die für den Frontabschnitt zuständige Armeegruppe «Dnipro» bei Telegram mit. Die Situation bleibe schwierig, und die Kämpfe in dieser Region seien die intensivsten im Vergleich zu anderen Frontabschnitten.

Vorher hatten ukrainische Militärbeobachter von einem russischen Vorrücken um mehr als zehn Kilometer nordöstlich der von einer Einschliessung bedrohten Stadt Pokrowsk berichtet. Mehrfach war in Berichten von Militärs bereits vom Vordringen von Kleingruppen russischer Soldaten nach Pokrowsk selbst die Rede. Die Agglomeration der Städte Pokrowsk und Myrnohrad ist von drei Seiten durch russische Truppen eingeschlossen. Für den Nachschub ist nur noch ein etwa 15 Kilometer breiter Korridor verblieben.

Die russische Armee versucht bereits seit Monaten, den Verkehrsknotenpunkt Pokrowsk zu erobern. Im Verlauf der Kämpfe ist die Stadt bereits weitgehend zerstört worden. (sda/dpa)
17:31
Selenskyj will erleichterte Ausreise für junge Männer
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Regierung angewiesen, die Ausreise aus dem Kriegsland für junge wehrpflichtige Männer zu erleichtern. «Aktuell gilt eine Beschränkung ab 18 Jahren an der Grenze, ich schlage vor, diese auf 22 Jahre anzuheben», sagte der Staatschef bei einem Jugendforum in Kiew, wie ukrainische Medien meldeten. Das solle jungen Ukrainern dabei helfen, die Verbindungen zu ihrem Heimatland aufrechtzuerhalten. Die endgültige Entscheidung über eine Änderung in der Altersbeschränkung liegt beim Parlament.

Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 dürfen wehrpflichtige Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren das Land nur mit wenigen Ausnahmen verlassen. Nach Kriegsbeginn flüchteten auch viele Minderjährige aus dem Land, die nach ihrem 18. Geburtstag aufgrund der Furcht vor den Ausreisebeschränkungen nicht mehr in die Ukraine zurückkehrten. Im Parlament sind bereits Ausreiseerleichterungen für Männer zwischen 18 und einschliesslich 24 Jahren im Gespräch. Aktuell werden in die Armee nur Wehrpflichtige ab 25 Jahren eingezogen. (sda/dpa)
17:04
Selenskyj: Trump und Putin können nicht ohne uns entscheiden
Kurz vor dem geplanten USA-Russland-Gipfel hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Entscheidungen zur Ukraine bei dem Treffen ausgeschlossen. «Zur Ukraine können sie ohne uns nichts beschliessen», sagte Selenskyj der Nachrichtenagentur RBK-Ukraine zufolge in Kiew. Er hoffe, dass US-Präsident Donald Trump dies bewusst sei. Das Treffen von Trump und Kremlchef Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska am Freitag sei aber «fraglos wichtig für ihre bilateralen Beziehungen».

Selenskyj zeigte sich zudem überzeugt, dass es künftig zu einem Dreiertreffen zwischen Trump, Putin und ihm kommen werde, um den seit fast dreieinhalb Jahren dauernden Krieg in dem osteuropäischen Land zu beenden. (sda/dpa)
8:12
Ukrainische Armee weist Berichte von Frontdurchbruch zurück
Die ukrainische Armee hat Berichte zu einem russischen Frontdurchbruch im Abschnitt bei den Städten Pokrowsk und Dobropillja im Gebiet Donezk zurückgewiesen. Das Durchsickern russischer Gruppen mit wenig Mann bedeute noch nicht, dass sie diese Gebiete unter Kontrolle bringen würden, teilte die für den Frontabschnitt zuständige Armeegruppe «Dnipro» bei Telegram mit. Die Situation bleibe schwierig und die Kämpfe in dieser Region seien die intensivsten im Vergleich zu anderen Frontabschnitten.

Vorher hatten ukrainische Militärbeobachter von einem russischen Vorrücken um mehr als zehn Kilometer nordöstlich der von einer Einschliessung bedrohten Stadt Pokrowsk berichtet. Mehrfach war in Berichten von Militärs bereits vom Vordringen von Kleingruppen russischer Soldaten nach Pokrowsk selbst die Rede. Die Agglomeration der Städte Pokrowsk und Myrnohrad ist von drei Seiten durch russische Truppen eingeschlossen. Für den Nachschub ist nur noch ein etwa 15 Kilometer breiter Korridor verblieben.

Aufgrund von Soldatenmangel durch Rekrutierungsprobleme und Fahnenflucht wird bei ukrainischen Kommentatoren immer öfter über einen Frontzusammenbruch in der Ostukraine spekuliert.

Russischer Raketenschlag auf Übungsgelände

Ein ukrainischer Truppenübungsplatz ist unterdessen in der Nacht durch einen russischen Raketenschlag angegriffen worden. Ein Soldat wurde dabei getötet und elf weitere verletzt, teilten die ukrainischen Landstreitkräfte bei Telegram mit. Zwölf Militärangehörige ersuchten mit Stresssymptomen medizinische Hilfe. Der Angriff sei mit einem Sprengkopf mit Streumunition ausgeführt worden, hiess es.

Der Ort des Raketenangriffs wurde nicht genannt. In der Nacht war unter anderem in der Hauptstadt Kiew wegen eines Raketenschlags in der Nordostukraine in mehreren Gebieten Luftalarm ausgelöst worden.


7:26
Ungarn boykottiert Erklärung der EU-Staaten zum Ukraine-Krieg
Ungarns Regierung hat sich einer gemeinsamen Stellungnahme der anderen 26 EU-Staaten verweigert, in der die Bemühungen von US-Präsident Donald Trump um ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine begrüsst werden. Darin betonen die Staats- und Regierungschefs, «dass internationale Grenzen nicht mit Gewalt verändert werden dürfen» und ein gerechter und dauerhafter Frieden, der Stabilität und Sicherheit bringt, das Völkerrecht achten müsse. Nahezu wortgleich hatten dies am Wochenende schon Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Grossbritannien, Finnland und die EU-Kommission in einer Stellungnahme gefordert.

Diesmal handelt es sich um eine Erklärung aller Mitgliedstaaten - ausser eben Ungarn. Die rechtskonservative Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban lehnt nicht nur Militärhilfe der Europäischen Union für die Ukraine als sinnlos und kriegsverlängernd ab. Auch die EU-Sanktionen gegen Russland hält Orban für nicht zielführend: Er hat sie wiederholt als nutzlos und schlecht für die europäische Wirtschaft kritisiert - und in der Vergangenheit auch schon die Aufhebung von EU-Sanktionen gegen mehrere Russen erzwungen.

Während der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2024 hatte Orban den international weitgehend isolierten Kremlchef Wladimir Putin zum Ärger vieler EU-Kollegen überraschend in Moskau besucht und sich als Vermittler inszeniert. Der mit autoritären Methoden regierende Ungar gilt auch als treuer Anhänger von US-Präsident Trump, der Putin am Freitag in Alaska empfangen will. Zentraler Gesprächspunkt wird der Ukraine-Krieg sein - wobei sowohl in Kiew als auch in europäischen Hauptstädten befürchtet wird, dass Trump und Putin Absprachen zum Nachteil der Ukraine treffen könnten.

In ihrer Stellungnahme bekräftigten die 26 Staats- und Regierungschefs der EU, dass die Menschen in der Ukraine die Freiheit haben müssten, selbst über ihre Zukunft zu entscheiden. Sinnvolle Verhandlungen seien nur «im Rahmen eines Waffenstillstands oder einer Verringerung der Feindseligkeiten» möglich. Die EU werde die Ukraine weiterhin unterstützen, ausserdem werde sie ihre Sanktionen gegen Russland aufrechterhalten und neue verhängen. «Eine Ukraine, die in der Lage ist, sich selbst wirksam zu verteidigen, ist integraler Bestandteil jeder künftigen Sicherheitsgarantie», hiess es. (sda/dpa)
18:22
Trump: «Ich mache keinen Deal mit Putin. Putin und Selenskyj sollen sich treffen»
US-Präsident Donald Trump strebt für das Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin kein Abkommen zum Ukraine-Krieg an. «Ich werde keinen Deal machen», sagte der Republikaner und verwies darauf, dass dies nicht seine Aufgabe sei.



US-Präsident Donald Trump will, dass sich Kremlchef Wladimir Putin und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach dem für Freitag geplanten Gipfel treffen. Falls gewünscht, werde er an dem Treffen teilnehmen, sagte Trump in Washington. (sda/dpa)
12:48
Aserbaidschan genehmigt Unterstützung für Ukraine
Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew hat als Reaktion auf russische Luftangriffe eine Unterstützung für die Ukraine in Höhe von zwei Millionen Dollar genehmigt. Diese Mittel sollen nach Angaben der Zeitung "Kyiv Independent" für den Kauf und Versand von in Aserbaidschan hergestellten Elektrogeräten verwendet werden.

Am 8. August hatten russische Drohnen auf ein Lagerhaus der staatlichen aserbaidschanischen Ölgesellschaft SOCAR in der ukrainischen Region Odessa gefeuert. Dies war bereits der zweite Angriff auf aserbaidschanisch-verbundene Einrichtungen in der Ukraine. Zuvor war im Juni eine Gasverteilungsstation nahe Orlivka angegriffen worden, die Teil einer Pipeline ist, über die seit Juli aserbaidschanisches Gas in die Ukraine geliefert wird.

In einem Telefonat am 10. August verurteilten Präsident Wolodymyr Selenskyj und Alijew gemeinsam die russischen Angriffe und diskutierten über eine verstärkte bilaterale Energiekooperation. Schon in den vergangenen Monaten hat sich Aserbaidschan immer stärker von Russland abgewendet und versucht, den russischen Einfluss einzudämmen. (tonline)

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland regelmässig kleine Geländegewinne verbuchen kann.
  • Die russische Armee bombardiert unnachlässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine wehrt sich ihrerseits mit Drohnenangriffen auf die russische Kriegsinfrastruktur und die Waffenproduktion.
  • Bemühungen um einen Waffenstillstand tragen bisher keine Früchte. Kritiker werfen US-Präsident Trump vor, er fasse Wladimir Putin mit Samthandschuhen an.
  • Zuletzt verschärfte Trump aber den Tonfall gegenüber Russland, er kündigte Waffenlieferungen an die Ukraine an und drohte Russlands Partnern mit hohen Zöllen.
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quelle: keystone / bo amstrup
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