
Wer bei der teuersten Kasse ist, hat bei einem Wechsel das grösste Sparpotenzial.Bild: keystone/shutterstock
Wenn Versicherte 2015 von der teuersten zur günstigsten Krankenversicherung gewechselt und danach da geblieben wären, hätten sie gemäss Comparis über 35'000 Franken sparen können. Wie du die nächsten zehn Jahre sparen kannst, erfährst du hier.
12.08.2025, 07:1712.08.2025, 15:29
Das Leben ist teuer, besonders in der Schweiz. Einen Teil der Haushaltsausgaben, im Schnitt etwa sieben Prozent, geben die Schweizerinnen und Schweizer für ihre Krankenkasse aus. Das sind im Schnitt Ausgaben von durchschnittlich 5390 Franken für Grundversicherungsprämien pro Jahr. Laut einer Analyse des Online-Vergleichsdienstes Comparis für die grössten Schweizer Kantonshauptorte gibt es dabei jedoch ein grosses Sparpotenzial.
Über 35'000 Franken sparen in 10 Jahren
Wie viel gespart werden kann, zeigt ein Blick auf die vergangenen zehn Jahre. Wer per Januar 2015 einmal von der damals teuersten zur damals günstigsten Kasse gewechselt hätte, würde in Zürich bis Ende 2025 ohne weitere Wechsel 35’861 Franken (49,7 Prozent) sparen. In Bern wären es 27’989 Franken (41,3 Prozent), in Luzern 24’302 Franken (43,6 Prozent), in St.Gallen 28’689 Franken (47,6 Prozent) und in Basel-Stadt 33’446 Franken (43,6 Prozent).
«Das ist erstaunlich. Denn ohne jedes Jahr von Kasse zu Kasse zu wechseln und ohne dass die entsprechende Kasse über die gesamte Zeit die günstigste ist, kommt der Betrag eines Kleinwagens zusammen. Wer bei einer der teuersten Kassen versichert ist, bezahlt einfach zu viel», sagt Comparis-Experte Felix Schneuwly.
15'000 Franken sparen ohne Wechsel
Auch ohne Modell- und Franchisenwechsel per Januar 2015 könnte bis Ende 2025 viel gespart werden. Am meisten profitieren Versicherte in Lausanne mit einem einzigen Kassenwechsel, mit demselben Modell und gleicher Franchise. Auch in anderen Kantonen gibt es aber grosses Sparpotenzial für Versicherte. Hier ein Überblick:
Von der teuersten zur günstigsten Kasse
- Lausanne: Visana zu Assura mit dem OKP-Modell und einer Franchise von 300 Franken (15'517 Franken Sparpotenzial)
- Zürich: Visana zu Assura mit dem OKP-Modell und einer Franchise von 300 Franken (13’769 Franken Sparpotenzial)
- Basel: Helsana zu Assura mit dem OKP-Modell und einer 300-Franken-Franchise (10’429 Franken Sparpotenzial)
- Bern: Helsana zu Assura mit dem OKP-Modell und einer Franchise von 300 Franken (4298 Franken Sparpotenzial)
- Luzern: Sanitas zu Assura mit dem OKP-Modell und einer 300-Franken-Franchise (3594 Franken Sparpotenzial)
- St.Gallen: Helsana zu Assura mit dem OKP-Modell und einer Franchise von 300 Franken (6522 Franken Sparpotenzial)
- Genf: Swica zu Assura mit dem OKP-Modell und einer Franchise von 300 Franken (10’363 Franken Sparpotenzial)
- Tessin: Visana zu Mutuel Assurance mit dem Telmed-Modell und einer Franchise von 300 Franken (9720 Franken Sparpotenzial)
Minimalfranchise und Hausarztmodell
Etwa die Hälfte der Erwachsenen in der Schweiz haben sich für das Hausarztmodell entschieden. Auch hier kann man bei einer Minimalfranchise von 300 Franken sparen.
![ARCHIV - ZUM ENTSCHEID DES BUNDESRATES ZUR EINFUEHRUNG DES ELEKTRONISCHEN PATIENTENDOSSIERS STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - [EDITORS NOTE: POSED PICTURE] A doctor holds a con ...](/imgdb/0826/Qx,B,0,762,7297,4104,2029,1159,1220,1133/2935962385419631)
Auch mit dem Hausarztmodell kann gespart werden.Bild: KEYSTONE
Sparpotenzial mit Minimalfranchise
- Genf: Philos zu Assura (13’597 Franken Sparpotenzial)
- Zürich: Concordia zu Assura (7295 Franken Sparpotenzial)
- Bern: Concordia zu Assura (7325 Franken Sparpotenzial)
- Basel: Helsana zu Assura (7375 Franken Sparpotenzial)
- St.Gallen: Helsana zu Assura (5117 Franken Sparpotenzial)
- Lausanne: Visana zu Assura (10’112 Franken Sparpotenzial)
- Tessin: Visana zu Assura (9164 Franken Sparpotenzial)
Sparpotenzial bei 2500-Franken-Franchise
- Zürich: Sana 24 zu Assura (10’106 Franken Sparpotenzial)
- Bern: Helsana zu Assura (4071 Franken Sparpotenzial)
- Basel: Helsana zu Assura (8283 Franken Sparpotenzial)
- Luzern: Sanitas zu Assura (4233 Franken Sparpotenzial)
- St.Gallen: Helsana zu Assura (5485 Franken Sparpotenzial)
- Genf: Philos zu Assura (14’055 Franken Sparpotenzial)
- Lausanne: EGK-Gesundheitskasse zu Assura (18’777 Franken Sparpotenzial)
- Tessin: Visana zu Assura (10’331 Franken Sparpotenzial)
So sparst du heute
So weit die Zahlen für die vergangenen zehn Jahre, doch wie lässt sich heute sparen? Denn auch diesen Herbst kann mit einem Kassenwechsel für die nächsten zehn Jahre einiges herausgeholt werden. Dafür müssen Versicherte nur einmal von der teuersten zur günstigsten Kasse wechseln.

Sparfüchse können auch dieses Jahr profitieren.Bild: Shutterstock
Teuerste und günstigste Kasse 2025
- Zürich: Aktuell ist Visana die teuerste Krankenkasse mit dem OKP-Modell, der 300-Franken-Franchise und einer Prämie von 7658 Franken. Am günstigsten ist Sympany-Vivao mit dem HMO-Modell, der 2500-Franken-Franchise und einer Prämie von 4176 Franken. Die durchschnittliche Grundversicherungsprämie für Erwachsene liegt in Zürich bei 5719 Franken. Im Hinblick auf 2015 ist dies ein Plus von 39,3 Prozent.
- Bern: Philos ist die teuerste Krankenkasse mit dem OKP-Modell, der 300-Franken-Franchise und einer Prämie von 7766 Franken. Am günstigsten ist Helsana mit dem Hausarztmodell, der 2500-Franken-Franchise und einer Prämie von 4553 Franken. Die durchschnittliche Grundversicherungsprämie beträgt aktuell 5951 Franken (plus 36,4 Prozent seit 2015).
- Basel: Visana ist die teuerste Kasse mit dem OKP-Modell, der 300-Franken-Franchise und einer Prämie von 8366 Franken. Am günstigsten ist Sympany-Vivao mit dem HMO-Modell, einer 2500-Franken-Franchise und einer Prämie von 4790 Franken. Im Schnitt beträgt die Grundversicherungsprämie in Basel heute 6289 Franken (plus 32,5 Prozent seit 2015).
- Luzern: KPT ist mit dem OKP-Modell, der 300-Franken-Franchise und einer Prämie von 6378 Franken die teuerste Krankenkasse. Die günstigste Kasse ist Sympany-Vivao mit dem HMO-Modell, der 2500-Franken-Franchise und einer Prämie von 3349 Franken. Die Durchschnittsprämie liegt im Augenblick bei 4782 Franken für die Grundversicherung (plus 42,1 Prozent seit 2015).
- St.Gallen: Assura ist die teuerste Krankenkasse mit dem OKP-Modell, der 300-Franken-Franchise und einer Prämie von 6487 Franken. Am günstigsten ist Sympany-Vivao mit dem HMO-Modell, der 2500-Franken-Franchise und einer Prämie von 3623 Franken. Die Prämie liegt heute im Schnitt bei 4867 Franken (plus 43,3 Prozent seit 2015).
- Genf: Avenir mit dem OKP-Modell, der 300-Franken-Franchise und einer Prämie von 8676 Franken ist am teuersten. Am günstigsten ist Sympany-Vivao. Hier kostet das HMO-Modell mit einer 2500-Franken-Franchise nur 5134 Franken. Die durchschnittliche Versicherungsprämie liegt im Moment bei 6742 Franken (plus 41,8 Prozent seit 2015).
- Lausanne: Am teuersten ist Philos mit dem OKP-Modell, der 300-Franken-Franchise und einer Prämie von 8276 Franken. Am günstigsten ist das HMO-Modell bei Swica mit einer 2500-Franken-Franchise und 4746 Franken Prämie. Die Prämie liegt heute durchschnittlich bei 6348 Franken (plus 43,5 Prozent seit 2015).
- Bellinzona: Swica ist die teuerste Krankenkasse mit dem OKP-Modell, der 300-Franken-Franchise und einer Prämie von 8771 Franken. Am günstigsten ist KPT mit dem HMO-Modell, der 2500-Franken-Franchise und einer Prämie von 4916 Franken. Die Grundversicherungsprämie beträgt heute 6556 Franken (plus 66,7 Prozent seit 2015).
(kek)
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Zudem ist, wie schon häufig angesprochen, der Service einer Krankenkasse auch in die Betrachtung mit einzubeziehen.
Vielleicht bin ich jetzt nicht mehr bei der günstigsten, aber bei einer mit einem tadellosen und unkomplizierten Service. Ab einem gewissen Alter ist das wichtiger.