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Ukraine-Ticker: Baldiges Gipfeltreffen für Moskau «unrealistisch»

Russische Raffinerie an Ostsee nach Drohnenangriff in Brand ++ Selenskyj kritisiert Moskau

Die aktuellsten Nachrichten zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine im Liveticker.
21.08.2025, 06:4524.08.2025, 08:39
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20:55
Kiew berichtet von Erfolgen im Donbass
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben erneut Geländegewinne im Donbass erzielt. Zunächst berichtete Armeechef Olexander Syrskyj, dass in der Region Donezk drei von russischen Einheiten besetzte Ortschaften zurückerobert worden seien.

Später meldete der ukrainische Militärgeheimdienst HUR die Rückeroberung einer weiteren Ortschaft. Gemeinsam mit einer Heereseinheit seien russische Soldaten aus der Ortschaft Nowomychajlowka vertrieben worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Die ukrainischen Streitkräfte haben in den vergangenen Tagen mehrere kleine Geländegewinne im Südosten des Landes erzielt. Bis dahin waren stets russische Truppen auf dem Vormarsch.

Grösster Brennpunkt bleibt die Umgebung der inzwischen zerstörten Stadt Pokrowsk. «Dort ist die Lage am schwierigsten», sagte Syrskyj. Dort seien «die Verteidigung der ukrainischen Unabhängigkeit und der ukrainischen Flagge nicht nur hehre Worte, sondern ein tägliches Risiko und ein täglicher Kraftakt».

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor kurzem angedeutet, dass die ukrainischen Streitkräfte von der Defensive in die Offensive wechseln wollten. Anlass dazu war ein Post von US-Präsident Donald Trump, der mit einem Sport-Vergleich betont hatte, dass eine verteidigende Mannschaft nicht gewinnen könne. (sda/dpa)
16:59
Selenskyj: Müssen nicht mit USA über Waffeneinsatz reden
In der Diskussion um mögliche US-Verbote für den Einsatz weitreichender amerikanischer Waffen gegen Ziele in Russland sieht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj keinen Redebedarf mit Washington. «Wir setzen unsere im Inland hergestellten Langstreckenwaffen ein», sagte Selenskyj während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem kanadischen Premierminister Mark Carney. «In letzter Zeit haben wir solche Dinge nicht mit den USA diskutiert, das war mal früher.»

Das «Wall Street Journal» hatte unter Berufung auf US-Beamte berichtet, das Pentagon blockiere seit Monaten den Einsatz von Raketen mit grösserer Reichweite durch die Ukraine für Angriffe auf Ziele in Russland.

Ein Genehmigungsverfahren des Verteidigungsministeriums habe die Ukraine seit dem späten Frühjahr daran gehindert, die von den USA gelieferten ATACMS-Raketen gegen Ziele in Russland einzusetzen, werden die Beamten zitiert.

Unter Präsident Joe Biden hatten die USA der Ukraine im vergangenen Jahr Angriffe mit weitreichenden Waffen gegen militärische Objekte in Russland erlaubt. Trump hatte vergangene Woche gepostet, es sei sehr schwer, wenn nicht unmöglich, einen Krieg zu gewinnen, ohne das Land des Invasors anzugreifen.

Die Ukraine hat zuletzt ihr eigenes Bauprogramm für Drohnen verstärkt und mit Flamingo auch eine neue Rakete präsentiert, die angeblich eine Reichweite von bis zu 3.000 Kilometern haben soll. Damit wären selbst Ziele weit hinter dem Uralgebirge in Reichweite ukrainischer Waffen. Noch befindet sich die Rakete in der Testphase – bis Jahresende will sich Kiew aber ein grösseres Arsenal solcher Waffen zugelegt haben. (sda/dpa)
15:44
Kanada liefert der Ukraine Waffen
Die Ukraine erhält in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Armee weitere Unterstützung aus Kanada. Bei seinem Besuch in Kiew zum Unabhängigkeitstag der Ukraine sagte Kanadas Premierminister Mark Carney dem Land ein Waffenpaket im Umfang von zwei Milliarden kanadischer Dollar (rund 617 Mio. Euro) zu. Das bereits für September angekündigte Paket beinhaltet Drohnen, Munition und nicht näher beschriebenes schweres militärisches Gerät, wie ukrainische Medien berichteten.

Zugleich deutete Carney bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Präsenz kanadischer Truppen zur Absicherung eines möglichen Friedensabkommens an. Eine Reihe von Unterstützern der Ukraine haben bereits ihre Bereitschaft zur Stationierung von Truppenkontingenten zugesagt, um neue Angriffe russischer Militärs zu verhindern.

Es ist im Gespräch, dass die westlichen Partner die Ukraine nach einem Friedensschluss mit Truppenpräsenz absichern. Doch Russland hat andere Vorstellungen. Nach den Worten des russischen Aussenministers Sergej Lawrow sollen die Veto-Mächte des UN-Sicherheitsrats, darunter auch Russland, den Frieden garantieren. Da Russland einen Einsatz jederzeit blockieren könnte, kommt diese Variante für Kiew nicht infrage.

Selenskyj erachtet ein starkes Militärkontingent des Westens zur Friedensabsicherung für notwendig. Eine Beteiligung Russlands in irgendeiner Form lehnt er nach Erfahrungen etwa aus dem Budapester Memorandum, in dem Moskau Garantien zur Sicherheit im Osten der Ukraine gab, kategorisch ab. Auch Carney betonte nach Medienberichten, dass Kiew für Frieden und Sicherheit vertrauenswürdige Garantien brauche. Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sei nicht zu vertrauen. (sda/dpa)
15:26
Moskau: Russland und Ukraine tauschen Kriegsgefangene aus
Russland und die Ukraine haben nach Angaben aus Moskau einen weiteren Austausch von Kriegsgefangenen vollzogen. Beide Seiten hätten jeweils 146 Soldaten übergeben und erhalten, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Darüber hinaus seien acht Bewohner der westrussischen Region Kursk bei dem Austausch freigekommen. Vorerst gab es keine Bestätigung aus Kiew für den Austausch.

Seit genau dreieinhalb Jahren führt Russland Krieg in der Ukraine. Die nach langer Pause erst im Mai wieder aufgenommenen direkten Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew über eine mögliche Beendigung der Kampfhandlungen haben bislang wenig Fortschritt gebracht. Einig wurden sich die Kriegsparteien nur über den Austausch von Kriegsgefangenen. Dieser wird seither in mehreren Runden regelmässig vollzogen. Vor allem schwer verwundete und kranke Soldaten sollten bei den Austauschen freikommen. (sda/dpa)
13:00
Selenskyj gratuliert Ukrainern zum Unabhängigkeitstag
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dreieinhalb Jahre nach Kriegsbeginn seinen Landsleuten zum Unabhängigkeitstag gratuliert. «Wir werden eine Ukraine schaffen, die genügend Kraft und Potenz hat, um in Sicherheit und Frieden zu leben», versprach Selenskyj in seiner auf Telegram verbreiteten Ansprache.

Auf dem Video ist er vor dem Hintergrund des Unabhängigkeitsplatzes in Kiew zu sehen. Die mächtige Freiheitsstatue auf dem Maidan sei auch ein Symbol für die Unzerstörbarkeit der Ukraine, die dem Angriffskrieg Russlands seit dreieinhalb Jahren standgehalten habe, betonte er in dem Video.



Der Krieg habe zu einem neuen Selbstwertgefühl der Ukrainer geführt, die sich nicht mehr auf den guten Willen anderer verliessen, sondern ihr Schicksal selbst in die Hand nähmen und bereit seien, für ihre Freiheit zu kämpfen, sagte der ukrainische Präsident.

Er erinnerte an die täglichen Luftschläge Russlands gegen zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser und Schulen in der Ukraine. Die Ukraine antworte darauf mit Angriffen gegen Treibstoffdepots, aber auch Militärflugplätze tief in Russland. Das könne ihr niemand verbieten. Zu diesen Worten wurden die Bilder der vom ukrainischen Geheimdienst organisierten Drohnenattacke auf Flugzeuge der strategischen Bomberflotte Russlands Anfang Juli präsentiert. (sda/dpa)
11:45
Norwegen unterstützt deutsche Lieferung von Patriot-Systemen
Norwegen unterstützt Deutschland bei der Lieferung von Patriot-Luftabwehrsystemen mit mehr als 590 Millionen Euro (sieben Milliarden norwegische Kronen). Damit bezahlen das skandinavische Land und Deutschland gemeinsam zwei Patriot-Systeme und Raketen, wie die norwegische Regierung in Oslo mitteilte.

Auch an der Beschaffung von Radaren zur Luftabwehr des deutschen Herstellers Hensoldt und Luftabwehrsystemen des norwegischen Unternehmens Kongsberg beteiligt sich das nordeuropäische Land. «Gemeinsam mit Deutschland sorgen wir nun dafür, dass die Ukraine leistungsstarke Flugabwehrsysteme erhält», sagte der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre laut Mitteilung.



Bereits im Juli hatten Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Ministerpräsident Støre bei einem Treffen im Berlin beschlossen, die Verstärkung der ukrainischen Luftabwehr gemeinsam finanzieren zu wollen.

Anfang August teilte die Bundesregierung mit, dass die Lieferung der Patriot-Systeme anlaufen könne. Voraussetzung sei gewesen, dass der US-Hersteller im Gegenzug schnellstmöglich neue Systeme liefern werde, damit Deutschland seinen Nato-Verpflichtungen auch weiterhin gerecht werden könne, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vor wenigen Wochen.

Das Patriot-System dient zur Bekämpfung von Flugzeugen, taktischen ballistischen Raketen und Marschflugkörpern. Ursprünglich war geplant, zwei Systeme für jeweils etwa eine Milliarde Euro in den USA zu kaufen und direkt in die Ukraine zu bringen. Da sie aber nicht sofort lieferbar sind, soll die Bundeswehr zunächst zwei ihrer noch neun Patriots an die Ukraine abgeben und dann Ersatz aus den USA bekommen. (sda/dpa)
8:38
Russische Raffinerie an der Ostsee brennt nach Drohnenschlag
Im russischen Ostseehafen Ust-Luga ist nach Behördenangaben eine Ölraffinerie durch einen ukrainischen Drohnenangriff in Brand geraten. Über dem Hafen seien zehn Drohnen abgeschossen worden, schrieb der Gouverneur des die Millionenstadt St. Petersburg umgebenden Leningrader Gebiets, Alexander Drosdenko, auf Telegram. «Die Trümmer eines unbemannten Flugapparats wurden zur Ursache für einen Brand am Novatek-Terminal», Feuerwehr und Katastrophenschutz seien im Löscheinsatz.

Novatek ist ein kremlnaher Öl- und Gasproduzent, der unter anderem eine milliardenschwere Anlage zur Herstellung von Flüssigerdgas (LNG) auf der arktischen Halbinsel Jamal betreibt.

Das Terminal in Ust-Luga wandelt flüssiges Gaskondensat in Ölprodukte wie Benzin oder Kerosin um, die dann teilweise über die Ostsee exportiert werden. Flugbenzin benötigt Russland aber auch zur Führung seines Angriffskriegs. Das Terminal an der Ostsee wurde daher bereits in der Vergangenheit attackiert.

Auch in der Wolga-Region Samara wurde Medienberichten zufolge eine Raffinerie angegriffen. In der Stadt Sysran seien rund 20 Explosionen zu hören gewesen, berichtete das unabhängige Portal Astra. Gouverneur Wjatscheslaw Fedorischtschew bestätigte bei Telegram den Angriff auf ein «Industrieobjekt», machte aber keine genaueren Angaben zum Ziel der Angriffe und den entstandenen Schäden. (sda/dpa)
8:37
Bericht: Ukrainische Kampfdrohne am AKW Kursk abgeschossen
Die russische Luftabwehr hat nach einem Medienbericht eine ukrainische Kampfdrohne in der Nähe des russischen Atomkraftwerks Kursk abgeschossen. Beim Absturz sei die Drohne explodiert und habe einen Hilfstransformator beschädigt, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Das Feuer sei gelöscht. Die Leistung des Blocks 3 des Atomkraftwerks sei halbiert worden – die Strahlungswerte seien normal. Die ukrainische Seite äusserte sich bislang nicht.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte mehrfach vor Schäden an Atomkraftwerken im Ukraine-Krieg gewarnt. IAEA-Chef Rafael Grossi sagte vor rund einem Jahr bei einem Besuch im Atomkraftwerk Kursk, Attacken könnten gefährlich enden. (sda/dpa)
13:46
Umfrage in Polen: Mehrheit gegen Teilnahme an Friedenstruppe
Eine grosse Mehrheit der Polen ist einer neuen Umfrage zufolge gegen eine Beteiligung ihres Landes an einer möglichen Ukraine-Friedensgruppe. Für eine Entsendung polnischer Soldaten sprachen sich nur 17,3 Prozent der Befragten aus. 61,1 Prozent waren indes dagegen. Die restlichen 21,6 Prozent konnten sich nicht entscheiden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Meinungsforschungsagentur SW Research im Auftrag der Zeitung «Rzeczpospolita».

Demnach waren mehr Männer als Frauen gegen einen solchen Auslandseinsatz der polnischen Armee. Auch jüngere Befragte und Einwohner grösserer Städte hatten tendenziell eher eine ablehnende Meinung. Die Umfrage fand am 19. und 20. August unter 800 Befragten statt. Polen teilt eine mehr als 500 Kilometer lange Grenze mit der Ukraine.

Es gibt in Europa seit Monaten eine Debatte über eine mögliche Friedenstruppe zur Sicherung eines eventuellen Waffenstillstands im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Februar hatte der polnische Regierungschef Donald Tusk eine direkte Beteiligung seines Landes ausgeschlossen, aber logistische und politische Unterstützung angeboten. (sda/dpa)
13:44
Ukraine feiert Nationalflagge – Russen rücken weiter vor
Die von Russland mit Krieg überzogene Ukraine begeht den Tag ihrer Nationalfahne. «Diese Flagge verkörpert das Gefühl der Erlösung für die, die wir aus russischer Gefangenschaft zurückholen. Wenn sie die ukrainischen Farben sehen, wissen sie: Das Böse ist vorbei», sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einer Zeremonie. Die blau-gelbe Fahne sei auch ein Symbol der Hoffnung der Ukrainer in den russisch besetzten Gebieten des Landes.

Auf den Tag der Nationalflagge folgt am Sonntag der ukrainische Unabhängigkeitstag, der an die Loslösung von der Sowjetunion vor 34 Jahren erinnert.
Zugleich dauert die grossangelegte russische Invasion in die Ukraine dann genau dreieinhalb Jahre.

Die russische Armee setzte unterdessen nach eigenen Angaben ihren Vormarsch in der Ostukraine fort und reklamiert die Eroberung weiterer Ortschaften für sich. So sei im Gebiet Donezk das Dorf Kleban-Byk südlich der von der Ukraine verteidigten Stadt Kostjantyniwka besetzt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

Sollten die Angaben stimmen, wären ukrainische Truppen im Nachbarort Schtscherbyniwka nahezu abgeschnitten. In dem Gebiet erschwert zudem eine Talsperre einen möglichen Abzug der Ukrainer. Ukrainische wie russische Militärbeobachter bestätigten auf ihren Karten die Eroberung von Kleban-Byk aber nicht. Der Generalstab der Ukraine schrieb in seinem Morgenbericht nur von Angriffen auf Schtscherbyniwka. (sda/dpa)
12:37
Internationales Rotes Kreuz erhält mehr Akzeptanz in der Ukraine
Die Delegation des Internationalen Roten Kreuzes stösst mittlerweile auf mehr Akzeptanz in der Ukraine. Als der Krieg 2022 ausbrach, hatten Teile der Bevölkerung und der Behörden noch ein negatives Bild der Organisation, wie Delegationsleiter Jürg Eglin sagte.

Im Umfeld des Roten Kreuzes habe sich seit Kriegsbeginn viel getan, obwohl sich die Lage nicht verbessert habe. «Wir stehen heute viel besser da – auch was die Akzeptanz der Bevölkerung betrifft und vor allem auch der ukrainischen Behörden», sagte Eglin in einem Interview mit dem Newsportal srf.ch.

Das Internationale Rote Kreuz (IKRK) ist seit 2014 in der Ukraine präsent. Nach dem Kriegsausbruch 2022 habe die Organisation ihre Position neu definiert, vor allem in Bezug auf die Prinzipien der Neutralität und der Unparteilichkeit. Diese Prinzipien seien inmitten des Kriegschaos schwer verständlich für Leute, die unter den Attacken leiden und deren Zukunft zusammenbricht, hiess es weiter.

In der Zwischenzeit habe die Öffentlichkeit verstanden, dass diese Art zu arbeiten auch viele Vorteile bringe. «Wir haben viel Erleichterung gebracht für Familien von gefallenen Soldaten oder für Angehörige von Kriegsgefangenen», so Eglin.

Die Kritik am System, dass nicht genug für die Menschen in der Ukraine gemacht werde, sei zum Teil berechtigt. «Wir verstehen, dass die Betroffenen Antworten suchen und dass sie erwarten, dass das IKRK rasch mehr macht», sagte Eglin.

Die Erwartungen seien so hoch, da das IKRK als grosse humanitäre Organisation in diesem international bewaffneten Konflikt sehr sichtbar sei. Die Arbeit des IKRK an sich sei aber «nicht sehr sichtbar» und «relativ diskret», so der Delegationsleiter.

Eglin leitete zweieinhalb Jahre die Delegation des IKRK in der Ukraine. Diesen Monat geht sein Einsatz turnusgemäss zu Ende. (sda)
11:06
Ukrainischer Kampfjet MiG-29 stürzt ab – Pilot tot
Die Ukraine hat nach Militärangaben eins ihrer Kampfflugzeuge MiG-29 verloren. Der Pilot sei getötet worden, teilte der Generalstab in Kiew auf Facebook mit. Die Rede war von einem Unfall beim Landeanflug nach einem Kampfeinsatz. Die Unfallursache werde untersucht.

Der noch zu sowjetischen Zeiten konstruierte Mehrzweckjäger MiG-29 ist mit wenigen Dutzend Exemplaren das am häufigsten vertretene Flugzeug in der kleinen ukrainischen Luftwaffe. Wegen des russischen Angriffskrieges hat die Ukraine auch Maschinen dieses Typs aus anderen Ländern bekommen, so aus Polen und der Slowakei.

Nach Mitteilung der ukrainischen Luftwaffe griff Russland über Nacht mit 49 Kampfdrohnen an, von denen 36 ausgeschaltet wurden. Es habe Treffer an sieben Orten gegeben. Am Vormittag gab es in der Hauptstadt Kiew erneut Luftalarm wegen russischer Drohnen. Die Luftabwehr war im Einsatz, wie Bürgermeister Vitali Klitschko mitteilte. Eine Drohne sei auf eine Strasse gestürzt. (sda/dpa)
7:42
Selenskyj macht Moskau Vorwürfe
Nach dem Alaska-Gipfel am Freitag vergangener Woche hatten US-Präsident Trump, Selenskyj und europäische Spitzenpolitiker am Montag über einen Friedensprozess für die Ukraine beraten. Als Nächstes soll nach Trumps Vorstellungen ein Treffen Putins mit Selenskyj stattfinden.

Selenskyj hatte Moskau vorgeworfen, nicht an einem Frieden interessiert zu sein. «Ehrlich gesagt sind die Signale aus Russland derzeit einfach unanständig», sagte er. «Sie versuchen, sich aus der Notwendigkeit eines Treffens herauszuwinden. Sie wollen diesen Krieg nicht beenden. Sie setzen ihre massiven Angriffe gegen die Ukraine und ihre sehr heftigen Angriffe an der Front fort.»

Derweil lobte Nato-Generalsekretär Mark Rutte bei einem Besuch in Kiew am Freitag Trump. Trump habe Bewegung in die Verhandlungen gebracht. Er «hat aber auch klargemacht, dass die USA involviert sein werden bei der Gewährung von Sicherheitsgarantien für die Ukraine», sagte Rutte. Er bezeichnete die Garantien als wichtigen Faktor für einen dauerhaften Frieden in der Ukraine. (sda/dpa)
7:41
Moskau sieht Bedingungen für Gipfel als nicht erfüllt an
Ein baldiges Gipfeltreffen von Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist für Russland unrealistisch. «Putin ist bereit, sich mit Selenskyj zu treffen, wenn eine Tagesordnung für den Gipfel vorbereitet ist, und diese Tagesordnung ist überhaupt noch nicht fertig», sagte der russische Aussenminister Sergej Lawrow dem US-Fernsehsender NBC.

US-Präsident Donald Trump hatte sich für ein solches Treffen zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ausgesprochen. Moskau hatte sich dazu bislang ausweichend geäussert.

Lawrow sagte nun, zu den Punkten, die vor einem solchen Treffen geklärt sein müssten, gehörten Gebietsabtretungen und ein ukrainischer Verzicht auf eine Mitgliedschaft im westlichen Militärbündnis. «Selenskyj hat zu allem Nein gesagt», sagte Lawrow.

Russland hat im Laufe der vor dreieinhalb Jahren begonnenen Invasion die ostukrainische Region Luhansk fast vollständig und die vom Kreml beanspruchten Gebiete Donezk, Saporischschja und Cherson teilweise eingenommen. Für ein Einfrieren der Front in Saporischschja und Cherson fordert Putin dem Vernehmen nach Kiews vollständige Aufgabe der Regionen Luhansk und Donezk. Die ebenfalls von Moskau beanspruchte Halbinsel Krim kontrolliert Russland bereits seit 2014. (sda/dpa)
20:35
Selenskyj gibt Trump recht – und deutet mehr Angriffe an
Die Ukraine muss sich nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj aus der ständigen Verteidigung gegen russische Angriffe lösen und selbst zum Angriff übergehen. «Dieser Krieg muss beendet werden, wir müssen Druck auf Russland ausüben», sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Kremlchef Wladimir Putin verstehe «nichts ausser Macht und Druck». Die ukrainische Armee werde Land und Volk weiter schützen. Doch US-Präsident Donald Trump habe völlig recht, dass dies nicht nur in der Verteidigung geschehen müsse. «Es ist sehr schwer, wenn nicht unmöglich, einen Krieg zu gewinnen, ohne das Land des Invasors anzugreifen», hatte Trump gepostet. Eine grosse Offensive ukrainischer Truppen im Sommer vergangenen Jahres war jedoch an den tief gestaffelten russischen Verteidigungslinien zerbrochen. Die ukrainischen Streitkräfte haben in den vergangenen Tagen bereits Gegenangriffe unternommen, unter anderem in der Region Sumy im Nordosten und bei Pokrowsk im Südosten. Bei Pokrowsk habe es erste Erfolge gegeben, teilte Armeechef Olexander Syrskyj auf Telegram mit. Dort seien sechs Ortschaften zurückerobert worden. Die Berichte konnten nicht unabhängig überprüft werden. Abseits der militärischen Einsätze wolle die Ukraine auch die diplomatischen Bemühungen aufrechterhalten, um Wege zu Verhandlungen und Frieden zu finden. Unter anderem sei die Militärführung auch im Kontakt mit ausländischen Partnern, um an der militärischen Komponente der Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu arbeiten. (sda/dpa)
19:24
Ukraine erobert Orte bei Pokrowsk zurück
Der Verkehrsknotenpunkt Pokrowsk in der ostukrainischen Region Donezk ist erneut Mittelpunkt schwerer Kämpfe russischer und ukrainischer Truppen gewesen. Von dort wurden dem Generalstab in Kiew bis zum frühen Abend insgesamt 24 bewaffnete Zusammenstösse gemeldet, wie die Generalität auf Facebook mitteilte. Allerdings gingen dieses Mal nicht die Russen, sondern vielmehr die Ukrainer zum Angriff über, wie Armeechef Olexander Syrskyj auf Telegram mitteilte. Dabei sei es gelungen, sechs Ortschaften zurückzuerobern. «Trotz der zahlenmässigen Überlegenheit des Feindes erfüllen die Einheiten der Streitkräfte und der Nationalgarde der Ukraine ihre Aufgaben mit Ehre», schrieb er. «Als Ergebnis erfolgreicher Schlag- und Suchaktionen wurden sechs Ortschaften gesäubert und Hunderte russischer Besatzer vernichtet.» Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. (sda/dpa)

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland regelmässig kleine Geländegewinne verbuchen kann.
  • Die russische Armee bombardiert unnachlässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine wehrt sich ihrerseits mit Drohnenangriffen auf die russische Kriegsinfrastruktur und die Waffenproduktion.
  • Bemühungen um einen Waffenstillstand tragen bisher keine Früchte. Kritiker werfen US-Präsident Trump vor, er fasse Wladimir Putin mit Samthandschuhen an.
  • Zuletzt verschärfte Trump aber den Tonfall gegenüber Russland, er kündigte Waffenlieferungen an die Ukraine an und drohte Russlands Partnern mit hohen Zöllen.
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