IS-Chef al-Bagdadi ist tot +++ Er hat sich auf der Flucht in die Luft gesprengt
Das Wichtigste in Kürze:
- Der IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi wurde am Samstag bei einer geheimen Militäroperation in Nordwestsyrien getötet
- Er soll sich bei einem Zugriff der Sondereinheit selber in die Luft gesprengt haben
- Der IS-Chef gehört zu den meist gesuchtesten Terroristen der Welt
- Ab 14 Uhr gibt US-Präsident Donald Trump ein Statement ab
14:23
14:20 Jetzt spricht Trump
Trump kündigt Statement an
Das US-Militär hat Medienberichten zufolge IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi in Syrien ins Visier genommen und angegriffen. Der Sondereinsatz habe am Samstag in Nordwesten Syriens stattgefunden.
Dies berichtete der Sender CNN in der Nacht auf Sonntag unter Berufung auf hochrangige Vertreter des US-Verteidigungsministeriums. Der Auslandsgeheimdienst CIA habe beim Orten des IS-Führers zudem geholfen, hiess es.
Das Weisse Haus hatte zuvor angekündigt, Präsident Donald Trump werde am Sonntagvormittag (Ortszeit) ein «bedeutendes Statement» abgeben. Trump selbst twitterte: «Etwas sehr Wichtiges hat sich gerade ereignet!» Einzelheiten dazu wurden aber nicht mitgeteilt.
Something very big has just happened!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) October 27, 2019
«Newsweek» berichtete unter Berufung auf einen Mitarbeiter der US-Armee, al-Bagdadi sei bei dem streng geheimen Einsatz in der letzten von den Islamisten beherrschten Hochburg in Idlib getötet worden. Das US-Verteidigungsministerium habe dem Weissen Haus mitgeteilt, dass das getötete «hochrangige Ziel» al-Bagdadi mit «hoher Wahrscheinlichkeit» gewesen sei. Eine weitere Überprüfung stehe aber noch aus.
Hohes Kopfgeld
Einem hochrangigen Pentagon-Mitarbeiter zufolge habe es ein kurzes Gefecht gegeben, als die US-Streitkräfte das Gelände betreten hätten, wie «Newsweek» weiter berichtete. Al-Bagdadi habe sich dann mit einem Sprengstoffgürtel selbst getötet. Familienangehörige seien anwesend gewesen. Kinder seien nicht verletzt worden – aber zwei Frauen al-Bagdadis seien getötet worden, möglicherweise durch die Explosion des Sprengstoffgürtels.
Der Aufenthaltsort des bereits mehrfach für tot erklärten al-Bagdadi ist unbekannt. In der Öffentlichkeit trat der IS-Anführer nur einmal auf, als er im Juli 2014 in einer Moschee im nordirakischen Mossul ein «Kalifat» in Syrien und im Irak ausrief. Mit dem von den USA ausgesetzten Kopfgeld von 25 Millionen Dollar ist er einer der meistgesuchten Terroristen der Welt. Zuletzt hatte der IS im April ein Video mit al-Bagdadi verbreitet, in dem er dem Westen mit Angriffen drohte. Im September rief der IS-Anführer seine Anhänger in einer Audiobotschaft zur Befreiung gefangener Kämpfer und ihrer Familien auf. (sar/sda/dpa/afp/reu)