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Bundesrat könnte den Goldhandel für Trump-Deal opfern – die Sonntagsnews

A worker lays out one kilogram gold cast bars with 99.99% purity ready for sale at the ABC Refinery in Sydney, Australia, Wednesday, April 30, 2025. (AP Photo/Mark Baker)
Australia Gold Refinery Photo ...
Der Schweizer Goldhandel trägt stark zum Handelsdefizit mit den USA bei.Bild: keystone

Bundesrat könnte den Schweizer Goldhandel für Trump-Deal opfern – die Sonntagsnews

Das Telefonat von Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter mit US-Präsident Donald Trump, Gold als möglicher Verhandlungshebel und die Rolle der Wirtschaftsverbände bei der Ukraine-Hilfe: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
03.08.2025, 06:5403.08.2025, 06:54
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Bundesrat könnte den Goldhandel für Trump-Deal opfern

Wird der Goldhandel bei Verhandlungen mit den USA in die Waagschale geworfen? Dem Vernehmen nach ist man gemäss der «SonntagsZeitung» in Bern bereit, das Goldschmelzen zu opfern, wenn es dadurch einfacher wird, mit den USA zu einem Deal zu kommen. Der Goldhandel sei für einen grossen Teil des Handelsbilanz-Defizits verantwortlich, bringe der Schweiz aber eigentlich nicht viel, schrieb die Zeitung. Hierzulande werde Gold nur umgegossen, damit es in das Unzen-basierte Gewichtssystem der USA passe. Der Goldhandel mit den USA breche derzeit alle Rekorde. Grund seien gerade die US-Importzölle. Grossinverstoren würden sich vor Einfuhrzöllen und fürchten und das Edelmetall deshalb ins Land holen, schrieb die «Sonntagszeitung». Auch blick.ch erwähnte Gold als möglichen Verhandlungshebel.

Neue Details zum verpatzten Trump-Gespräch von KKS

Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hat laut Medienberichten am 31. Juli ohne zusätzliche Angebote und ohne Mandat des Gesamtbundesrates mit US-Präsident Donald Trump telefoniert. Trump soll die Schweizerin als «oberlehrerhaft» empfunden haben, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. «SonntagsBlick» schrieb mit Verweis auf die Nachrichtenagentur Bloomberg, Trump habe sich gekränkt gefühlt. Als Keller-Sutter nichts zur Veränderung des Handelsdefizits offeriert habe, habe sich Trump – laut einer gut informierten Person mehr oder weniger willkürlich – auf 39 Prozent festgelegt, schrieb Bloomberg. Nach 30 Minuten habe Seco-Chefin Helene Budliger Artieda aus Trumps Entourage eine SMS erhalten, es sei wohl besser, das Gespräch zu beenden, bevor es vollends eskaliere, schrieb die «SonntagsZeitung». Eine Person aus dem Umfeld von Keller-Sutter sagte zu «SonntagsBlick», dass das Gespräch nicht eskaliert sei. Keller-Sutter sei vor vollendeten Tatsachen gestanden.

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Wirtschaftsverbände offenbar mit viel Einfluss bei Ukraine-Hilfe

Wirtschaftsverbände sollen nach Worten der «NZZ am Sonntag» bei der Ukraine-Hilfe der Schweiz eine «zentrale» und «höchst umstrittene» Rolle spielen. Das zeigte ein vertrauliches Dokument aus dem Staatssekretariat für Wirtschaft, wie die Zeitung schrieb. Der Bund gewähre Kiew Finanzhilfen «zum Erwerb von Gütern und Dienstleistungen von Schweizer Unternehmen für Wiederaufbauprojekte», zitierte die Zeitung aus dem Dokument. Nach dem Willen des Bundes würden die Verbände definieren, was die Schweiz liefern könne. Wirtschaftsverbände könnten die von der Ukraine benötigten Produkte und Dienstleistungen «bestmöglich identifizieren», hiess es vom Wirtschaftsdepartement. Die Kritik aus der Politik, von bürgerlicher Seite und vor allem von links, sei harsch ausgefallen.

Bundesanwälte sollen Urteil gegen Schweizer Firma beschönigt haben

Die Bundesanwaltschaft (BA) soll gemäss der «NZZ am Sonntag» die Verurteilung des Schweizer Unternehmens Sicpa beschönigt haben. Mit der Verurteilung stellte die BA auf Wunsch von Sicpa ein zusätzliches Schreiben aus, das nach Angaben der Zeitung die Verurteilung herunterzuspielen scheint. Sicpa, ein Anbieter von Sicherheitstechnologie, habe den Brief auf seiner Webseite veröffentlicht. Katia Villard, Rechtsprofessorin an der Universität Genf, habe ihn als «problematisch» bezeichnet. Die BA und Sicpa wiesen die Vorwürfe laut der Zeitung zurück. 2023 sei die Firma in Zusammenhang mit Bestechung ausländischer Amtsträger durch einen ihrer Manager verurteilt worden, weil das Unternehmen nicht alle notwendigen Massnahmen ergriffen habe, um dies zu verhindern.

UBS stellt sich quer: Weiter offene Fragen zu Nazi-Konten bei Schweizer Grossbanken

Die Grossbank UBS sieht sich gemäss der «SonntagsZeitung» erneut mit Vorwürfen über mutmassliche Nazi-Konten konfrontiert. Doch während die UBS bei der Untersuchung zu Credit-Suisse-Konten kooperierte, hält sie gemäss der Zeitung das eigene Archiv weiter unter Verschluss, wie die Zeitung schrieb. Neben dem CS-Archiv rücke neu auch jenes der UBS und ihrer Vorgängerbanken selbst in den Fokus. Die Bank habe auf den «privaten Charakter» ihres Archivs und das «Bankgeheimnis» verwiesen, zitierte die «SonntagsZeitung» aus einer Absage für die Einsicht von Unterlagen. Eine Stellungnahme gegenüber der Zeitung habe die UBS abgelehnt.

Schweizer Iran-Botschafterin verteidigt Dialog mit Mullah-Regime

Die bis vor Kurzem in Teheran stationierte Schweizer Botschafterin, Nadine Olivieri Lozano, hat in einem Interview mit «SonntagsBlick» den Menschenrechtsdialog trotz vielen Menschenrechtsverletzungen mit dem Iran verteidigt. «Die Schweiz ist das einzige westliche Land, das mit dem Iran einen Menschenrechtsdialog führt», sagte sie. Deshalb könne die Schweiz direkt vermitteln. Grosse Sprünge dürfe man aber nicht erwarten. Die Schweiz habe sich etwa dafür eingesetzt, «dass junge Menschen, die als Minderjährige eine Straftat begangen haben, nicht hingerichtet werden», sagte sie.

Ostschweizer Anwalt soll während Jahren Erben abgezockt haben

Ein Anwalt soll nach Angaben der «SonntagsZeitung» in der Ostschweiz jahrelang Erben abgezockt haben. Die Staatsanwaltschaft von St.Gallen beziffert den möglichen Schaden der Erben auf rund 580'000 Franken, wie die Zeitung basierend auf der Anklageschrift schrieb. Hinzu kämen mutmasslich geschädigte Firmen, in denen der Anwalt als Verwaltungsratsmitglied oder Geschäftsführer sass. Der Beschuldigte soll dort Beträge von insgesamt über einer Million Franken abgezogen haben. Anwälte hätten zudem gegen einen Kundenberater der St.Galler Kantonalbank Anzeige eingereicht, wegen des Verdachts auf Gehilfenschaft zur Veruntreuung. Die Bank habe um Verständnis gebeten, dass sie sich zum Fall nicht äussern könne. Der beschuldigte Anwalt habe sich nicht äussern wollen.

Spitex-Organisation lobbyiert stark gegen Einschränkungen bei Angehörigenpflege

Die Spitex-Organisation Pflegewegweiser weibelt laut «SonntagsBlick» zurzeit an allen Fronten gegen Einschränkungen im lukrativen Geschäftsmodell der Angehörigenpflege. Ein Beispiel der Lobbyarbeit, die «SonntagsBlick» untersucht hat, sei eine Studie, die in Zusammenarbeit mit der Universität Basel geplant gewesen wäre. Es gebe zwei unterschiedliche Erzählungen, weshalb es nicht zur Studie gekommen sei. Laut der Universität lägen «zu wenige Daten» vor, um «relevante Aussagen» zu machen. Nach Darstellung der Spitex-Organisation habe die Universität befürchtet, dass die Studie wegen den klaren politischen Interessen von Pflegewegweiser negativ auf sie hätte abfärben können.

Mehr Beschwerden gegen Life-Coaches in der Schweiz

Klagen über falsche Versprechen von Life-Coachs haben sich laut der «NZZ am Sonntag» bei der Stiftung für Konsumentenschutz seit Jahresbeginn fast verdreifacht. Falls sich die Meldungen in den kommenden Monaten weiterhin häuften, will die Stiftung aktiv werde, wie die Zeitung schrieb. Konsumentinnen und Konsumenten müssen demnach vor unseriösen Angeboten geschützt werden. Weder Titel oder Ausbildung noch Tätigkeit von Lebensberaterinnen und -beratern seien geregelt. Der Markt sei höchst undurchsichtig. Es existieren gemäss der Zeitung weder offizielle Zahlen noch Zulassungsbedingungen.

(sda/con)

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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Aya
03.08.2025 07:51registriert August 2019
Mich nervt, dass viele Schlagzeieöen jetzt darum gehen wie wir den Bückling machen. Bisschen mehr Rückgrat würd i mir da wünschen! Stop Trump und wartet mal ab…
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Stammtischler
03.08.2025 07:17registriert Oktober 2023
Es steht der USA nichts im Wege eine Konkurrenz zum Goldhandel aufzustellen... da müssen wir gar nichts entgegenkommen. Bestechung wird von den USA immer wieder selbst gemacht, aber wehe jemand anders machts! Übrigens, mein Arbeitgeber muss Himmel und Erde in Bewegung setzen um mögliche Sanktions Verletzungen bei Zahlungen nach Russland zu unterbinden, unser US Konkurrent schert sich einen Teufel darum.
Wir müssen endlich unsere Märkte neu ausrichten und nicht so US höhrig sein!
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In per tuts, tuts per in
03.08.2025 07:37registriert Juli 2020
Wir könnten ihm ja irgendeinen (imaginären) Superdeal in Aussicht stellen und so auf Zeit spielen. Mexiko als Vorbild nehmen…
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