International
Liveticker

Nahost-Ticker: Israelische Luftwaffe greift Häfen im Jemen an

FILE - Palestinians line up for a meal in Rafah, Gaza Strip, Friday, Feb. 16, 2024. (AP Photo/Fatima Shbair, File)
Die US-Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) kann Menschen im Gazastreifen wegen Israels Blockade von Hilfslieferungen nach eigenen Angaben nicht mehr mit Essen versorgen.Bild: keystone
Liveticker

Palästinenser: Mehr als 50 Tote seit neuer Gaza-Offensive

Die wichtigsten Geschehnisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
16.05.2025, 18:3717.05.2025, 16:39
Mehr «International»

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach einem zwischenzeitlichen Waffenstillstand gibt es seit längerem wieder Kämpfe im Gazastreifen. Die israelische Armee attackiert die islamistische Terrororganisation Hamas aus der Luft und am Boden und nimmt dabei auch zivile Opfer in Kauf.
  • Vor kurzem hat Israels Regierung angekündigt, sich dauerhaft in Gaza festsetzen zu wollen. Die palästinensische Bevölkerung wurde erneut aufgefordert, sich in den Süden des Gaza-Streifens zu begeben. Das Vorgehen Israels ist weltweit hochumstritten.
  • Auf der anderen Seite hält die radikal islamistische Hamas noch immer mehr als 20 lebende Geiseln und 35 Tote in Gaza fest. In Israel gibt es andauernde Proteste, die einen Deal mit der Hamas über die Freilassung der Gefangenen fordern.
  • Die USA unter Präsident Donald Trump unterstützen Israel weiter bedingungslos. Trump hatte der Hamas mehrfach Ultimaten für die Geiselfreigabe gestellt und der Terrororganisation mit der Vernichtung gedroht.

Die neusten Entwicklungen im Liveticker

Schicke uns deinen Input
avatar
17:50
Mehr als 2500 Demonstranten gehen in Genf für Gaza auf die Strasse
In Genf sind am Samstagnachmittag erneut mehr als 2500 Personen für die Bevölkerung von Gaza auf die Strasse gegangen. Sie prangerten die «völkermörderische Maschinerie der israelischen Regierung» an.

Die Demonstration fand anlässlich des 77. Jahrestags der Nakba statt, der «Katastrophe» auf Arabisch. So bezeichnen die Palästinenser die erste Vertreibung aus ihrem Land im Zusammenhang mit der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948.

Die Kundgebung wurde von BDS Genf (Boykott-Desinvestition-Sanktionen) organisiert. Sie begann auf der Place Neuve und führte durch die Strassen der Stadt, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Die Demonstranten skandierten «Free Free Palestine», «Genug der Komplizenschaft», «Sanktion jetzt» oder «Israel mordet, die Schweiz ist Komplizin». (sda)
16:37
Palästinenser: Mehr als 50 Tote seit neuer Gaza-Offensive
Seit den frühen Morgenstunden sind im Zuge der neuen israelischen Grossoffensive im Gazastreifen nach palästinensischen Angaben mehr als 50 Menschen getötet worden. Etwa 80 weitere Menschen seien verletzt worden, hiess es aus medizinischen Kreisen in dem Küstengebiet. Die Angaben aus dem Palästinensergebiet, die zumeist nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterscheiden, liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
15:37
Hamas will weiter verhandeln
Die israelische Regierung sieht durch den Beginn der neuen Grossoffensive im Gazastreifen Bewegung bei der Hamas. Die Islamisten hätten angekündigt, wieder an den Verhandlungen über ein Abkommen mit Israel teilzunehmen, teilte Verteidigungsministers Israel Katz mit. «Mit dem Beginn der Operation Gideon's Chariots im Gazastreifen, die die Armee mit grosser Kraft durchführt, kündigte die Hamas-Delegation in Doha eine Rückkehr zu den Verhandlungen über ein Geiselabkommen an», hiess es in der Mitteilung.

Von der Hamas gab es zunächst keine offizielle Bestätigung für Katz' Angaben.

Ein Team israelischer Unterhändler war bereits Anfang der Woche in Katars Hauptstadt gelandet. Die von den USA, Ägypten und Katar vermittelten indirekten Gespräche zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas gerieten vor einigen Monaten ins Stocken. Es gibt weiterhin viele Streitpunkte zwischen den Kriegsparteien. Zuletzt war unklar, ob die Gespräche in Doha platzen und die Delegationen Doha verlassen würden.

In der Nacht teilte das israelische Militär mit, die neue Offensive unter dem Namen «Gideon's Chariots» eingeleitet zu haben. Ziel der israelischen Regierung ist es, den Druck auf die Hamas zu erhöhen, um die noch immer im Gazastreifen von Extremisten festgehaltenen Geiseln freizulassen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte zudem, die Hamas vollends zerschlagen zu wollen. (sda/dpa)
18:00
Israelische Luftwaffe greift Häfen im Jemen an
Israels Luftwaffe hat mehrere Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Wie die israelische Armee mitteilte, waren die Ziele der Angriffe Einrichtungen der vom Iran unterstützten Huthi in den Häfen von Hudaida und Salif im Westen des Landes. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht. Zuletzt flog Israels Luftwaffe vor etwa zehn Tagen Angriffe in dem Land im Süden der Arabischen Halbinsel.

Die beiden Häfen würden für «terroristische Aktivitäten» genutzt, hiess es von der Armee. Über sie seien in der Vergangenheit Waffen transportiert worden. Israel warf den Huthi vor, zivile Infrastruktur «systematisch und zynisch» auszunutzen. In der Mitteilung hiess es weiter, die Armee werde «jegliche feindliche Aktivität» in den beiden Häfen auch weiterhin verhindern wollen. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Am Mittwoch forderte Israel Menschen im Jemen auf, die Gebiete um die Häfen von Hudaida, Salif und Ras Issa zu verlassen. Bereits wenige Tage zuvor hatte das Militär eine ähnliche Evakuierungsaufforderung veröffentlicht. Zu ihrer eigenen Sicherheit sollten sie sich von den Häfen fernhalten, hiess es. Offizielle Angaben zu israelischen Angriffen im Anschluss dort gab es aber nicht. (sda/dpa)
15:13
Palästinenser: Fast 100 Tote bei Angriffen Israels in Gaza
Bei israelischen Angriffen im Norden des Gazastreifens hat es palästinensischen Angaben zufolge fast 100 Tote gegeben. Sie seien seit der Nacht ums Leben gekommen, teilte ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes mit. Die Angaben, die nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten unterscheiden, liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Israels «Truppen setzen ihre operativen Aktivitäten gegen die Terrororganisationen im Gazastreifen fort, zerstören terroristische Infrastrukturanlagen und eliminieren Terroristen», teilte das israelische Militär mit. Auch diese Angaben liessen sich nicht unabhängig verifizieren. (sda/dpa)
6:19
WHO: Letzte Krebs-Klinik in Gaza stellt Betrieb ein
Als Folge israelischer Angriffe hat das letzte Krankenhaus für Krebsbehandlungen im umkämpften Gazastreifen nach Angaben der Weltgesundheitsbehörde (WHO) den Betrieb eingestellt. Das Europäische Krankenhaus in Chan Junis im Süden des abgeriegelten Küstengebiets sei bei den Angriffen am 13. Mai schwer beschädigt worden und nun nicht mehr funktionsfähig, schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf X. Israels Armee hatte von einem «präzisen Angriff auf Hamas-Terroristen in einem Kommando- und Kontrollzentrum» unter dem Krankenhaus gesprochen.

Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen. «Durch die Schliessung des Krankenhauses sind lebenswichtige Leistungen wie Neurochirurgie, Herzbehandlung und Krebsbehandlung weggefallen, die anderswo in Gaza nicht angeboten werden», schrieb der WHO-Chef. Krankenhäuser müssten geschützt werden. «Sie dürfen niemals militarisiert oder angegriffen werden».

Das Europäische Krankenhaus sei «einer der letzten Rettungsanker im zerstörten Gesundheitssystem des Gazastreifens» gewesen, schrieb die Organisation Ärzte ohne Grenzen. Das Nasser-Krankenhaus sei jetzt die letzte funktionsfähige Klinik in Chan Junis. Israels Armee hatte am selben Tag auch dieses Krankenhaus angegriffen und ebenfalls von einer Attacke auf Terroristen der Hamas gesprochen. Sie warf der islamistischen Palästinenserorganisation vor, Krankenhäuser im Gazastreifen für Terrorzwecke zu missbrauchen. (sda/dpa)
21:27
Israel fängt Rakete ab
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. In verschiedenen Regionen Israels, unter anderem in Tel Aviv und Jerusalem, gab es am Abend Alarm wegen der aus dem Land im Süden der Arabischen Halbinsel gestarteten Rakete. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte oder Sachschäden.

In den vergangenen Tagen gab es in verschiedenen Gegenden in Israel immer wieder Raketenalarm. Meistens werden die Raketen der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz abgefangen. Vor anderthalb Wochen schlug jedoch erstmals ein Geschoss in der Nähe des internationalen Flughafens bei Tel Aviv ein. (sda/dpa)
21:22
Hamas führt Gespräche mit den USA
Die islamistische Hamas führt nach Angaben eines hochrangigen Mitglieds des Politbüros der Terrororganisation direkte Gespräche mit den USA. Die Hamas sei mit Mitgliedern der US-Regierung über die Bedingungen für ein Ende des Krieges im Gazastreifen in Kontakt, sagte Basim Naim dem britischen TV-Sender Sky News. Die Hamas beharrt demnach auf ihrer Forderung nach einem vollständigen Rückzug der israelischen Armee aus dem Küstenstreifen.

«Wir sind bereit, alle Gefangenen sofort zu übergeben, wenn wir sicher sein können, dass dies zu einem Ende des Krieges führt», sagte Naim. Nach israelischen Angaben werden derzeit noch mindestens 20 Geiseln lebend im Gazastreifen festgehalten. Der Status von drei weiteren Entführten ist unklar. Zudem befinden sich die sterblichen Überreste von 35 Verschleppten dort.

In den vergangenen Tagen hatten sich die USA intensiv um die Freilassung des amerikanisch-israelischen Doppelstaatlers Edan Alexander bemüht. Die Freilassung gilt als Geste gegenüber den USA: Die Hamas hofft, dass US-Präsident Donald Trump Druck auf Israels Regierung ausübt, damit sie einem Abkommen zustimmt, das auch ein dauerhaftes Ende des Gaza-Kriegs vorsieht.

Offiziell hat die US-Regierung jedoch keine direkten Kontakte zu der Terrororganisation. Anfang März gab es bereits Berichte über direkte Gespräche zwischen der Hamas und der US-Regierung. Der Geisel-Beauftragte der Trump-Regierung, Adam Boehler, sei befugt, mit jedem zu sprechen, erklärte Sprecherin Karoline Leavitt damals auf die Frage, warum die USA entgegen ihrer langjährigen Linie zum ersten Mal direkt mit der Gruppe verhandelten. (sda/dpa)
Bassem Naim, an official in Hamas' political wing, speaks in Istanbul, Turkey, Thursday, Dec. 5, 2024. (AP Photo/Francisco Seco)
Bassem Naim
Bild: keystone
17:55
Israels Armee: Mehr als 130 Ziele im Gazastreifen angegriffen
Israels Armee hat in den vergangenen zwei Tagen nach eigenen Angaben mehr als 130 Ziele im umkämpften Gazastreifen angegriffen. Als Ziele der Angriffe nannte das Militär in einer Mitteilung mehrere Raketenwerfer, einige Terrorzellen sowie Einrichtungen und Räume, von denen aus Anschläge auf israelische Soldaten verübt worden seien.

Im Süden des Küstenstreifens sind demnach mehrere Terroristen getötet sowie mehrere Einrichtungen der islamistischen Hamas sowie deren Waffenverstecke zerstört worden, im Norden ein von Terroristen genutztes Gebäude. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Bei den neuen Angriffen Israels sind nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen getötet worden. (sda/dpa)
16:47
5 Tote bei israelischem Militäreinsatz
Bei einem israelischen Militäreinsatz im Norden des besetzten Westjordanlandes sind nach Angaben der Armee fünf Palästinenser getötet worden. In einem Gebäude in der Stadt Tamun seien bei dem Einsatz am frühen Morgen mehrere bewaffnete Männer aufgespürt worden, mit denen es anschliessend einen Schusswechsel gegeben habe, teilte das Militär mit. Das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte die Anzahl der Getöteten.

Nach Angaben des israelischen Militärs handelte es sich bei den Männern um Mitglieder von Terrororganisationen in den Städten Tamun und Tubas. Bei der Durchsuchung des Gebäudes seien mehrere Waffen gefunden worden. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig bestätigen. Bei dem Einsatz sei ausserdem ein Palästinenser festgenommen, hiess es von der Armee. (sda/dpa/vro)
Palestinians inspect a house destroyed by the Israeli army during a raid that killed five Palestinian militants in the West Bank village of Tamun, Thursday, May 15, 2025. (AP Photo/Majdi Mohammed)
Isr ...
Bild: keystone
21:46
Ex-Geiseln fordern Netanjahu zu Geisel-Deal auf
67 ehemalige Geiseln haben den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu einem Deal mit der Hamas über die Freilassung der restlichen Entführten im Gazastreifen aufgerufen. In einem offenen Brief mit der Überschrift «Ein Aufruf, Geschichte zu schreiben», war die Rede von einer historischen Gelegenheit nach der jüngsten Freilassung des US-Israelis Edan Alexander.

«Wir glauben, dass die israelische Regierung nun eine echte Chance hat, an den Verhandlungstisch zurückzukehren», hiess es in dem Brief. «Wir appellieren an alle, die an diesem Prozess beteiligt sind: Bitte zieht euch nicht zurück, bevor ein umfassendes Abkommen unterzeichnet ist.» Bei indirekten Gesprächen in Katar über eine neue Waffenruhe im Gaza-Krieg hat es nach Medienberichten bislang keine Fortschritte gegeben.

«Die Mehrheit der israelischen Gesellschaft will die Geiseln zurück – selbst um den Preis, die Militäroperationen zu beenden», schrieben die Ex-Geiseln. «Sie glaubt an die Heiligkeit des menschlichen Lebens und an die grösste Bedeutung, die Gefallenen für ein würdiges Begräbnis nach Israel zurückzubringen.»

Die Unterzeichner forderten: «Befreit alle unsere Brüder und Schwestern aus ihrem Albtraum – unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit. Nur die sofortige Rückkehr aller Geiseln durch ein verhandeltes Abkommen kann die Grundlage für Hoffnung, Einheit und die Erneuerung unserer Nation schaffen.» (sda/dpa)
KEYPIX - People react as they gather to watch a live broadcast of Israeli-American soldier Edan Alexander to be released from Hamas captivity in Gaza, at a plaza known as the hostages square in Tel Av ...
Bild: keystone
Liebe Userinnen und User
Wir werden in Liveticker-Artikeln die Kommentarfunktion nicht mehr öffnen. Dies, weil sich die Gegebenheiten jeweils so schnell verändern, dass bereits gepostete Kommentare wenig später keinen Sinn mehr ergeben. In allen andern Artikeln dürft ihr weiterhin gerne in die Tasten hauen.
Vielen Dank fürs Verständnis, Team watson

(red)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Rückblick auf das Jahr nach dem 7. Oktober
1 / 32
Rückblick auf das Jahr nach dem 7. Oktober
7. Oktober
Im Morgengrauen des jüdischen Feiertags Simchat Tora startet die islamistische Terrororganisation Hamas einen Grossangriff auf das umliegende Gebiet in Israel. Mehrere Tausend Raketen werden aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Mehrere tausend Terroristen überwinden die Grenzbefestigungen und töten an einem Musikfestival und in mehreren Ortschaften wahllos Soldaten und vor allem Zivilisten.
Bild: Ein Zimmer in einem Haus im Kibbuz Kfar Aza nach dem Angriff der Hamas.
... Mehr lesen
quelle: keystone / abir sultan
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Letzte Aufnahme von Sinwar
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
    Ebola-Verdachtsfall in Tschechien

    Ein Verdachtsfall auf eine Ebola-Infektion hat in Tschechien einen Grosseinsatz von Rettungsdienst und Feuerwehr ausgelöst. Der Patient wurde unter strengen Sicherheitsvorkehrungen auf eine Sonderisolierstation des Prager Krankenhauses Bulovka gebracht, wie der Sender CNN Prima News berichtete. Der US-Amerikaner sei jüngst von einer Reise in den Kongo zurückgekehrt.

    Zur Story