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Israel-Gaza-Krieg: Joav Galant warnt vor Militärherrschaft in Gaza

Video: watson/lucas zollinger
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Joav Galant warnt vor Militärherrschaft in Gaza + Israel ruft zu Evakuierungen in Gaza auf

Am 7. Oktober 2023 attackierte die Hamas Israel und ermordete 1200 Menschen. Israel reagierte mit Bombenangriffen und die Armee drang in den Gazastreifen ein. Alle News im Liveticker.
13.05.2024, 22:1315.05.2024, 19:53
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  • Hamas-Terroristen haben am Samstag, 7. Oktober 2023, einen beispiellosen Überraschungsangriff auf Israel durchgeführt und rund 1200 Zivilistinnen und Zivilisten sowie Soldaten massakriert. Es handelte sich um den grössten Massenmord an Juden seit dem Zweiten Weltkrieg.
  • Über 230 Israeli wurden nach Militärangaben in den Gazastreifen verschleppt und mutmasslich in unterirdischen Tunnelsystemen als Geiseln gehalten. Derzeit ist von über 130 Geiseln der Aufenthaltsort immer noch unbekannt. Mindestens 30 von ihnen sind nach israelischen Einschätzungen tot.
  • Seither wurden bei andauernden israelischen Gegenoffensiven im Gazastreifen über 33'000 Palästinenser getötet und über 76'000 verletzt.
  • In Teilen Gazas ist wegen des israelischen Einmarschs eine Hungersnot ausgebrochen. Zuletzt ist die Kritik westlicher Staaten am Vorgehen Israels stärker geworden.
  • Israel und die Hamas verhandeln zwar nicht direkt miteinander, doch unter der Vermittlung von Staaten wie Katar oder Ägypten soll ein Deal gefunden werden, der die Freilassung der Geiseln und eine Feuerpause vorsieht. Bisher konnten sich die Parteien jedoch nicht einigen.
  • Am Mittwoch, 7. Mai 2024, marschierte Israel in der völlig überfüllten Stadt Rafah in Süd-Gaza ein. Zahlreiche Staaten, wie die USA oder Deutschland, warnten zuvor vor einer beispiellosen humanitären Katastrophe, sollte es dazu kommen.
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21:48
UN: Tödliche Schüsse auf UN-Auto wohl von israelischem Panzer
Nach dem Tod eines internationalen Mitarbeiters der Vereinten Nationen im Gazastreifen geht die Weltorganisation von einem Angriff eines israelischen Panzers auf dessen Fahrzeug aus. Das teilte UN-Sprecher Farhan Haq am Dienstag in New York mit und identifizierte den getöteten Mitarbeiter als Inder. «Wir sind im Gespräch mit Israel, um genau herauszufinden, wie es zu diesem Vorfall kam», sagte Haq weiter. Eine weitere verletzte Jordanierin werde in einem Krankenhaus behandelt. Bei dem Opfer handelt es sich um den ersten internationalen UN-Mitarbeitenden, der in Gaza getötet wurde. Das Auto, mit dem die Mitarbeitenden zu einem Krankenhaus unterwegs waren, sei klar als UN-Fahrzeug markiert gewesen. Insgesamt wurden fast 200 UN-Mitarbeitende seit Beginn des Gaza-Krieges getötet - vor dem jüngsten Vorfall waren alle von ihnen Palästinenser. (sda/dpa)
21:35
UN-Generalsekretär «entsetzt» über israelische Rafah-Offensive
UN-Generalsekretär António Guterres hat sich «entsetzt» über die israelische Militäroffensive im südlichen Gazastreifen gezeigt. «Diese Entwicklungen erschweren den Zugang für humanitäre Hilfe weiter und verschlimmern die ohnehin schon schlimme Situation. Gleichzeitig feuert die Hamas weiterhin wahllos Raketen ab. Zivilisten müssen jederzeit respektiert und geschützt werden, in Rafah und anderswo in Gaza», teilte Guterres-Sprecher Stéphane Dujarric am Dienstag mit. Es brauche einen sofortigen humanitären Waffenstillstand, eine Freilassung aller Geiseln, die Öffnung des Grenzüberganges Rafah sowie einen ungehinderten humanitären Zugang zum gesamten Gazastreifen. (sda/dpa)
epaselect epa11242446 United Nations Secretary-General Antonio Guterres speaks during a press conference with Jordan's Foreign Minister (not pictured), in Amman, Jordan, 25 March 2024. Gutteres v ...
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16:16
Ärzte ohne Grenzen: Weiteres Krankenhaus in Rafah muss schliessen
Angesichts der fortschreitenden israelischen Militäroffensive in Rafah im südlichen Gazastreifen hat die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen die Versorgung im Indonesischen Krankenhaus in Rafah eingestellt. Die 22 dort noch verbliebenen Patientinnen und Patienten seien an andere Einrichtungen überwiesen worden, da ihre Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden konnte, teilte eine Sprecherin am Dienstag mit.

Seit Kriegsbeginn habe man zwölf Gesundheitseinrichtungen verlassen und 26 Angriffe erleben müssen, «darunter Luftangriffe, die Krankenhäuser beschädigten, Panzer, die auf gekennzeichnete Unterkünfte feuerten, Bodenangriffe auf medizinische Einrichtungen und Konvois, die beschossen wurden», sagte Michel-Olivier Lacharité, Notfallkoordinator von Ärzte ohne Grenzen, laut der Mitteilung.

Nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA sind 24 von 36 Krankenhäusern im Gazastreifen nicht mehr in Betrieb. Laut Ärzte ohne Grenzen versucht die Organisation, im Gebiet des Gazastreifens Feldkrankenhäuser aufzubauen. Diese könnten ein funktionierendes Gesundheitssystem aber nicht ersetzen und den Andrang verwundeter Zivilisten nicht bewältigen. (sda/dpa)
epa11333976 Internally displaced Palestinians arrive to Khan Younis after leaving Rafah following an evacuation order issued by the Israeli army, southern Gaza Strip, 11 May 2024. More than 34,900 Pal ...
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16:00
SVP fordert Ende von Demos an Universitäten
Die SVP stellt sich in einer Medienmitteilung gegen die Pro-Palästina-Proteste an Schweizer Universitäten. Es handle sich um «linkes antiwestliches Gebräu», heisst es. Die Studierenden würden sich mit der Hamas solidarisieren, während der Terrorangriff vom 7. Oktober in keinem Wort erwähnt werde. Weiter werde durch die Parole «from the river to the sea» die Auslöschung des Staates Israel gefordert. Die SVP kommt deswegen zum Schluss: «Diese propalästinensischen Proteste an Schweizer Hochschulen müssen umgehend aufgelöst werden. Die linken Freiheitsfeinde und Terrorfreunde müssen aus dem Uni-Betrieb entfernt werden.»
11:29
Katar: Nahezu «Stillstand» bei Gesprächen zur Waffenruhe im Gaza-Krieg
Die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sind dem Vermittlerstaat Katar zufolge nahezu zum «Stillstand» gekommen.

Es gebe grundlegende Unstimmigkeiten zwischen der islamistischen Hamas und Israel, sagte der katarische Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani am Dienstag beim Wirtschaftsforum in der Hauptstadt Doha.

Eine Seite wolle den Krieg beenden und dann über die Geiseln sprechen, die andere Seite wolle die Geiseln befreien und den Krieg fortsetzen. «Solange es keine Einigkeit bei diesen beiden Dingen gibt, werden wir zu keinem Ergebnis kommen», so Al Thani.

Sollten sich beide Parteien darüber einig werden, dass sowohl eine Feuerpause als auch eine Einigung über die Geiseln notwendig seien, könne es innerhalb weniger Tage zu einem Deal kommen.

Zu einer möglichen Ausweisung der Hamas-Führung aus Katar sagte der Ministerpräsident: «Wir glauben, dass es in diesem Bereich nichts zu erwarten gibt, solange der Krieg andauert und Kommunikationsbedarf besteht.» Die Präsenz der Hamas in Katar diene hauptsächlich der Kommunikation. (sda/dpa)
10:33
UN: Fast 450'000 Menschen binnen einer Woche aus Rafah geflüchtet
Fast 450'000 Menschen haben laut UN-Schätzungen binnen einer Woche die mit Binnenflüchtlingen überfüllte Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens verlassen.

«Leere Strassen in Rafah, während Familien weiter flüchten auf der Suche nach Sicherheit», schrieb das Palästinenserhilfswerk UNRWA am Dienstag auf der Plattform X.



«Die Menschen sind ständig mit Erschöpfung, Hunger und Angst konfrontiert», hiess es in dem X-Post von UNRWA. «Es ist nirgendwo sicher. Eine sofortige Waffenruhe ist die einzige Hoffnung.»

Der militärische Arm der Terrororganisation Hamas teilte mit, seine Kämpfer hätten in Rafah mehrfach israelische Truppen am Grenzübergang nach Ägypten angegriffen. Im Bereich von Rafah hätten sie einen israelischen Truppentransporter getroffen. (sda/dpa)
22:56
Familien der Geiseln: Unsere Hoffnung ist noch nicht verloren
Rund 100'000 Menschen haben am Vorabend des israelischen Unabhängigkeitstages nach Angaben der Veranstalter bei einer Kundgebung in Tel Aviv an das Schicksal der 132 Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas erinnert. Die Veranstaltung am Montagabend stand unter dem Motto «Unsere Hoffnung ist noch nicht verloren». Zu der Kundgebung waren neben Angehörigen der Geiseln und ehemaligen Geiseln auch Menschen der von dem Terrorangriff am 7. Oktober betroffenen Orte und Gemeinschaften gekommen.

Für viele war der Montag, an dem in Israel der getöteten israelischen Soldaten und der Terroropfer gedacht wurde, ein emotionaler Tag. «Wir sind von einer geeinten Gemeinschaft zu einer zerbrochenen und trauernden geworden», sagte die ehemalige Geisel Ella Ben Ami bei der Kundgebung laut einer Aussendung der Organisatoren. Ben Amis Vater ist noch immer in der Gewalt der islamistischen Hamas. Der Gedenktag sei voller Erinnerung an 101 getötete Mitglieder ihres Kibbutz gewesen, an Nachbarn und Freunde. «Sieben von ihnen sind in Gaza und haben keinen Ort der Beisetzung, ihre Familien können nicht an ihrem Grab weinen.»

Ein anderer Redner warf der israelischen Regierung Versagen vor, den Terrorangriff nicht verhindert zu haben. «Die Regierung, die sie mit höchster Wachsamkeit schützen sollte, hat kein Recht, über den Preis für ihre Rückkehr zu sprechen. (...) Es gibt keinen Preis für das Leben der Geiseln.»

Viele Teilnehmer der Kundgebung trugen israelische Flaggen, die mit einer gelben Schleife bedruckt waren, einem Symbol für die Geiseln, auf deren Heimkehr Angehörige und Freunde seit mehr als sieben Monaten warten. (sda/dpa)
22:27
US-Regierung: Israel begeht keinen Völkermord in Gaza
Die US-Regierung hat die israelische Führung vor Anschuldigungen in Schutz genommen, sie begehe im Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen einen Völkermord an Palästinensern. «Wir glauben nicht, dass das, was in Gaza geschieht, ein Genozid ist», sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Montag in Washington. «Wir haben diese Behauptung stets entschieden zurückgewiesen.» Sullivan sagte, die USA hätten ihren Standpunkt zu dieser Frage auch vor dem Internationalen Gerichtshof schriftlich und detailliert dargelegt. Er betonte zugleich: «Wir glauben, dass Israel mehr tun kann und muss, um den Schutz und das Wohlergehen unschuldiger Zivilisten zu gewährleisten.» (sda/dpa)
epa11337821 National Security Advisor Jake Sullivan responds to a question from the news media during the daily briefing at the White House in Washington, DC, USA, 13 May 2024. Sullivan briefed and re ...
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22:12
UN: Erster Tod eines internationalen Mitarbeitenden im Gazastreifen
Ein Mitarbeitender der Vereinten Nationen ist bei einem Angriff auf sein Fahrzeug im Gazastreifen getötet worden. Ein weiterer UN-Mitarbeitender wurde der Weltorganisation zufolge bei dem Vorfall verletzt. Nach Angaben eines Sprechers vom Montag handelt es sich um den ersten internationalen UN-Mitarbeitenden, der in Gaza getötet wurde. Genaue Hintergründe, die Nationalität der Opfer sowie deren Geschlecht blieben zunächst unklar. Das Auto, mit dem die Mitarbeitenden zu einem Krankenhaus unterwegs waren, sei aber klar als UN-Fahrzeug markiert gewesen. Insgesamt wurden fast 200 UN-Mitarbeitende seit Beginn des Gaza-Krieges getötet - bislang waren alle von ihnen Palästinenser. (sda/dpa)
21:02
Erdogan: Mehr als 1000 Hamas-Mitglieder werden in der Türkei behandelt
Mitglieder der islamistischen Hamas werden nach Angaben des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan in der Türkei medizinisch versorgt. «In meinem Land werden derzeit mehr als 1000 Mitglieder der Hamas in unseren Krankenhäusern behandelt», sagte Erdogan am Montag in Ankara bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis. Zum wiederholten Mal bezeichnete Erdogan die Hamas, die in Europa, den USA und Israel als Terrororganisation gelistet ist, als Widerstandsorganisation. Sie kämpfe dafür, «ihr eigenes Territorium und ihr Volk zu schützen», so Erdogan. Nähere Angaben dazu, wo die Hamas-Mitglieder verwundet wurden oder wie sie in die Türkei gelangten, machte Erdogan nicht. (sda/dpa)
Turkish President Recep Tayyip Erdogan speaks during a joint news conference with Greek Prime Minister Kyriakos Mitsotakis in Ankara, Turkey, Monday, May 13, 2024. The leaders of Greece and Turkey met ...
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11:47
Netanjahu: Israel im Existenzkampf gegen «die Hamas-Monster»
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Gaza-Krieg als Kampf um die Existenz Israels bezeichnet.

«Bei dem Krieg geht es darum: Es sind entweder wir, Israel, oder sie, die Hamas-Monster», sagte Netanjahu am Montag bei der zentralen Zeremonie zum Soldatengedenktag auf dem Herzlberg in Jerusalem. «Entweder Existenz, Freiheit, Sicherheit und Wohlstand oder Auslöschung, Massaker, Vergewaltigungen und Unterwerfung.»

Netanjahu sagte, Israel sei «entschlossen, in diesem Kampf zu siegen». Der Feind werde «weiter einen hohen Preis für seine bösartigen Taten zahlen».

Ein Sieg über die Hamas bedeute, alle Geiseln nach Hause zu bringen, sagte der Regierungschef weiter. Ein solcher Sieg werde «unsere Existenz und unsere Zukunft sichern». Der Preis, den Israel dafür zahlen müsse, sei jedoch sehr hoch, sagte er mit Blick auf die vielen Toten sei dem 7. Oktober. Der Kampf um Israels Unabhängigkeit dauere an. (sda/dpa)
epa11336583 Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu addresses a ceremony marking Memorial Day for fallen soldiers of Israel’s wars and victims of attacks at Israel's Mount Herzl national mili ...
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11:20
Israels Verteidigungsminister: Krieg wird Jahrzehnte prägen
Der Ausgang des Gaza-Kriegs wird nach Einschätzung des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant das Leben der Israelis in den kommenden Jahrzehnten bestimmen.

«Dies ist ein Krieg ohne Alternative», sagte Galant am Montag bei einer Ansprache zum Soldaten-Gedenktag in Israel. «Dies ist ein Krieg, der weitergehen wird, bis wir unsere Geiseln zurückbringen, die Herrschaft der Hamas und ihre militärischen Fähigkeiten zerschlagen und dem Staat Israel sein Gedeihen und Schaffen und seinen Bürgern das Lächeln auf ihren Gesichtern zurückgeben.»

Ziel sei es auch, dass rund eine Viertelmillion Israelis, die wegen des Kriegs die Grenzorte zum Gazastreifen und zum Libanon verlassen mussten, in ihre Wohnorte zurückkehren könnten.

Israel gedachte am Montag seiner Kriegstoten. Mehr als 25'000 Soldaten und jüdische Untergrundkämpfer wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums seit 1860 getötet. Die Zählung beginnt mit der Einwanderung der Juden ins Gebiet des heutigen Israel, also lange vor der Staatsgründung 1948. Im Gedenken an die Toten heulten am Montagvormittag landesweit zwei Minuten lang die Sirenen. (sda/dpa)
21:25
Biden-Berater Sullivan: Wir lassen Israel nicht im Stich
Die US-Regierung hat Israel versichert, trotz einer zurückgehaltenen Munitionslieferung hinter dem Verbündeten zu stehen. US-Präsident Joe Biden wolle zwar nicht, dass US-Waffen bei einem grösseren Militäreinsatz in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens zum Einsatz kämen, sagte Biden Sicherheitsberater Jake Sullivan in einem Sonntag ausgestrahlten Interview des US-Senders ABC News. «Das soll nicht heissen, dass er Israel im Stich lässt oder es von den Waffen abschneidet.»
White House national security adviser Jake Sullivan speaks during a press briefing at the White House, Wednesday, April 24, 2024, in Washington. (AP Photo/Evan Vucci)
Jake Sullivan
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Biden gehe es um «eine bestimmte Operation», von der er nicht glaube, dass durch sie die islamistische Hamas besiegt werden könne. «Niemand hat Israel stärker unterstützt als Joe Biden», sagte Sullivan. Biden habe deutlich gemacht, dass er weiterhin dafür sorgen werde, dass Israel über das verfüge, was es brauche, um sich zu verteidigen.

Die US-Regierung hält wegen Israels Vorgehen in Rafah aktuell eine Lieferung sogenannter schwerer Bomben zurück. Sullivan bekräftigte, dass eine israelische Offensive in Rafah nach Auffassung Washingtons grossen Schaden anrichten würde. Dort lebten eine Million Menschen auf engstem Raum, die wegen der Militäreinsätze in anderen Teilen des Gazastreifens dorthin gedrängt worden seien. «Es gäbe wirklich erhebliche zivile Opfer», warnte Sullivan. Israel würde zwar sicher auch Hamas-Terroristen töten. Dies wäre aber schwierig, da diese als Terroristen nicht typisch militärisch organisiert seien. Das Weisse Haus teilte am Sonntag mit, dass Sullivan in einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Tzachi Hanegbi über «alternative Vorgehensweisen», die die Niederlage der Hamas überall im Gazastreifen sicherzustellen sollten, gesprochen habe. Hanegbi habe bestätigt, dass Israel die Bedenken der USA berücksichtige. (sda/dpa)
21:17
Blinken warnt Israel vor Chaos und Anarchie im Gazastreifen
Die US-Regierung hat Israels Kriegsführung vor allem mit Blick auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens kritisiert. Israel sei auf dem besten Weg, einen Aufstand mit vielen bewaffneten Hamas-Kämpfern zu erben, sagte US-Aussenminister Antony Blinken am Sonntag im US-Fernsehen. Es drohe ein Vakuum, das von Chaos, Anarchie und wahrscheinlich von der Hamas wieder aufgefüllt werde. «Wir haben mit ihnen über einen viel besseren Weg gesprochen, um zu einem dauerhaften Ergebnis, zu dauerhafter Sicherheit zu gelangen, sowohl im Gazastreifen selbst als auch in der gesamten Region», betonte Blinken. Partner würden sich gegenseitig die Wahrheit sagen.
epa11331479 US Secretary of State Antony Blinken addresses a joint press conference with Spanish Minister of Foreign Affairs, European Union and Cooperation, Jose Manuel Albares (not pictured) after s ...
Bild: keystone
Blinken sagte auf Nachfrage, dass die USA die Einschätzung Israels teilten, dass bisher mehr Zivilisten als Terroristen im Gaza-Krieg getötet worden seien. Die Interviewerin bezog sich dabei auf eine Aussage des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, wonach das israelische Militär bisher 14'000 Terroristen der Hamas getötet habe. Weil die Hamas Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutze, seien gleichzeitig 16'000 Zivilisten getötet worden, sagte Netanjahu. Der Premier sagte in dem Interview, dass für Israel der Tod jedes Zivilisten eine Tragödie sei – für die Hamas sei es hingegen Strategie. Blinken monierte, dass Israel zwar Verfahren habe, um das Leid der Zivilisten zu mindern. Diese würden aber nicht «konsequent und effektiv» angewandt.

Die US-Regierung hatte in einem am Freitag veröffentlichten Bericht erklärt, dass sie es für möglich halte, dass Israel mit von den USA bereitgestellten Waffen im Gazastreifen gegen humanitäres Völkerrecht verstossen haben könnte. Aufgrund der Situation in dem Kriegsgebiet sei es aber schwierig, abschliessende Feststellungen zu treffen. Auf die Frage, ob die USA es vermeiden würden, Israel für seine Handlungen zur Rechenschaft zu ziehen, sagte Blinken, Washington messe nicht mit zweierlei Mass. «Wir behandeln Israel, einen unserer engsten Verbündeten und Partner, genauso wie jedes andere Land, auch wenn es darum geht, so etwas wie das humanitäre Völkerrecht und seine Einhaltung zu beurteilen.» (sda/dpa)
19:29
Grenzübergang zum nördlichen Gazastreifen geöffnet
Israel hat am Sonntag nach Angaben eines Militärsprechers den Grenzübergang «Western Eretz» zum nördlichen Gazastreifen für humanitäre Hilfstransporte geöffnet. Dadurch solle die Zahl der Hilfstransporte in den Gazastreifen und insbesondere in den nördlichen Bereich erhöht werden, hiess es. Am Sonntag hätten bereits Dutzende Lastwagen mit Mehl aus dem Hafen von Aschdod den Übergang passiert. Das Welternährungsprogramm (WFP) hatte vor Hunger im Norden des Gazastreifen gewarnt. Dort schreite die Unterernährung bei Kindern mit grosser Geschwindigkeit voran, hiess es in einem Bericht zur Lage in dem Gebiet. (sda/dpa)
19:29
Israelisches Militär gibt Tötung von führendem Hamas-Mitglied bekannt
Das israelische Militär hat am Sonntag die Tötung eines führenden Mitglieds der islamistischen Hamas bei einem Luftangriff in Gaza am Freitag bekannt gegeben. Der Mann habe zu einer der Kampftruppen der Hamas gehört und sei einer der Hamas-Kämpfer gewesen, die für die Bewachung der entführten israelischen Soldatin Noa Marciano zuständig gewesen sei. Marciano war nach dem Terrorangriff am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt und dort später ermordet worden. Das israelische Militär hatte die Leiche der 19-Jährigen im November geborgen und nach Israel zurückgebracht.

Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer Gruppen in Israel 1200 Menschen getötet und weitere 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Nach einem Austausch gegen palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen wurde zuletzt angenommen, dass noch 132 von ihnen in dem Küstenstreifen sein dürften. Vermutet wird aber, dass viele von ihnen nicht mehr am Leben sind. (sda/dpa)
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20 Kommentare
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JimHawkins
19.04.2024 08:36registriert November 2019
Zitat: Am 14. April 2024 hat sich der Iran eingeschaltet und einen direkten Angriff auf Israel lanciert.

Naja so ganz aus dem nichts kam ja dieser Angriff auch wieder nicht. War da nicht etwas in Syrien, dass vorher passiert ist.
Ich verurteile das iranische Regime aufs schärfste, jedoch sollte hier der Vollständigkeitshalber der Angriff auf die Botschaft erwähnt werden.
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«Würde einiges erklären»: Biden witzelt über Trumps Desinfektionsmittel-Aussage
US-Präsident Joe Biden hat gegen seinen Konkurrenten Donald Trump gestichelt und über eine mittlerweile berühmt-berüchtigte Aussage seines Vorgängers über Desinfektionsmittel im Kampf gegen das Coronavirus gespottet.

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