Airbus A320 bricht Flug plötzlich ab – Not-Manöver eingeleitet
Ein Airbus A320 der türkischen Fluggesellschaft AnadoluJet (Ajet) hat einen Flug von Istanbul nach Köln/Bonn mitten in der Nacht zum Montag plötzlich abgebrochen. Das Flugzeug war auf mehr als 10'300 Metern unterwegs, als der Pilot über den österreichischen Alpen schlagartig zur Kehrtwende ansetzte.
Flug VF93 steuerte daraufhin nicht mehr in Richtung deutscher Luftraum und Nordrhein-Westfalen zu, sondern flog wieder gen Osten und setzte zum Sinkflug an. Die Hintergründe des Zwischenfalls sind noch völlig unklar. Das zeigen Aufzeichnungen des Flugdatendienstes «Flightradar24». Eine Luftnotlage oder ein Luftnotfall wurde nach ersten Erkenntnissen nicht aus dem Cockpit heraus gemeldet.
AnadoluJet: Airbus A320 bricht Flug nach Köln/Bonn plötzlich ab
Flug VF93 war zunächst planmässig am internationalen Flughafen von Istanbul gegen 20.45 Uhr gestartet und hatte kurz darauf die Reiseflughöhe von rund 10'300 Metern erreicht. Rund zwei Stunden nach Flugbeginn kam es gegen 23 Uhr zum Zwischenfall über Österreich.
Der Pilot des Airbus A320 flog zunächst eine scharfe Rechtskurve und setzte anschliessend zum Sinkflug an. Nur rund 25 Minuten später landete das Flugzeug am Flughafen Wien. Ein Flughafensprecher konnte auf Anfrage zunächst keine genaueren Angaben machen und verwies auf die türkische Billigfluggesellschaft.
AnadoluJet reagierte nicht auf Anfrage. Der betroffene Airbus A320 flog gegen 1 Uhr am Montagmorgen weiter in Richtung Köln/Bonn und erreichte den Flughafen laut der Website des Flughafens um 2.31 Uhr. Dabei kam es zu keinen weiteren Zwischenfällen.
Die Maschine flog am Montag zurück nach Istanbul und im Anschluss wieder in Richtung Nordrhein-Westfalen und landete am Mittag in Düsseldorf. Grössere technische Probleme scheinen also nicht vorzuliegen.
Hunderte Passagiere an Bord: Airbus A320 geht über Alpen in den Sinkflug
Mögliche Gründe für eine Sicherheits- oder Notlandung in der zivilen Luftfahrt sind neben technischen Problemen medizinische Notfälle an Bord. In solchen Fällen landen Flugzeuge oft nur kurz am nächstgelegenen Flughafen, um die medizinische Betreuung des betroffenen Passagiers zu sichern.
Erst vor wenigen Wochen war ein Passagier an Bord einer Boeing 737 der britischen Billigfluggesellschaft Jet2 nach einer Sicherheitslandung am Flughafen Köln/Bonn gestorben. Der Passagier hatte auf einem Flug von Griechenland Richtung Grossbritannien plötzlich einen Herzinfarkt erlitten.