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Gefahr für die Pressefreiheit: Die USA kritisieren die Urteile gegen Journalisten in Ägypten

Al-Dschasira-Journalist Mohamed Fahmy mit seiner Anwältin Amal Clooney (ja, die Ehefrau von dem Clooney) vor Gericht in Kairo.
Al-Dschasira-Journalist Mohamed Fahmy mit seiner Anwältin Amal Clooney (ja, die Ehefrau von dem Clooney) vor Gericht in Kairo.Bild: ASMAA WAGUIH/REUTERS

Gefahr für die Pressefreiheit: Die USA kritisieren die Urteile gegen Journalisten in Ägypten

30.08.2015, 02:4730.08.2015, 10:11
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Die US-Regierung hat die Hafturteile gegen drei Journalisten des Fernsehsenders Al-Dschasira in Ägypten als unzulässige Einschränkung der Pressefreiheit kritisiert. Die Vereinigten Staaten seien «tief enttäuscht und besorgt» über das Urteil.

Das erklärte der Sprecher des US-Aussenministeriums, John Kirby, am Samstag in Washington. «Die Freiheit der Presse zu recherchieren, berichten und kommentieren – selbst wenn ihre Perspektive unbeliebt oder umstritten ist – ist grundlegend für jede freie Gesellschaft und wesentlich für demokratische Entwicklung», mahnte Kirby.

Washington rufe die ägyptische Regierung daher auf, «alle verfügbaren Massnahmen zu ergreifen, um dieses Urteil zu beseitigen, das die für Stabilität und Entwicklung notwendige Meinungsfreiheit untergräbt».

«Wegen falscher Berichterstattung»

Ein Gericht in Kairo hatte am Samstag den Kanadier Mohamed Fahmy und den Ägypter Baher Mohammed sowie in Abwesenheit den Australier Peter Greste wegen angeblich falscher Berichterstattung zu drei Jahren Haft verurteilt. In einem ersten Prozess waren sie zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Al-Dschasira und viele andere Unterstützer, darunter die Menschenrechtsorganisation Amnesty International, hatten sich für die Freilassung der Reporter eingesetzt. Die drei Journalisten können auch gegen das neue Urteil Berufung einlegen.

Die ägyptische Staatsführung betrachtet Al-Dschasira als Sprachrohr der Regierung in Katar, wo der Sender seinen Sitz hat. Kairo wirft Katar vor, die islamistischen Muslimbrüder zu unterstützen. In Ägypten wurden nach dem Sturz des aus der Muslimbruderschaft hervorgegangenen Präsidenten Mohammed Mursi hunderte ihrer Anhänger in international kritisierten Massenprozessen zum Tode verurteilt. 

(trs/sda/afp)

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