«extra 3»-Moderator Christian Ehring freut sich nach dem diplomatischen Verwicklungen um einen Satire-Beitrag über den türkischen Präsidenten Erdogan zwar über die «ungewohnte Aufmerksamkeit», wirft aber auch ein: «In der Türkei [würde man] für einen solchen Beitrag wahrscheinlich im Gefängnis landen.»
Als er erfahren habe, dass deswegen der deutsche Botschafter beim Präsidenten antraben musste, sei ihm «die Kinnlade runtergefallen», sagte er gegenüber «Spiegel Online». «Ich werde nie wieder behaupten, Satire könne nichts bewegen.»
Absurde Reaktion
Eine Entschuldigung beim gekränkten Politiker komme für ihn nicht infrage, macht Ehring deutlich: «Der Song ist ja sehr faktenbasiert. Wir werfen Erdogan nur vor, was viele Journalisten und Politiker schon seit Langem kritisieren. Es ist absurd, dass Erdogan auf den Vorwurf der mangelnden Pressefreiheit mit der Forderung nach Zensur reagiert.»
Der Fall werde in der nächsten Sendung (Mittwoch, 30 März um 22.50 Uhr im NDR) zwar zur Sprache kommen, doch es werde keine «Sondersendung» geben. «Das wäre zu eitel. Und es würde zu sehr davon ablenken, was Journalisten und Satirikern in der Türkei widerfährt.»
(phi)
richtiga ohrwurm