Gleich auf zwei Arten macht Mexiko dem Rauchen fast vollständig den Garaus: Zum einen wird das Rauchen als solches verboten, zum anderen die entsprechende Bewerbung. Seit dem vergangenen Sonntag ist das Rauchverbot auf öffentlichem Grund deutlich ausgeweitet worden, wie der «Spiegel» schreibt.
Parks, Sportanlagen, Strände, Freizeitparks, Märkte, Gerichte und Gefängnisse sind fortan rauchfreie Zonen, dies hat Mexikos Präsident Andrés Manuel Lopez Obrador per Dekret verfügt. Darüber hinaus sind ab sofort «sämtliche Formen der Werbung, Verkaufsförderung und des Sponsorings» von Tabakprodukten untersagt.
Von den präsidialen Entscheiden betroffen sind rund 15 Millionen (von insgesamt 126 Mio.) rauchende Mexikanerinnen und Mexikaner. Bei fünf Prozent davon, also 750'000, handelt es sich gemäss dem nationalen Institut für Öffentliche Gesundheit um 12- bis 17-Jährige. Verstosst man gegen die neuen Regelungen, drohen gemäss «Spiegel» Geldstrafen von umgerechnet 46 bis 157 Euro.
Kritik zum Entscheid kommt vom Arbeitgeberverband Coparmex. Dieser befürchtet, dass Zigarettenverkäufer wirtschaftlichen Schaden nehmen würden. In der Hauptstadt Mexiko-Stadt würden die rund 85'000 Lebensmittelläden bis zu ein Viertel ihres Umsatzes mit Tabakprodukten machen. Zudem werde das Recht erwachsener Verbraucher auf Selbstbestimmung werde durch Lopez Obradors Dekret verletzt. (rst)