International
Mexiko

Tote bei Attentat in Mexiko-Stadt – Polizeichef verletzt

Tote bei Attentat in Mexiko-Stadt – Polizeichef verletzt

26.06.2020, 17:17
Mehr «International»
Forensic investigators and police work the scene where security secretary, Omar García Harfuch, was attacked by gunmen in the early morning hours in Mexico City, Friday, June 26, 2020. Heavily armed g ...
Eine Forensik-Gruppe analysiert den Tathergang vor dem Haus des Polizeichefs Harfuch, 26. Juni 2020. Bild: keystone

Der Polizeichef von Mexiko-Stadt ist bei einem Angriff verletzt worden. Präsident Andrés Manuel López Obrador sprach am Freitag in seiner täglichen Pressekonferenz von einem Attentat, bei dem es auch Tote gegeben habe.

Der 38 Jahre alte Polizeichef Omar García Harfuch sei ausser Lebensgefahr in einem Krankenhaus, twitterte Bürgermeisterin Claudia Sheinbaum.

Der Angriff geschah ihr zufolge am frühen Morgen (Ortszeit) im luxuriösen Wohngebiet Lomas de Chapultepec. Mehr Details gab es zunächst nicht. Fernsehbilder zeigten ein enormes Polizeiaufgebot am Ort des Geschehens. Nach Angaben der Generalstaatsanwältin der Hauptstadt, Ernestina Godoy Ramos, gab es zwölf Festnahmen.

Fast 100 Mordopfer pro Tag

Mexiko-Stadt hat rund neun Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Der Grossraum ist mit etwa 22 Millionen Einwohnenden der bevölkerungsreichste Nordamerikas. Wie ganz Mexiko leidet die Hauptstadt unter hohen Gewaltraten.

In dem Land mit 130 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern wurden im vergangenen Jahr fast 100 Mordopfer pro Tag registriert. Im Mai waren es in Mexiko-Stadt 115. Die Gewalt geht zu einem grossen Teil auf das Konto von Kartellen und Banden, die in Drogenhandel, Entführungen und Erpressung verwickelt sind. Oft haben die Gangster Verbindungen zu örtlichen Sicherheitskräften.

García Harfuch war im vergangenen Oktober ernannt worden, die Polizei in Mexiko-Stadt – eine Behörde mit 83'000 Beamten – zu leiten. Zuvor hatte er die Ermittlungsabteilungen der Generalstaatsanwaltschaft und der Staatsanwaltschaft der Stadt geleitet.

Im Jahre 2017 hatte er einen Coup gelandet, als er Dámaso «El Licenciado» López Núñez, den Nachfolger von Joaquín «El Chapo» Guzmán an der Spitze des Sinaloa-Kartells, mitten in Mexiko-Stadt festnehmen liess. Beide Gangster-Bosse wurden an die USA ausgeliefert. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Armutszeugnis für Staatsgewalt: Mexiko legalisiert Bürgerwehren
1 / 10
Armutszeugnis für Staatsgewalt: Mexiko legalisiert Bürgerwehren
quelle: kladej
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das ist der fleischgewordene Alptraum für Drogenhändler
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
So entwickelte sich Baschar al-Assad vom Reformer zum blutigen Diktator
Beinahe ein halbes Jahrhundert lang herrschte der alawitische Assad-Clan über Syrien. Nach dem Tod seines Vaters Hafez im Jahr 2000 galt sein Sohn Baschar zunächst als Hoffnungsträger.

Mehr als 24 Jahre lang war Baschar al-Assad in Syrien allgegenwärtig – doch am Sonntagmorgen war er plötzlich verschwunden. Der 59-jährige verliess Damaskus, als Rebellenverbände vor den Toren der Hauptstadt standen und sein Regime kollabierte.

Zur Story