Der Polizeichef von Mexiko-Stadt ist bei einem Angriff verletzt worden. Präsident Andrés Manuel López Obrador sprach am Freitag in seiner täglichen Pressekonferenz von einem Attentat, bei dem es auch Tote gegeben habe.
Der 38 Jahre alte Polizeichef Omar García Harfuch sei ausser Lebensgefahr in einem Krankenhaus, twitterte Bürgermeisterin Claudia Sheinbaum.
Confirmo que el Secretario de Seguridad Ciudadana @OHarfuch está bien y fuera de peligro. Lo que sucedió tiene que ver con el gran trabajo que la @SSC_CDMX está llevando a cabo para garantizar la paz y la tranquilidad en la Ciudad, en coordinación con las fuerzas federales.
— Claudia Sheinbaum (@Claudiashein) June 26, 2020
Der Angriff geschah ihr zufolge am frühen Morgen (Ortszeit) im luxuriösen Wohngebiet Lomas de Chapultepec. Mehr Details gab es zunächst nicht. Fernsehbilder zeigten ein enormes Polizeiaufgebot am Ort des Geschehens. Nach Angaben der Generalstaatsanwältin der Hauptstadt, Ernestina Godoy Ramos, gab es zwölf Festnahmen.
Mexiko-Stadt hat rund neun Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Der Grossraum ist mit etwa 22 Millionen Einwohnenden der bevölkerungsreichste Nordamerikas. Wie ganz Mexiko leidet die Hauptstadt unter hohen Gewaltraten.
In dem Land mit 130 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern wurden im vergangenen Jahr fast 100 Mordopfer pro Tag registriert. Im Mai waren es in Mexiko-Stadt 115. Die Gewalt geht zu einem grossen Teil auf das Konto von Kartellen und Banden, die in Drogenhandel, Entführungen und Erpressung verwickelt sind. Oft haben die Gangster Verbindungen zu örtlichen Sicherheitskräften.
García Harfuch war im vergangenen Oktober ernannt worden, die Polizei in Mexiko-Stadt – eine Behörde mit 83'000 Beamten – zu leiten. Zuvor hatte er die Ermittlungsabteilungen der Generalstaatsanwaltschaft und der Staatsanwaltschaft der Stadt geleitet.
Im Jahre 2017 hatte er einen Coup gelandet, als er Dámaso «El Licenciado» López Núñez, den Nachfolger von Joaquín «El Chapo» Guzmán an der Spitze des Sinaloa-Kartells, mitten in Mexiko-Stadt festnehmen liess. Beide Gangster-Bosse wurden an die USA ausgeliefert. (sda/dpa)