Die südkoreanische Stadt Seongnam wird immer grösser. Grund dafür sind attraktive Arbeitsplätze, Grünflächen und günstige Wohnungen, welche die Jungen in die Stadt zieht. Eines fehlt jedoch: der Nachwuchs. Das Problem besteht aber im ganzen Land. Die Geburtenrate fiel von 1,24 Prozent im Jahr 2015 auf 0,72 im Jahr 2023 – der niedrigste Wert weltweit, schreibt die NZZ.
Gemäss Stadtpräsident Shin Sang Jin ist also Handeln gefordert. Dies möchte er mit Verkupplungs-Partys, erreichen, denn je mehr Paare es gibt, desto mehr Kinder könnte es geben. Das Programm nennt sich «Solomon’s Choice», benannt nach dem weisen König Salomon. Und auch die Silbe «Solo» ist im Begriff mit drin.
Jin hat bei seiner eigenen Tochter erlebt, wie Arbeit und fehlende Zeit die Suche nach einem Partner erschwert. Und dieser gilt in Südkorea als essenziell, um Kinder zu bekommen. Das Konkubinat gilt immer noch als verpönt. Weitere Gründe, für einen Entscheid gegen Kinder seien aber auch finanzielle Aspekte sowie die hohe Bürde für die Frauen.
Das Programm läuft seit dem Jahr 2023, seitdem haben mehr als 2000 Personen bei den Massen-Blind-Dates mitgewirkt. Anforderungen gibt es keine, die Identität wird aber von der Stadtverwaltung geprüft. Trotz des höheren Interesses der Männer werden pro Party je fünfzig Frauen und Männer auserkoren.
Wer nun an ein lustiges Speed-Dating denkt, der hat sich geschnitten, denn die Partys sind streng getaktet. Ein Fragebogen teilt die Singles in sechzehn Persönlichkeitstypen. Danach stellt eine Künstliche Intelligenz passende Paare zusammen und darauf aufbauend die Tischordnung. Freuen können sich die Teilnehmenden aber auf Wein, Schokolade und eine Schminkstation – alles auf Kosten der Stadt.
Sitzen die Singles dann am Tisch, folgen Spiele wie Schere, Stein, Papier, bei denen das «zufällige Berühren» mit einberechnet ist. Zum Schluss werden Café-Gutscheine vergeben, mit denen die Singles ihren Favoriten ihr Interesse bekunden. Besteht dieses auf Gegenseitigkeit, werden Nummern ausgetauscht.
Nach einem Jahr fragen die Verantwortlichen dann bei den Paaren nach, was der aktuelle Stand sei. Momentan sieht es noch mager aus: Bei fünf Hochzeiten gab es bis jetzt ein Baby. Ein weiteres wird 2026 geboren. Da sechs Hochzeiten anstehen und sich 100 Paare weiterhin sehen, könnten es aber noch mehr werden.
In den vergangenen Jahren hat die südkoreanische Regierung einiges unternommen, um die Geburtenrate zu erhöhen. Aber ein tieferes Arbeitspensum für Schwangere oder mehr Freitage für Väter nutzten nichts. 2020 gab es sogar einen Sterbeüberschuss, es gab also mehr Todesfälle als Geburten.
Die Folgen des fehlenden Nachwuchses sind unter anderem ein Fünftel weniger Soldaten in den vergangenen sechs Jahren, was bei möglichen Angriffen von Nordkoreas fatal wäre. Bleibt die Fertilitätsrate so tief, halbiere sich die Südkoreanische Bevölkerung bis 2100. (kek)
Alles der Gewinnmaximierung unterordnen, noch mehr Leistung mit immer weniger Personal, so dass die Manager und Aktionäre immer mehr einsacken können.
Dann kommen von Arbeitgeberseite noch Aussagen wie" der Lohn muss nicht zum Leben reichen".
Wie soll man da noch Zeit, Kraft und finanzielle Möglichkeiten haben, um eine Familie zu gründen und zu unterhalten.