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Andrang von Flüchtlingen auf der Balkanroute nimmt ab

Andrang von Flüchtlingen auf der Balkanroute nimmt ab

30.10.2015, 14:31
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Die Zahl von Asylsuchenden, die auf der Balkan-Route nach Zentraleuropa reisen, nahm in den letzten Tagen merklich ab – Flüchtlinge an der slowenischen Grenze wärmen sich an einem Lagerfeuer.
Die Zahl von Asylsuchenden, die auf der Balkan-Route nach Zentraleuropa reisen, nahm in den letzten Tagen merklich ab – Flüchtlinge an der slowenischen Grenze wärmen sich an einem Lagerfeuer.
Bild: EPA/MTI

Auf der sogenannten Balkan-Route durch Kroatien, Slowenien und Österreich Richtung Deutschland sind weiter Tausende Flüchtlinge unterwegs. Allerdings ging die Zahl der Flüchtlinge im Vergleich zu den Vortagen merklich zurück.

In Slowenien trafen am Freitag in den ersten sechs Stunden 2168 Flüchtlinge aus Kroatien ein, wie die slowenische Polizei mitteilte. Am Donnerstag waren es insgesamt 5341 gewesen, deutlich weniger als am Tag zuvor, als 9848 Menschen kamen.

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Seit Ungarn Mitte des Monats seine Landgrenze zu Kroatien mit einem Sperrzaun abgeriegelt hat, sind 104'912 Menschen auf der Balkan-Route durch Slowenien gekommen. Slowenien registrierte im Schnitt 8000 bis 9000 Asylbewerber am Tag. Das kleine Land leitet sie zur österreichischen Grenze weiter.

In Kroatien wiederum trafen in der Nacht zum Freitag 2383 Migranten aus Serbien ein, teilte das Innenministerium auf seiner Homepage mit. Am Vortag waren es insgesamt mehr als 5800 gewesen.

Null Flüchtlinge

Dafür rühmt sich Tschechien, dass es inzwischen wieder Tage gebe, an denen kein Flüchtling in das Land einreise. Innenminister Milan Chovanec verteidigte die Praxis, illegal eingereiste Flüchtlinge nach ihrer Ankunft in geschlossenen Einrichtungen festzuhalten.

«Wenn wir alle aufnehmen und durchreisen liessen, ohne uns um die Sicherheit zu kümmern, dann würde ich nicht Innenminister sein wollen», sagte der 45-Jährige. Die jüngste scharfe Kritik des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte an der Behandlung von Flüchtlingen in Tschechien wies er zurück.

Sein Land profitiere vom ungarischen Grenzzaun an der Grenze zu Serbien und Kroatien. Andererseits hätten Flüchtlinge eine Karte bei sich, auf der «die Tschechische Republik durchgestrichen ist, weil wir sie hier festhalten», sagte Chovanec gegenüber der Tageszeitung «Hospodarske noviny». (wst/sda/dpa)

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