Am Mittwoch haben erneut Hunderte Bootsmigranten die italienische Mittelmeerinsel Lampedusa erreicht. Seit Mitternacht seien rund 430 Menschen mit zehn Booten auf der Insel angekommen, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Küstenwache.
Am Dienstag kamen demnach rund 670 Migranten mit 20 Booten dort an. Die Zahl der Migrantenankünfte auf Lampedusa ist zuletzt wieder stark gestiegen.
Bei einem Einsatz der Küstenwache in der italienischen Such- und Rettungszone vor Lampedusa wurden zudem die Leichen von zwei Frauen geborgen worden, wie Ansa weiter meldete. Die Einsatzkräfte entdeckten die Leichen demnach, nachdem sie 62 in Seenot geratene Menschen an Bord genommen hatten.
Migranten werden auf der kleinen Insel in ein Erstaufnahmelager gebracht. Das Migranten-Camp, das für rund 400 Menschen Platz hat, ist laut Ansa mit mehr als 2600 Menschen komplett überfüllt.
Lampedusa liegt zwischen Sizilien und Nordafrika, von der tunesischen Küstenstadt Sfax ist die Insel knapp 190 Kilometer entfernt. Die Überfahrt nach Italien ist hochgefährlich - seit Montag kam es etwa zu vier Schiffbrüchen. Nach offiziellen Zahlen des Innenministeriums in Rom erreichten seit Beginn des Jahres mehr als 36 600 Migranten Italien auf Booten - im Vorjahreszeitraum waren es rund 9000. (aeg/sda/dpa)