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Aufstand in australischem Flüchtlingslager

Aufstand in australischem Flüchtlingslager: Bewohner sollen Kontrolle übernommen haben

09.11.2015, 05:3509.11.2015, 09:58
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Aufnahme des Flüchtlingszentrums auf der Weihnachtsinsel aus dem Jahr 2011. Bewohner des Lagers sollen die Kontrolle übernommen haben.
Aufnahme des Flüchtlingszentrums auf der Weihnachtsinsel aus dem Jahr 2011. Bewohner des Lagers sollen die Kontrolle übernommen haben.
Bild: EPA/AAP FILES

In einem geschlossenen australischen Flüchtlingslager auf den Weihnachtsinseln ist am Montag ein Aufstand ausgebrochen. Zuvor war dort ein Asylbewerber ums Leben gekommen.

Die Einwanderungsbehörde bestätigte am Montag, dass es einen «Aufruhr» im Haftzentrum auf der Christmas Island gebe, einer Insel im Indischen Ozean, die zu Australien gehört. Es werde daran gearbeitet, die Situation zu lösen. Der Behörde war von Verletzten zunächst nichts bekannt.

Menschen in dem Haftzentrum sollen dort Medienberichten zufolge Feuer gelegt, das Zentrum zertrümmert und die Kontrolle übernommen haben. Die Wachen sollen geflohen sein. Die Behörden wollten keine näheren Einzelheiten mitteilten, aber laut Radio Neuseeland (RNZ) bewaffneten sich die Aufständischen mit Schlagstöcken und Stangen.

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Todesursache unklar

Einer der Menschen in dem Zentrum sagte dem Sender, der Auslöser sei der Fund der Leiche eines kurdischen Flüchtlings aus dem Iran gewesen, nachdem dieser geflüchtet war. Es war zunächst unklar, wie der Mann ums Leben kam.

Häftlinge haben sich schon lange über die schlechte Behandlung in dem Haftzentrum beschwert, in dem mehr als 200 Menschen untergebracht sind.

Harte Linie in der Flüchtlingspolitik

Die australische Regierung verfolgt eine harte Linie in der Flüchtlingspolitik, derzufolge Flüchtlinge, wenn sie per Boot nach Australien kommen wollen, zurückgeschickt oder sofort in Lager auf abgelegenen Inseln – wie etwa Nauru – gebracht werden.

Ihnen wird die Einreise verweigert, selbst wenn sie als Flüchtlinge anerkannt werden. (trs/sda/afp)

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Der Mord an Brian Thompson hat im Internet eine breite Wut gegen die Ungerechtigkeiten des US-Gesundheitssystems ausgelöst – und offenbar den kreativen Nerv von Singer-Songwritern getroffen.

Rein von der Sachlage her könnte man erwarten, dass ein Mord an einem CEO auf offener Strasse in New York zwar eine interessante, gar sensationelle, News-Story wäre – aber letztendlich nur von grösserer Bedeutung für die unmittelbar Involvierten. Für Familien und Umfeld von Opfer und Täter, etwa. Aber: Das Opfer Brian Thompson ist CEO der Gesundheitsversicherung UnitedHealthcare. Und somit bekam der Tötungsakt einen Symbolgehalt von nationaler Bedeutung. Gesundheit geht alle etwas an.

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