Schiffe der deutschen Marine und der italienischen Küstenwache haben vor der libyschen Küste binnen weniger Tage mehr als 3000 Flüchtlinge aus Seenot gerettet. Die meisten von ihnen wurden am Mittwoch von den italienischen Behörden im Kanal von Sizilien in Sicherheit gebracht. Für drei Menschen kam jedoch jede Hilfe zu spät – sie konnten nur noch tot geborgen werden.
Wie die deutsche Armee mitteilte, nahm der Einsatzgruppenversorger «Frankfurt am Main» am Dienstag zunächst 125 Menschen aus einem seeuntauglichen Schlauchboot auf. Wenige Stunden später wurden zwei weitere Schlauchboote im Mittelmeer entdeckt, aus denen 236 Personen an Bord genommen wurden. Anschliessend übernahm die Besatzung noch 254 Menschen, die von einem britischen Schiff aus Seenot gerettet worden waren.
Damit befanden sich seit Dienstagabend insgesamt 615 gerettete Flüchtlinge an Bord des deutschen Schiffes. Sie sollten im Hafen von Pozzallo den italienischen Behörden übergeben werden.
Die italienische Küstenwache teilte mit, sie habe am Mittwoch im Rahmen von zwölf verschiedenen Rettungsaktionen 1467 Flüchtlinge gerettet, die ebenfalls von Libyen aus mit Schlauchbooten gestartet waren. Dabei seien auch drei Leichen entdeckt worden. Bereits am Dienstag seien 951 Menschen in Sicherheit gebracht worden.
Seit Jahresbeginn kamen nach UNO-Angaben 9500 Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Italien. Im gleichen Zeitraum überquerten 143'000 Flüchtlinge die Ägäis zwischen der Türkei und Griechenland. (jas/sda/dpa/afp)