In Mittelamerika sind Hunderte kubanische Flüchtlinge gestrandet. Nachdem die Zahl der Migranten gewachsen ist, wehren sich die Behörden in Nicaragua und Costa Rica gegen die Aufnahme von mehr als 1000 Menschen.
Nicaragua schickte laut einer offiziellen Mitteilung am Sonntag mehr als 1000 Menschen in das benachbarte Costa Rica zurück. Den kubanischen Migranten war demnach in den vergangenen Tagen von den costa-ricanischen Behörden die Erlaubnis zur Weiterfahrt trotz fehlender Reiseunterlagen gewährt worden.
Nicaragua beschuldigte Costa Rica, damit eine «humanitäre Krise» an der gemeinsamen Grenze zu verursachen.
Mehrere Länder der Region berichteten in den vergangenen Wochen über die verstärkte Ankunft von Migranten aus Kuba. Diese verlassen den sozialistischen Karibikstaat in der Hoffnung, über Drittländer in die USA einwandern zu können. Laut offiziellen Angaben kamen in dem an den USA angrenzenden Mexiko in diesem Jahr bislang fast fünfmal mehr kubanische Flüchtlinge als im gesamten Jahr 2014.
Hintergrund ist wohl die Befürchtung vieler Kubaner, dass sie bald nicht mehr so einfach politisches Asyl in den USA erhalten könnten. Im Juli nahmen Washington und Havanna nach einer jahrzehntelangen Eiszeit ihre diplomatischen Beziehungen wieder auf. Diese sollen nun allmählich normalisiert werden. (dwi/sda/dpa)