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Europa bekommt neuen Super-Zug – und der ist bis zu 550 km/h schnell

Europa bekommt neuen Super-Zug – und der ist bis zu 550 km/h schnell

Neuer Hochtempozug für Europa: Das Unternehmen Nevomo plant einen ICE-Rivalen, der den deutschen Schnellzug locker abhängt. Seine wahre Stärke ist aber etwas ganz anderes.
18.09.2023, 12:3318.09.2023, 13:06
Markus Abrahamczyk / t-online
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t-online

Ein neuer Super-Zug aus Polen könnte ICE/TVG und Co. aufs Abstellgleis schieben: Mit bis zu 550 km/h wird der «MagRail» einer der schnellsten Züge weltweit sein. Doch das eigentliche Highlight: Die Magnetschwebebahn nutzt bestehende Schienen – als weltweit erster Zug dieser Art.

Schweben mit 550 km/h: Der neue Hochgeschwindigkeitszug «MagRail» aus Polen.
Schweben mit 550 km/h: Der neue Hochgeschwindigkeitszug «MagRail» aus Polen.Bild: zvg

Ein eigenes Schienennetz wäre somit nicht nötig. Eine solche Nutzung der bestehenden Infrastruktur gilt als Schlüssel für zum Erfolg der Magnetschwebebahn. Die wenigen bestehenden Schwebebahnen benötigen hingegen eine eigene und immens teure Infrastruktur.

Erfolgreiche Testfahrt in Polen

Jetzt hat Nevomo einen wichtigen Meilenstein erreicht. Bei Testfahrten auf der Nevomo-Teststrecke in Nowa Sarzyna (Polen) fuhr der «MagRail»-Zug über 700 Meter mit bis zu 135 km/h – zwei Zentimeter über der Schiene.

Der Hersteller sieht in seiner Entwicklung das Potential, den Zugverkehr zu revolutionieren. «Indem wir die bestehende Infrastruktur nutzen, bieten wir einen kosteneffizienten und umweltfreundlichen Ansatz zur Modernisierung des Schienenverkehrs», sagt Nevomo-Mitbegründer Przemek Ben Paczek.

Partnerschaften mit Branchenriesen

Nevomo arbeitet nach eigenen Angaben mit grossen Namen der Branche zusammen, darunter die französischen Staatsbahn SNCF und der Schienenfahrzeug-Gigant GATX (besitzt und verleiht weltweit mehr als 150'000 Güterwagen, um verschiedene Anwendungen für MagRail zu entwickeln. Zunächst soll der Zug im Güterverkehr eingesetzt werden, später auch im Personenverkehr.

Schweben mit 550 km/h: Der neue Hochgeschwindigkeitszug «MagRail» aus Polen.
Einsatz im Güterverkehr: Die Schwebebahn soll auch schwere Waren transportieren können. Personal im Zug sei dazu nicht nötig.Bild: zvg

Laut Nevomo müssen für den Einsatz von MagRail nur einzelne Abschnitte oder Strecken umgerüstet werden, ohne dass das bestehende Schienennetz grundlegend verändert werden muss. Schon in wenigen Jahren könnten demnach die ersten Magnetbahnen in Europa starten.

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139 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Donnerherz
18.09.2023 12:59registriert November 2020
Mehr als ein Mediengag kann das nicht sein. Denn auch wenn der Zug technisch gesehen auf bestehenden Schienen "fahren" kann, wird es kaum eine bestehende Strecke geben, bei der man richtig schnell fahren kann, Stichwort "Kurvenradius".
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Posersalami
18.09.2023 12:50registriert September 2016
Wie soll das mit dem bestehenden Streckennetz funktionieren, wenn schon für normale Züge die Kurvenradien oft zu klein sind für Tempo 200? Daran kann ich grad irgendwie nicht glauben.
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Janster
18.09.2023 13:02registriert März 2021
Wenn wir Züge hätte die ihre 250 km/h konsequent auf die Schiene bringen könnten würde das locker reichen. Dann wäre man von Basel in weniger als 4h in Hamburg. Aber alleine das ein- und Ausfahren zu den Bahnhöfen braucht so viel Zeit und da müsste man ansetzen. Klar wäre es schick mit 500km/h zu fahren. Aber das löst die eigentlichen Probleme nicht
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