Nebel
DE | FR
International
Franken

Warum sich Frankreich über eine tote Katze empört

Warum sich Frankreich über eine tote Katze empört

Ein tierischer Todesfall sorgt in Paris für Aufregung: Ein Schnellzug überfuhr den Kater Neko – und die Reaktion der Bahngesellschaft erzürnt die Gemüter.
28.01.2023, 20:08
Mehr «International»
Ein Artikel von
t-online

Der von einem Zug in Paris überfahrene Kater Neko sorgt für grosses Aufsehen. Nun hat sich sogar Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin zu Wort gemeldet. Er sei schockiert über die Art und Weise, wie die französischen Bahngesellschaft SNCF die schreckliche Angelegenheit gehandhabt habe.

Die Untersuchungen werden zeigen, wer dafür strafrechtlich verantwortlich sei, erklärte der Minister dem französischen Fernsehsender BFMTV am Freitag. Nun will er mit Schulungen für Polizisten im ganzen Land besser gegen Tierquälerei kämpfen, teilte er auf Twitter mit.

Der Kater war seinen Besitzerinnen Georgia und deren 15-jährigen Tochter Melaïna am 2. Januar auf dem Bahnhof Montparnasse aus der Tragetasche entwischt und unter einem Zug verschwunden. Trotz zwanzigminütiger Verhandlungen mit dem Personal konnten sie die Abfahrt des Zuges nicht verhindern, wie Melaïna der Tierschutzorganisation «30 Millionen Freunde» sagte. Man habe ihnen gesagt, das sei nicht ihr Problem, es sei nur eine Katze, und sie hätten sie an der Leine halten sollen.

Wegen «schwerer Misshandlung und Grausamkeit, die zum Tod eines Tieres geführt hat» hat die Organisation zwischenzeitlich gegen die SNCF geklagt. Sollte es zum Prozess kommen, könnte eine Geldstrafe von bis zu 75'000 Euro sowie eine fünfjährige Haftstrafe verhängt werden.

Wie die Tageszeitung «Le Parisien» schrieb, bedauere die SNCF den tragischen Vorfall und erklärte, sie habe die Katze nicht retten können, da wegen der Gefahr eines Stromschlags das Betreten der Gleise strengstens verboten sei.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet um die Zahlung abzuschliessen)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
83 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Garp
29.01.2023 00:42registriert August 2018
Man kann als Katzenbesitzer auch daraus lernen. Katzen nur in sicheren Behältnissen transportieren, wenn man sie lieb hat.
10311
Melden
Zum Kommentar
avatar
Papisco
28.01.2023 22:41registriert Juni 2020
Das Lebensumfeld einer Katze, auch einer vermenschelten, ist keine Tragetasche auf Bahnhofperron. Das heisst: Die Halterinnen tragen die volle Verantwortung. Die Bahnbetreiber haben andere Verantwortlichkeiten zu wahren.
10634
Melden
Zum Kommentar
avatar
Rob Otter
28.01.2023 21:04registriert Oktober 2021
Was wäre passiert, wenn es ein Hund gewesen wäre? Wäre der Besitzer schuld, weil er die Kontrolle über den Hund nicht hatte?

Oder hätte der Besitzer eine immense Rechnung erhalten, weil die Züge Verspätung gehabt hätten?
Wäre es überhaupt zumutbar, alle Züge zu stoppen, um darunter eine Katze zu suchen? Wer wäre dafür zuständig?

Und warum muss man überhaupt eine Katze so mit auf Reisen nehmen? Ist das überhaupt tiergerecht?
Fragen über Fragen...

Aber man macht erst mal ein Geschrei und redet von Bussen und Haftstrafen... Für wen denn?
10951
Melden
Zum Kommentar
83
Pakistanische Luftangriffe auf Afghanistan nach Selbstmordanschlag

Pakistan hat nach einem tödlichen Anschlag auf Soldaten durch militante Islamisten Ziele im benachbarten Afghanistan bombardiert.

Zur Story