International
Naher Osten

EU schickt nach Angriff Aserbaidschans 40 Beobachter nach Armenien

EU schickt nach Angriff Aserbaidschans 40 Beobachter nach Armenien

17.10.2022, 19:2217.10.2022, 19:22
Mehr «International»

Nach der erneuten militärischen Eskalation des Konflikts zwischen Aserbaidschan und Armenien schickt die Europäische Union 40 Beobachter in das Konfliktgebiet. Der Einsatz sei ein wichtiges Signal, dass die EU bereit sei, die Stabilität im Südkaukasus zu unterstützen, erklärte der Aussenbeauftragte Josep Borrell am Montag nach einem Treffen der Aussenminister der EU-Mitgliedstaaten in Luxemburg. Die Beobachter sollten auf der armenischen Seite der Grenze stationiert werden und dort in den nächsten Wochen eintreffen. Ein erstes Team sei bereits im Land.

epa10242891 European Union for Foreign Affairs and Security Policy Josep Borrell during a ceremony to sign two documents on the bilateral cooperation between the European Union and Peru, ahead to a me ...
Josep Borell informierte über den Entscheid, Beobachtet nach Armenien zu schicken.Bild: keystone

Die Südkaukasusrepublik Aserbaidschan hatte Armenien Mitte September angegriffen. Aserbaidschan wirft Armenien vor, zuvor provoziert zu haben, was das militärisch schwächere Nachbarland zurückweist. Nach schweren Kämpfen mit mehr als 200 Toten gilt aktuell eine Waffenruhe.

Die beiden ehemaligen Sowjetrepubliken streiten sich seit Jahrzehnten um die Kontrolle über das Gebiet von Berg-Karabach. Diplomaten gehen davon aus, dass Aserbaidschans autoritäre Führung zuletzt ausnutzte, dass Armeniens Schutzmacht Russland mit dem Krieg gegen die Ukraine beschäftigt ist.

Die Überwachungsmission ist befristet und soll nicht länger als zwei Monate dauern. Sie soll vor allem helfen, Vertrauen aufzubauen, und durch ihre Berichte einen Beitrag zur Arbeit der Kommissionen zur Grenzfestlegung leisten.

Die Einigung auf die EU-Mission wurde nach EU-Vermittlungsgesprächen beim ersten Gipfeltreffen der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft in Prag bekanntgegeben. Bei ihnen waren Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev und der armenische Ministerpräsident Nikol Paschinjan zusammengekommen. An den Gesprächen nahmen auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und EU-Ratspräsident Charles Michel teil. (saw/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
«Kommen diese Zölle, sieht es für die Schweiz sehr schlecht aus»
Ab dem 1. August erheben die USA für Güter aus der EU einen Basiszoll von 15 Prozent. Weshalb die EU gut verhandelt hat und was die Vereinbarung für Schweizer Unternehmen bedeutet, erklärt HSG-Ökonom Stefan Legge im Interview.
Die USA erheben einen Zoll von 15 Prozent auf Importe aus der EU. Das haben US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Sonntag bei einem Treffen in Schottland vereinbart. Ist diesem Deal zu trauen?
Stefan Legge: Ich wäre vorsichtig, dies als wirklichen Vertrag zu sehen. Ich würde die Vereinbarung eher als «Napkin-Deal» bezeichnen, als Servietten-Deal.
Zur Story