In Bahrain sind vier US-Journalisten festgenommen worden, die über den fünften Jahrestag der Proteste in dem Golfstaat berichtet hatten. Unter ihnen sei eine Frau, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur BNA die Polizei in Manama.
Die US-Bürger seien am Sonntag in dem mehrheitlich schiitischen Vorort Sitra bei Zusammenstössen mit Sicherheitskräften festgenommen worden, an denen sich mindestens einer von ihnen beteiligt hätte.
Zudem hätten sich die US-Bürger bei der Einreise als Touristen ausgegeben, dann aber «ohne behördliche Erlaubnis journalistische Aktivitäten ausgeübt», meldete BNA weiter. Das US-Aussenministerium in Washington erklärte, es sei über die Festnahme von vier US-Bürgern in Bahrain informiert, wollte aber keine weiteren Angaben machen.
Laut Angehörigen handelt es sich bei der festgenommenen Frau um die Reporterin Anna Therese Day. Sie sei mit ihrem Kamerateam festgenommen worden, sagte ein Sprecher der Familie. Eine Beteiligung an den Protesten habe es nicht gegeben.
Bahrain ist mehrheitlich schiitisch, doch der ressourcenreiche und strategisch wichtige Inselstaat wird seit Jahrhunderten von der sunnitischen Dynastie der al-Chalifa beherrscht. Proteste der schiitischen Opposition im Frühjahr 2011 für eine konstitutionelle Monarchie und einen gewählten Ministerpräsidenten waren mit Hilfe saudiarabischer Truppen blutig niedergeschlagen worden. Hunderte Menschen wurden festgenommen. (wst/sda/afp)