Ein israelischer F-15-Kampfjet donnert mehrfach über den israelischen Touristenort Eilat am Roten Meer. In Akaba, dem jordanischen Gegenstück zu Eilat, haben die Jordanier eine riesige Palästinaflagge als Provokation aufgehängt – in Sichtweite der israelischen Urlauber.
Unabhängig vom prowestlichen Jordanien wird das Rote Meer aber immer mehr zur Kampfzone in einem hybriden Krieg, den der Iran mithilfe seiner arabischen Verbündeten gegen Israel und den Westen führt. Anfang Dezember feuerten die schiitischen Huthi im Jemen eine ballistische Rakete auf Eilat ab, die aber von den Israeli abgefangen wurde.
Inzwischen sind die vom Iran unterstützten Huthi dazu übergegangen, den Schiffsverkehr durch das Rote Meer mit Piratenaktionen sowie Angriffen mit Drohnen und Marschflugkörpern zu stören. Der Eingang zum Roten Meer zwischen Jemen und Afrika ist als «Tor der Tränen» bekannt, liegt aber etwa 2000 Kilometer von Eilat entfernt. Dennoch lösen die Attacken der Huthi Befürchtungen aus, dass sich der Konflikt zwischen Hamas und Israel zu einem Flächenbrand entwickeln könnte.
Westliche Kriegsschiffe haben inzwischen mehrere Flugkörper der Huthis abgeschossen und mindestens drei jemenitische Boote versenkt. Das scheint die Schiiten im Jemen aber nicht besonders zu beeindrucken. Die Attacken auf zivile Schiffe versuchen sie der Weltöffentlichkeit als Solidaritätsaktionen zugunsten der bedrängten Palästinenser im Gaza-Streifen zu verkaufen. Gerade für Europa ist das «Tor der Tränen» eine wichtige Handelsroute. Ist es deshalb nur eine Frage der Zeit, bis die USA und ihre Verbündeten zu einem Gegenschlag auf die Abschussbasen und Häfen der Huthis ausholen?
Angst vor einer Eskalation hat auch die Tötung des Vizechefs der palästinensischen Terrororganisation Hamas geschürt. Salah al-Arouri wurde im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut durch israelische Lenkwaffen aus dem Verkehr gezogen. Dass die Hamas diesen Anschlag ihrerseits mit einer Terrorattacke auf jüdische Ziele beantworten will, wird kaum jemand ernsthaft infrage stellen. Allerdings ist sie im Gaza-Streifen stark unter Druck, wenn nicht gar schon entscheidend geschwächt.
Wichtiger ist deshalb die Frage, wie die Reaktion der schiitischen Terrororganisation Hisbollah, auf deren Territorium al-Arouri getötet wurde, ausfallen wird. Seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober befindet sich die Hisbollah im Südlibanon mit Israel in einem Kleinkrieg, den bisher aber keine Seite wirklich eskalieren wollte.
Wie die Hamas wird auch die Hisbollah vom Iran unterstützt, der Unterschied ist bloss, dass Teherans libanesische Marionettenorganisation viel grösser und militärisch stärker ist als die Hamas. Die Hisbollah kann ausserdem via Syrien und Irak vom Iran direkt mit Nachschub versorgt werden.
Höchstwahrscheinlich hatte die Hamas am 7. Oktober gehofft, mit dem Massenmord an Zivilisten in Israel die Hisbollah und den Iran in einen grossen Krieg gegen den Judenstaat hineinzuziehen. Sowohl der Iran als auch die Hisbollah behaupteten aber, erst im letzten Moment in die Pläne der Hamas eingeweiht worden zu sein. Man sei deshalb keine direkt involvierte Kriegspartei.
Mit Sicherheit hat die sofortige Entsendung zweier amerikanischer Flugzeugträger mitsamt Begleitschiffen zur Beruhigung der Gemüter im Iran, aber auch im Libanon und in Syrien beigetragen. Angriffe iranischer Verbündeter auf US-Truppen in Nordsyrien und im Irak beantworteten die Amerikaner bisher mit begrenzten Gegenschlägen.
Aus Sicht der Hamas wäre der beste Moment für eine Eskalation die Zeit unmittelbar nach dem 7. Oktober gewesen. Damals war Israel überrascht und befand sich im Schock. Reservisten mussten zuerst mobilisiert werden. Ein Mehrfrontenkrieg mit der Hamas in Gaza und der Hisbollah im Südlibanon hätte Israel wahrscheinlich überfordert. Dieser für die Hamas günstige Zeitpunkt ist nun aber längst vorbei. So gesehen wäre es unlogisch, wenn der Iran und die Hisbollah derzeit interessiert wären, einen grossen Krieg gegen Israel auszulösen. (bzbasel.ch)
Fanatiker aller Couleur mal sicher nicht….
Logisch wäre, wenn es die selbsternannte Krönung der Schöpfung (aka Mensch), das angeblich intelligenteste Tier, was diese Welt je gesehen hat, es nach so vielen tausend Jahren der Menschheitsgeschichte auf die Reihe bekommen würde, sich nicht gegenseitig abzuschlachten.
Aber da sind wir wieder bei der Einstiegsfrage…
(Spuren vom Frust sind gewollt)
Vielleicht sollte man sich künftig mit grossartigen Moralansprachen an den globalen Süden zurückhalten...
Würden die USA einmal losschlagen – und dies wäre dann nochmals etwas anders, als wenn Israel dies zu tun gedenkt –, würde sich Iran in der Steinzeit wiederfinden.
Aber klar, das Kanonenfutter von Iran (Hamas, Hisbollah, Fatah, etc.) würde geopfert werden, bevor Iran, bzw. die "Revolutionären Garden" (Artesch) zum Einsatz gelangen würden.
Es ist so ähnlich wie mit den ruZZischen "Wagner"-Truppen, da wird alles geopfert.
Iran kann nur froh sein, dass die USA dermassen mit Augenmass agieren, um nichts schlimmeres zu initiieren.