Im Nahen Osten feiern bereits zahlreiche Menschen wegen einem möglichen Waffenruhe-Deal. Dieser droht nun israelischen Medienberichten zufolge aber doch noch zu platzen. Wie die «Jerusalem Post» schreibt, sollen sich die beiden Parteien – Israel und die Hamas – noch nicht in sämtlichen Punkten einig sein.
Die Hamas im Gazastreifen verweigert nach Darstellung von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ihre Zustimmung zu sämtlichen Teilen der Vereinbarung über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln.
Die Islamistenorganisation habe das Ziel, «in letzter Minute Zugeständnisse zu erpressen», liess er über sein Büro am Morgen mitteilen. Das israelische Kabinett werde daher erst dann zur Billigung des Deals zusammentreten, «wenn die Vermittler Israel mitteilen, dass die Hamas alle Elemente des Abkommens akzeptiert hat». Die Sitzung war für 10.00 Uhr (MEZ) geplant gewesen.
Die Hamas habe eine Krise bei den Verhandlungen verursacht, hiess es von Netanjahus Büro weiter. Dem widersprachen die Islamisten: Issat al-Rischk, Mitglied des Hamas-Politbüros, erklärte via Telegram, die Hamas stehe zur von den Vermittlern angekündigten Waffenruhevereinbarung.
Grund für die Verschiebung der Sitzung soll laut dem israelischen Sender Kan auch sein, dass der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich Netanjahu noch nicht Bescheid gegeben habe, ob seine Partei aus Protest gegen das geplante Abkommen die Regierung verlässt.
Streitpunkt soll insbesondere die Freilassung der Geiseln sein. Laut der israelischen Regierung soll es letzte Versuche der Hamas geben, aus dem Deal mit Israel auszusteigen, sollte sie nicht über die Identität der freigelassenen palästinensischen Terroristen entscheiden dürfen.
Beobachter sehen Netanjahu unter Druck. Mehrere rechtsextreme Politiker in Israel sind gegen die Vereinbarung und drohen, die Koalition zu verlassen. Es wird davon ausgegangen, dass der Deal trotz des Widerstands vom Sicherheitskabinett und anschliessend vom gesamten Kabinett gebilligt wird.
Hunderte Menschen demonstrierten in Israel Medien zufolge gegen das Abkommen. Für eine Einigung hatte es in der Vergangenheit immer wieder Massenproteste mit teils Zehntausenden Teilnehmern gegeben.
(rbu/dab) mit Material von sda und dpa
Die Hamas ist nicht kompatibel mit anderen Lebensformen.