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Nukleare Abschreckung: So will die NATO ihre Bündnispartner schützen

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Bei der diesjährigen NATO-Übung zur Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen waren auch Flugzeuge der Bundeswehr im Einsatz.Bild: keystone

Nukleare Abschreckung: So schützt die NATO ihre Bündnispartner

Der neue NATO-Generalsekretär Mark Rutte will die nuklearen Fähigkeiten des transatlantischen Verteidigungsbündnisses stärker betonen.
08.11.2025, 13:4708.11.2025, 13:55

Die NATO will künftig zur Abschreckung vor allem Russlands stärker die eigenen nuklearen Fähigkeiten herausstellen. «Es ist wichtig, dass wir mit unseren Gesellschaften mehr über nukleare Abschreckung sprechen, um sicherzustellen, dass sie verstehen, wie diese zu unserer allgemeinen Sicherheit beiträgt», sagte NATO-Generalsekretär Mark Rutte der «Welt am Sonntag».

«Wenn Russland gefährliche und rücksichtslose nukleare Rhetorik verwendet, müssen unsere Bevölkerungen wissen, dass kein Grund zur Panik besteht, da die Nato über eine starke nukleare Abschreckung verfügt, um den Frieden zu bewahren.»

Die sogenannte nukleare Teilhabe der NATO sieht vor, dass in Europa stationierte US-Atomwaffen vom Typ B61 im Ernstfall auch von Flugzeugen von Partnerstaaten abgeworfen werden und dann etwa gegnerische Streitkräfte ausschalten.

Warm ist Abschreckung wichtig?

Die Atommacht Russland hatte vor mehr als dreieinhalb Jahren die Ukraine überfallen. Sie führt seither im Nachbarland Krieg. Kremlchef Wladimir Putin hat in der Zeit mehrfach das Potenzial der russischen Nuklearwaffen betont – auch um den Westen an einer stärkeren Unterstützung Kiews zu hindern.

Vor gut zwei Wochen hatte Russland parallel zu einer laufenden Atomübung der NATO in Europa ein eigenes grossangelegtes Manöver seiner strategischen Nuklearstreitkräfte gestartet.

«Die nukleare Abschreckung der NATO ist die ultimative Garantie für unsere Sicherheit.»
NATO-Generalsekretär Mark Rutte

Es sei wichtig, dass die nukleare Abschreckung glaubwürdig, sicher und wirksam bleibe. «Und Putin muss wissen, dass ein Atomkrieg niemals gewonnen werden kann und niemals geführt werden darf», sagte der frühere Ministerpräsident der Niederlande.

Mit Blick auf die jüngste NATO-Atomübung sagte Rutte, diese sei erfolgreich gewesen, «was mir absolutes Vertrauen in die Glaubwürdigkeit der nuklearen Abschreckung der NATO gibt. Sie hat allen Gegnern ein klares Signal gesendet, dass die Nato alle Bündnispartner vor allen Bedrohungen schützen kann und wird».

Wer besitzt Atomwaffen?

Von den 32 NATO-Staaten besitzen die USA, Frankreich und Grossbritannien Atomwaffen.

Russland ist die grösste Atommacht der Welt. Derzeit besitzt das Land laut der International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN) die meisten bestätigten Atomwaffen – über 5500 Sprengköpfe –, während die USA demnach über 5044 Atomwaffen verfügen.

Zu den offiziell anerkannten Atomwaffenstaaten gemäss dem Atomwaffensperrvertrag gehört auch China, während Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel die vier «De-facto»-Atomwaffenstaaten sind.

(sda/dpa)

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Der Atombombenabwurf auf Hiroshima
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Der Atombombenabwurf auf Hiroshima

Am 6. August 1945 um 8.16 Uhr Ortszeit explodierte die Atombombe mit dem Decknamen «Little Boy» über der japanischen Hafenstadt Hiroshima.

quelle: epa/hiroshima peace memorial museum / hiroshima peace memorial museum
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Video: srf
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