International
Nordkorea

Provokation: Kim überwacht Test von Marschflugkörpern

Provokation vor Südkorea-Manöver: Kim überwacht Test von Marschflugkörpern

21.08.2023, 06:2121.08.2023, 14:06
Mehr «International»

Die selbst ernannte Atommacht Nordkorea hat eigenen Angaben zufolge zur Abschreckung ihrer Feinde militärische Lenkflugkörper ins Meer abgefeuert. Machthaber Kim Jong Un habe beim Besuch eines Schiffsgeschwaders der Marine im Japanischen Meer (koreanisch: Ostmeer) den Test der «strategischen Marschflugkörper» überwacht, berichteten die Staatsmedien am Montag.

In this undated photo provided on Monday, Aug. 21, 2023, by the North Korean government, North Korean leader Kim Jong Un, right, observes what it says the test-firing of strategic cruise missiles. Ind ...
Dieses Foto von Kim nahe dem Test wurde von den nordkoreanischen Staatsmedien am Montag veröffentlicht.Bild: keystone

Die Abschüsse von einem Patrouillenschiff aus waren demnach erfolgreich. Der Generalstab in Südkorea bezeichnete die Angaben des abgeschotteten Nachbarlands als «übertrieben und abweichend von den Fakten». Details wurden nicht genannt.

Nordkorea veröffentlichte die Berichte über Kims Inspektion vor dem Beginn neuer Truppenübungen der südkoreanischen und US-amerikanischen Streitkräfte. Die beiden Länder begannen am Montag wie geplant ihr gemeinsames elftägiges Sommermanöver «Ulchi Freedom Shield» (UFS), wie südkoreanische Sender berichteten. Die Übungen richten sich vor allem gegen Bedrohungen durch Nordkoreas Raketen- und Atomwaffenprogramme.

Parallel dazu begann in Südkorea eine landesweite Zivilschutzübung, an der laut Regierungsangaben 580'000 Bedienstete von etwa 4000 Behörden und öffentlichen Institutionen teilnehmen. Die viertägige Übung soll demnach die Bereitschaft für den Katastrophenfall einschliesslich eines Kriegs verbessern.

Pjöngjang wirft beiden Ländern regelmässig vor, mit ihren Übungen einen Angriff vorzubereiten – was von Seoul und Washington bestritten wird. Nordkorea sieht die USA und Südkorea als Feinde.

epa10811192 An undated photo released by the official North Korean Central News Agency (KCNA) on 21 August 2023 shows North Korean leader Kim Jong Un (2-R) inspecting a flotilla of the East Sea Fleet  ...
Kim diskutiert mit Marine-Offizieren.Bild: keystone

Wann genau der jüngste Waffentest erfolgte, wurde in den nordkoreanischen Medien nicht erwähnt. Die Übung sollte den Berichten zufolge dazu dienen, die Gefechtsfunktion des Schiffs zu bestätigen und die Marinesoldaten dazu befähigen, «eine Angriffsmission in einem aktuellen Krieg» auszuführen. Eine wichtige Aufgabe der eigenen Marine sei es, «die Kriegsabsicht der Feinde zu frustrieren».

Nordkorea ist durch UN-Beschlüsse die Erprobung von ballistischen Raketen verboten, die – je nach Bauart – auch atomare Sprengköpfe tragen können. Tests von Marschflugkörpern unterliegen nicht den Sanktionen gegen Pjöngjang. Solche Waffen können aber ebenfalls für den Einsatz nuklearer Gefechtsköpfe genutzt werden. Nordkorea hat nach einer beispiellosen Raketentestserie im vergangenen Jahr auch in diesem Jahr wieder mehrfach Raketen und Lenkflugkörper getestet.

Bei einem Dreier-Gipfeltreffen hatten sich die USA, Japan und Südkorea am Freitag im amerikanischen Camp David unter anderem darauf geeinigt, die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich deutlich zu verstärken. Nach dem Treffen mit US-Präsident Joe Biden und dem japanischen Regierungschef Fumio Kishida äusserte Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol am Montag bei einem Kabinettstreffen in Seoul seine Hoffnung, dass die trilaterale Kooperation «das Risiko nordkoreanischer Provokationen» reduzieren werde. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Sergio hasst Festivals und sagt uns, wieso
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Schon wieder: Orcas versenken 15-Meter-Yacht vor Küste Marokkos
Orcas haben spanischen Medienberichten zufolge erneut eine Segelyacht in der Nähe von Gibraltar versenkt. Es handelt sich dieses Mal um ein grösseres Schiff – und um den insgesamt bereits siebten Fall seit 2020.

Die zwei Besatzungsmitglieder der 15-Meter-Yacht «Alborán Cognac» hätten am Sonntagmorgen etwa 26 Kilometer vor Kap Spartel in Marokko am südlichen Eingang zur Strasse von Gibraltar zunächst dumpfe Schläge gegen den Rumpf wahrgenommen, berichteten die spanische Zeitung «El País», das Portal «20Minutos» und andere Medien am Montag unter Berufung auf den spanischen Seenotrettungsdienst. Dabei sei das Ruderblatt beschädigt worden. Als dann Wasser in das Boot eingedrungen sei, hätten die Segler einen Notruf abgesetzt.

Zur Story