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Österreich

Vermisste Journalistin stark unterkühlt gefunden

Vermisste Journalistin Föderl-Schmid stark unterkühlt aus Fluss gerettet

09.02.2024, 11:5609.02.2024, 14:10
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Die vermisste, stellvertretende Chefredaktorin der «Süddeutschen Zeitung» ist am Freitagvormittag lebend aufgefunden worden. Ein österreichischer Polizist entdeckte sie stark unterkühlt unter einer Brücke. Die Polizei bestätigte das Auffinden einer 53-jährigen Vermissten gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

Laut «Kronen Zeitung» handelt es sich um die stellvertretende Chefredaktorin der «Süddeutschen Zeitung» und Ex-«Standard»-Chefredaktorin, Alexandra Föderl-Schmid. Sie wurde in ein Spital eingeliefert.

Vorausgegangen war eine am Donnerstag eingeleitete, gross angelegte Suchaktion von Einsatzkräften am Inn an der Grenze zwischen Österreich und Bayern. Zahlreiche Medien aus Deutschland und Österreich hatten über das Verschwinden der prominenten Journalistin berichtet.

Föderl-Schmid zog sich am Montag vorübergehend aus ihrer operativen Tätigkeit bei der «Süddeutschen Zeitung» zurück, nachdem Vorwürfe zu ihrem Umgang mit der Zitierung von Quellenmaterial in journalistischen Texten laut geworden waren.

Überdies war bekannt geworden, dass das rechtspopulistische Portal «Nius» – bei dem unter anderen der einstige «Bild»-Chefredaktor Julian Reichelt an Bord ist – beim sogenannten «Plagiatsjäger» Stefan Weber bereits vergangenen Dezember eine Prüfung von Föderl-Schmids Dissertation in Auftrag gegeben hatte.

«Hetzjagd» auf eine «Herausragende»

Der Salzburger Kommunikationswissenschafter warf der Journalistin zuletzt mehrere «Plagiatsfragmente» in ihrer 1996 an der Uni Salzburg eingereichten Arbeit vor. In der Folge machten sich zuletzt aber mehrere Stimmen für Föderl-Schmid stark.

So auch das Frauennetzwerk Medien und der Presseclub Concordia: Sie bezeichneten Föderl-Schmid als «herausragende Journalistin», die einer «unvergleichlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Hetzjagd» ausgesetzt gewesen sei. «Die akkordierte Kampagne von unverantwortlichen Boulevardmedien, Propaganda-Plattformen und selbsternannten ‹Plagiatsjägern› sind gezielte Angriffe auf Qualitätsmedien, um kritische Berichterstattung zu verhindern oder unglaubwürdig zu machen», hielten die beiden Organisationen fest. (rbu/sda/apa)

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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gael Gartner
09.02.2024 12:40registriert Januar 2023
Zum Glück konnte hier ein Menschenleben gerettet werden. Wenn auch die Verfehlungen sich bestätigen: Der Druck, der heute durch die Öffentlichkeit und die Medien erzielt wird, ist riesig.
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*sharky*
09.02.2024 13:07registriert Oktober 2014
- Weil es mich jetzt als promovierte Historikerin (und Begutachterin von Masterarbeiten an der FH Wien) gereizt hat, habe ich mir die 292 Seiten starke Diss von
@foederlschmid angeschaut, die @SprachPhilo
unter "schwerwiegenden Plagiatsverdacht" stellt -

-Das Beispiel zeigt sehr gut die Grenzen des "Plagiatschecks" auf.-

https://twitter.com/barbaratoth/status/1755259927289905211

PS: es sieht nach einer gnadenlosen seitens Reichelt (ex Bild-Chefredakteur) initiierten menschenverachtenden Hetzkampagne ohne Fleisch am Knochen zu sein.
Mehr muss man dazu nicht wissen.
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