Eine Selbstmordattentäterin hat sich in Pakistans Hafenstadt Karachi auf dem Gelände einer Universität nahe einem Auto mit chinesischen Staatsangehörigen in die Luft gesprengt. Dabei sollen vier Menschen mit in den Tod gerissen worden sein.
Mindestens zwei der Opfer stammten aus China, sagte der örtliche Polizeichef Muqaddas Haider am Dienstag. Die Baluchistan-Befreiungsarmee (BLA) reklamierte den Anschlag für sich. Die Miliz habe demnach die Selbstmordattentäterin damit beauftragt, Chinesen zu töten.
Die BLA kämpft für die Unabhängigkeit von Pakistans flächenmässig grösster Provinz Baluchistan, wehrt sich aber zugleich wie andere aufständische Gruppen gegen die Investitionen Pekings in der Provinz. Dort baut China einen Tiefseehafen und hat mehrere Projekte zur Erschliessung von Bodenschätzen. Die Gruppen beschuldigen China, eine imperialistische Politik zu verfolgen, um ihre Ressourcen zu stehlen.
Es war nicht das erste Mal, dass chinesische Arbeiter in Pakistan angegriffen wurden. Vergangenes Jahr starben mindestens neun chinesische Arbeiter in Nordpakistan bei einem Anschlag auf einen Bus. Peking plant den Bau eines umgerechnet knapp 58 Milliarden Euro teuren Strassen- und Schienennetzes, das seine Region Xinjiang mit dem Arabischen Meer im Südwesten Pakistans verbinden soll. Das Projekt gilt als die kürzestmögliche Land- und Seeroute, die China Zugang zum Nahen Osten, Europa, Afrika und darüber hinaus verschaffen soll. (aeg/sda/dpa)