Die meisten Verdächtigen nach dem Taliban-Attentat auf die Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai in Pakistan sind wieder auf freiem Fuss. Dies bestätigte ein pakistanischer Polizeisprecher am Freitag.
Acht der zehn Beschuldigten seien in einem geheimen Gerichtsverfahren aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden. «Ich kann bestätigen, dass zwei von ihnen im Gefängnis sind, die anderen sind frei», sagte der Polizeichef der Region Swat, Saleem Marwat.
Im April hatte es aus Kreisen der Staatsanwaltschaft geheissen, alle zehn Attentäter seien zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Gericht habe nur jene verurteilt, die bei dem Attentat im Oktober 2012 dem Mädchen in ihrem Schulbus in den Kopf geschossen hatten. Die Taliban-Attentäter hatten die damals 15-Jährige auf dem Weg zur Schule angegriffen.
Yousafzai hatte das Attentat schwer verletzt überlebt. Seit dem Anschlag lebt sie in Birmingham, die Taliban bedrohen sei weiter mit dem Tod. Der Anschlag löste weltweit Entsetzen aus. 2014 wurden sie mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, 2013 erhielt sie den Menschenrechtspreis des Europäischen Parlaments, den Sacharow-Preis. (sda/dpa)