Im Vatikan in Rom sind am Samstagabend 23 neue Schweizergardisten vereidigt worden. Vizepräsidentin Viola Amherd wohnte der Zeremonie bei. Zuvor war sie von Papst Franziskus zu einer Audienz im Vatikan empfangen worden.
Amherd gab nach dem Treffen mit dem Papst per Twitter bekannt, dass die Schweiz die bilateralen Beziehungen zum Vatikan schätze. Im Zentrum des Austausches mit Papst Franziskus seien die gegenseitigen bilateralen Beziehungen, der Ukraine-Krieg, die Schweizergarde und auch die Anliegen der Schweizer Katholikinnen und Katholiken gestanden. Das Treffen fand am Samstagmorgen statt.
Die gegenseitigen bilateralen Beziehungen, der Ukraine-Krieg, die Schweizergarde und auch die Anliegen der Schweizer KatholikInnen standen beim heutigen Austausch mit #Papst Franziskus @Pontifex im Zentrum. Die Schweiz schätzt die bilateralen Beziehungen zum Vatikan pic.twitter.com/8TqzThhRuN
— Viola Amherd (@Violapamherd) May 6, 2023
Ebenfalls am Morgen hatte sich der Papst an die päpstliche Schweizergarde gewandt. Er erneuerte dabei seine Dankbarkeit für die grosszügige Zusammenarbeit, deren Zeuge er jeden Tag werde. «Die Päpstliche Schweizergarde ist eine grosse Familie, eine lebendige und brüderliche Gemeinschaft. Und wie in jeder Familie lernt man hier viel für das Leben. Sie ist ein Umfeld menschlicher und christlicher Bildung für alle», sagte der Papst.
Die 23 neuen Schweizergardisten, die aus allen Sprachregionen der Schweiz kommen, hatten um 18 Uhr ihren Schwur abgelegt. Sie sind damit Teil der «ältesten und kleinsten Armee der Welt» und für den Schutz des Papstes sowie des Vatikans zuständig.
Die Vereidigung fand in einer festlichen Atmosphäre statt, an der auch Familienmitlieder aus der Schweiz teilnahmen. Daneben waren aus der Schweiz neben Vizepräsidentin Viola Amherd auch Nationalratspräsident Martin Candinas (Mitte/GR) und Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller (Mitte/TG) angereist.
Ebenfalls anwesend waren der Chef der Schweizer Armee, Thomas Süssli, und der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, Felix Gmür, Bischof von Basel. Die Delegation des diesjährigen Gastkantons Aargau wurde von Regierungsrat Jean-Pierre Gallati (SVP) angeführt.
Am Morgen hatte die Schweizergarde an einer von Kardinal Kurt Koch zelebrierten Messe im Petersdom teilgenommen. Bereits am Vortag hatten Gardisten in der Kirche Santa Maria della Pietà einen Kranz zu Ehren der Toten des 6. Mai 1527 niedergelegt. Das Datum erinnert an die Plünderung von Rom (Sacco die Roma). 147 Soldaten fielen an jenem Tag bei der Verteidigung von Papst Klemens VII. Die Vereidigung neuer Schweizergardisten findet entsprechend immer am 6. Mai statt. Gegründet worden war die Schweizergarde im Jahr 1506. (sda)
Die Schweizergarde mit ihren bunten Uniformen und ihrer langen Geschichte wird als tolle Tradition angesehen, die sowohl zur touristischen Attraktivität des Vatikans als auch zum Prestige der Schweiz beiträgt.
Einige sprechen ironisch von einer "Sekte" und man spürt den Groll in ihren Worten. Sie wissen jedoch sehr wohl, dass es fundamentale Unterschiede zwischen einer Sekte und einer Religion gibt.