Als Gangster-Rapper muss man hart wirken. Das jedenfalls ist der Glaube, dem immer noch viele Rapper und auch deren Fans erliegen. Homo- oder Transsexualität passt da nur sehr selten in das eigene Weltbild. Einer der bekanntesten Musiker aus dem Genre ist der Berliner Fler, der mit einem Foto zeigte, dass es auch anders gehen kann und dafür teilweise heftig attackiert wurde.
Was war passiert? Im Zuge des «Pride Month» posierte Fler in Hamburg gemeinsam mit der bekannten Dragqueen Olivia Jones und postete die Regenbogenfahne unter das Bild. Der Juni steht jedes Jahr ganz im Zeichen der LGBTIQ-Szene und wirbt für mehr Toleranz in der Gesellschaft.
Das Foto von Fler und Olivia Jones ging schnell viral und wurde fleissig kommentiert – es gab viel Lob und Zuspruch für den Rapper, aber auch einige beleidigende Kommentare. So war unter dem Post unter anderem das Wort «Transenf***r» zu lesen. Ein anderer User sieht in Fler wegen des Fotos «eine Schande für den Deutschrap.»
Die Mehrheit solidarisierte sich indes mit Fler und feierte das Bild. «Es ist schön zu sehen, dass du dich für die LGBTQ+-Gemeinschaft einsetzt und für Akzeptanz und Gleichberechtigung einstehst. Weiter so», schreibt eine Userin.
Und auch Olivia Jones selbst äusserte sich zu den Anfeindungen. «Was bei Fler im Kommentarbereich passiert, ist leider ein Parade-Beispiel für zunehmenden gesellschaftlichen Sprengstoff», schreibt die bekannte Travestiekünstlerin.
«Schuld ist ein toxisches Männlichkeitsideal, ein Rollenverständnis wie aus der Steinzeit, das leider wieder populärer wird. Wir dürfen uns beim Kampf für Gleichberechtigung und gegen Verschwulungsschwurbler nicht auseinander bringen lassen. Wir kämpfen auf derselben Seite für Toleranz, Respekt und Vielfalt, damit jeder ein Leben in Freiheit und ohne Angst leben kann.»
Fler reagierte auf die Beleidigungen unter dem Bild auf seine eigene Art. «Schlimm zu sehen, wie Leute in meinen Kommentaren abgehen. Kack auf jeden, der nicht einfach den Mensch an sich respektieren kann! Ich supporte keine Agenda, keine Partei oder sonst was», schreibt der 41-Jährige.
Verwendete Quellen:
(t-online, pab)