Elon Musk legt sich mit polnischem Aussenminister an – ohne Erfolg

Musk legt sich mit dem polnischen Aussenminister an – und krebst dann zurück

Am Sonntag kam es beinahe zum diplomatischen Eklat zwischen den USA und Polen. Elon Musk beleidigte dabei den polnischen Aussenminister Radosław Sikorski als kleinen Mann.

Doch von vorne. Alles begann am Sonntag mit einem Post von Musk:

Bild: Screenshot X

«Ich habe Putin zu einem physischen Eins-gegen-Eins-Kampf wegen der Ukraine herausgefordert, und mein Starlink-System bildet das Rückgrat der ukrainischen Armee. Ihre gesamte Front würde zusammenbrechen, wenn ich es abschalten würde. Was mich anwidert, sind die jahrelangen Massaker in einer Pattsituation, die die Ukraine unvermeidlich verlieren wird. Jeder, der wirklich Mitgefühl hat, wirklich nachdenkt und wirklich versteht, will, dass dieser Fleischwolf aufhört. FRIEDEN JETZT!!»

Darauf reagierte der polnische Aussenminister Radosław Sikorski. Er stellte sich demonstrativ auf die Seite der Ukraine:

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«Die Starlinks für die Ukraine werden vom polnischen Ministerium für Digitalisierung finanziert, was Kosten in Höhe von rund 50 Millionen US-Dollar pro Jahr verursacht. Abgesehen von den ethischen Aspekten, ein Opfer von Aggression zu bedrohen: Wenn SpaceX sich als unzuverlässiger Anbieter erweist, werden wir gezwungen sein, andere Lieferanten zu suchen.»

Das rief wiederum US-Aussenminister Marco Rubio auf den Plan. Er antwortete seinem polnischen Amtskollegen:

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«Alles nur ausgedacht. Niemand hat damit gedroht, der Ukraine den Zugang zu Starlink zu kappen. Und sagt Danke, denn ohne Starlink hätte die Ukraine diesen Krieg schon längst verloren und die Russen stünden jetzt an der Grenze zu Polen.»

Musk goss derweil Öl ins Feuer und beleidigte Sikorski:

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«Sei still, kleiner Mann. Ihr zahlt nur einen winzigen Bruchteil der Kosten. Und es gibt keinen Ersatz für Starlink.»

Dieser Post wurde Elon Musk aber offenbar zu heikel, denn er löschte ihn später. Er drückte es dann etwas diplomatischer aus:

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«Was Aussenminister Rubio sagt, ist absolut richtig.»

Der polnische Aussenminister und Marco Rubio äusserten sich danach nicht mehr. Musk seinerseits versuchte weiter zu beschwichtigen:

Bild: Screenshot X

«Um das klarzustellen: Unabhängig davon, wie sehr ich mit der Ukraine-Politik nicht übereinstimme – Starlink wird seine Terminals niemals abschalten. Ohne Starlink würden die ukrainischen Frontlinien zusammenbrechen, da die Russen alle anderen Kommunikationskanäle stören können! Wir würden so etwas niemals tun oder als Druckmittel einsetzen.»

Am Montagmorgen meldete sich auch noch Polens Ministerpräsident Donald Tusk auf X:

Bild: Screenshot X

«Wahre Führung bedeutet Respekt gegenüber Partnern und Verbündeten – selbst gegenüber den kleineren und schwächeren. Niemals Arroganz. Liebe Freunde, denkt darüber nach.»

Sejmmarschall Szymon Hołownia, der Präsident einer Kammer des polnischen Parlaments, kommentierte:

«Niemand hat das Recht, einem polnischen Minister zu sagen, er solle still sein, oder ihn als ‹kleinen Mann› zu bezeichnen. Das ist einfach empörend.»

Grosser Unterstützer der Ukraine

Polens Aussenminister Radosław Sikorski machte sich einen Namen als wichtiger Unterstützer der Ukraine. Deren westliches Nachbarland steht Kiew seit Kriegsbeginn mit Waffenlieferungen und diplomatisch zur Seite.

Sikorski äussert regelmässig harte Kritik gegenüber Russland. In Erinnerung bleibt etwa, wie er vor dem UN-Sicherheitsrat schonungslos Russland dafür kritisierte, ukrainische Kinder zu entführen.

(rbu)