International
Raumfahrt

Nasa stellt Haus zum Simulieren von Leben auf dem Mars vor

Nasa stellt Haus zum Simulieren von Leben auf dem Mars vor

12.04.2023, 16:31
Mehr «International»

Vier kleine Räume, ein Fitnessstudio und viel roter Sand - die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat ein neues Gebäude vorgestellt, in dem ein Leben auf dem Mars getestet werden soll. Ab Juni werden sich in einem ersten Schritt vier Freiwillige ein Jahr lang in einem umgebauten Hangar des Nasa-Forschungszentrums für bemannte Raumfahrtprogramme in Houston einschliessen lassen, um das Leben auf dem Roten Planeten zu simulieren.

This image of Yori Pass was taken by a Hazcam imager aboard NASA s Perseverance Mars rover on Nov. 5, 2022. NASA s Perseverance Mars rover has begun exploring an area the science team calls Yori Pass  ...
Die Mars-Oberfläche. Ein Foto geschossen vom Preservance Mars Rover am 5. November 2022.Bild: www.imago-images.de

Bei diesem ersten Experiment soll vor allem getestet werden, wie Menschen mit einer derart langen Zeit der Isolation zurechtkommen. Dies solle der Nasa bei der Einschätzung helfen, welche «Ressourcen» benötigt werden, damit künftige Astronauten eine Mars-Mission überstehen, sagt Grace Douglas, die das für das Experiment verantwortliche Chapea-Programm leitet. Dies sei umso wichtiger, als künftige Raumfahrer nur wenig Gepäck mit auf den Mars werden mitnehmen können. Zwei weitere Experimente sollen in den kommenden Jahren folgen.

«Mars Dune Alpha» bietet auf 160 Quadratmetern eine vertikale Farm für den Anbau von Salat, zwei Badezimmer, einen Raum für die medizinische Versorgung, einen Bereich zum Entspannen und mehrere Arbeitsbereiche. Es wurde im 3D-Druckverfahren hergestellt, eine Technologie, die nach den Worten von Douglas möglicherweise auch für den Bau von Habitaten auf anderen Planeten oder dem Mond in Betracht kommt.

Die besten Bilder vom Mars. Eine Raumfahrt-Geschichte

1 / 17
Die besten Bilder vom Mars. Eine Raumfahrt-Geschichte
Die Entwicklung von den anfänglichen Pixelwolken zu scharfgestochenen Roboter-Selfies vom Mars ist spektakulär. Im Bild: Der Crips-Krater, aufgenommen von einer Sonde der NASA am 3. Juni 2015.
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Laufband simuliert geringe Schwerkraft

Eine Schleuse führt aus dem 3D-Haus zu einer Nachbildung der Mars-Landschaft. Auf dem mit rotem Sand bedeckten Boden befinden sich eine Wetterstation, eine Maschine zur Herstellung von Ziegelsteinen und ein kleines Gewächshaus - alles Dinge, die Astronauten auf dem Roten Planeten wahrscheinlich benutzen werden.

Dagegen wird das Laufband im Sand auf dem echten Mars nicht gebraucht. Auf ihm müssen die fiktiven Astronauten an Gurten hängend laufen, um die geringere Schwerkraft des Roten Planeten zu simulieren. «Wir können sie ja nicht sechs Stunden lang im Kreis laufen lassen», scherzte die Leiterin des «Behavioral Health and Performance Laboratory» der Nasa, Suzanne Bell.

Die vier Freiwilligen werden laut Bell auf dem Laufband längere Ausflüge simulieren, auf denen sie Proben sammeln, Daten erheben und weitere Infrastruktur aufbauen.

Freiwillige noch nicht ausgewählt

Die vier Freiwilligen wurden laut Nasa noch nicht ausgewählt. Bewerber müssen jedoch den Standardkriterien für Astronauten genügen - vor allem, was ihre wissenschaftlichen, technischen und mathematischen Kenntnisse betrifft. Während des Experiments werden die Forscher zudem regelmässig testen, wie die Besatzung auf Stresssituationen reagiert - beispielsweise, wenn das Wasser knapp wird oder Geräte ausfallen.

Die Nasa steht bei den Vorbereitungen für bemannte Marsmissionen noch ganz am Anfang. Die grosse Reise, die mehrere Jahre dauern würde, ist noch nicht in Sicht; zunächst geht es um die Rückkehr des Menschen zum Mond. Nasa-Chef Bill Nelson rechnet nach eigenen Angaben bis zum Jahr 2040 mit einer bemannten Mission zum Roten Planeten. (saw/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Norwegens Polizei ermittelt wieder gegen Prinzessinnensohn Marius Borg Høiby

Die Polizei ermittelt wieder gegen den Sohn der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit, Marius Borg Høiby (27). Wie ein Polizeisprecher mehreren norwegischen Medien mitteilte, gehe es um einen mutmasslichen Verstoss gegen ein Kontaktverbot. Die Anwältin von Høibys Ex-Freundin bestätigte der Agentur NTB zufolge, ihre Klientin sei in der Sache vernommen und Beweise seien sichergestellt worden. Høibys Anwalt Øyvind Bratlien sagte laut NTB, sein Klient meine nicht, gegen ein Kontaktverbot verstossen zu haben.

Zur Story