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Eklat an Weltsynode der Katholiken – wegen Rolle von Frauen in Kirche

epa11663796 Pope Francis presides over the prayer of the XVI Ordinary General Assembly of the Synod of Bishops in the Paul VI Hall, at the Vatican City, 17 October 2024. EPA/ANGELO CARCONI
Der Vatikan tut sich weiter schwer mit der Gleichberechtigung.Bild: keystone

Eklat an der Weltsynode der Katholiken – wegen der Rolle von Frauen in der Kirche

19.10.2024, 16:5719.10.2024, 16:58
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Auf der Weltsynode der katholischen Kirche in Rom ist es vor Beginn der letzten Woche am Rande der Beratungen über die künftige Rolle von Frauen zu offenem Streit gekommen.

Bei einem Treffen von mehr als 100 Mitgliedern der Synode gab es nach Angaben von Teilnehmern Proteste, weil die mächtige Vatikan-Behörde für die Glaubenslehre dazu nur zwei untergeordnete Vertreter geschickt hatte, wie aus Teilnehmerkreisen verlautete.

Wichtiges Thema in Arbeitsgruppe ausgelagert

Die Beteiligung von Frauen, bis hin zur Weihe von Priesterinnen, gehört seit Jahren zu den grossen Streitfragen der katholischen Kirche.

Auf Entscheidung von Papst Franziskus wurde das Thema noch vor Beginn der Weltsynode in eine Arbeitsgruppe ausgelagert. Eigentlich war darauf gehofft worden, dass bei dem Treffen nun über den Stand der Beratungen in der Arbeitsgruppe unterrichtet würde.

Die beiden Vertreter des Vatikans wollten nach diesen Angaben aber nicht einmal Auskunft darüber gehen, wer darin Mitglied sei – angeblich auf Anweisung des Papstes. Daraufhin habe es grosse Empörung gegeben, hiess es.

Zöllibat und Homosexuelle

Der Chef der Glaubensbehörde, der argentinische Kardinal und Papst-Vertraute Victor Fernandez, kündigte an, am Donnerstag zu einem neuen Treffen zu kommen. Eine Öffnung für Frauen – beispielsweise durch eine Weihe zur Priesterin oder Diakonin – ist innerhalb der Kirche mit ihren 1,4 Milliarden Gläubigen hoch umstritten.

Vergangenes Jahr war das auch Thema der Synode. Jetzt allerdings hat Franziskus strittige Punkte ausgelagert, wie auch den Zölibat oder die Segnung homosexueller Paare.

An der vierwöchigen Weltsynode, die am nächsten Samstag zu Ende geht, nehmen mehr als 360 Bischöfe, Priester und Ordensgeistliche sowie Laien aus aller Welt teil. Dabei sind auch mehr als 50 Frauen mit Stimmrecht.

Am Ende soll ein Abschlussdokument verabschiedet werden. Das letzte Wort, was davon übernommen werden soll, hat aber allein der Papst.

(dsc/sda/dpa)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bernhard Kuenzi
19.10.2024 19:49registriert Januar 2014
Die heutige katholische Kirche ist ein Auslaufmodell, und bringt sich mit ihrem Verhalten immer näher an den Abgrund.
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Steibocktschingg
20.10.2024 08:47registriert Januar 2018
In den ersten Jahrhunderten des christlichen Glaubens war es sowohl normal, dass Priester Familie hatten wie auch dass es Priesterinnen gab. Kaum zu glauben, dass die Kirche mal fortschrittlicher war in diesen Bereichen...
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