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Umstrittener Kardinal George Pell mit 81 Jahren gestorben

epa10399016 (FILE) - Australian Cardinal George Pell attends the Italian Raiuno TV program 'Porta a Porta' hosted by Italian journalist Bruno Vespa, in Rome, Italy, 04 November 2021. Accordi ...
George Pell wurde 81 Jahre alt.Bild: keystone

Umstrittener Kardinal George Pell mit 81 Jahren gestorben

Einer der umstrittensten katholischen Kleriker ist tot. Der australische Kardinal George Pell starb infolge einer Hüftoperation. Er hatte einst wegen sexuellen Missbrauchs vor Gericht gestanden.
11.01.2023, 03:0311.01.2023, 03:03
Ein Artikel von
t-online

Der australische Kardinal George Pell ist tot. Pell, der 81 Jahre alt wurde, sei in Rom gestorben, teilte der Erzbischof von Sydney, Anthony Fisher, in der Nacht auf Mittwoch auf seiner Facebook-Seite mit. Das Erzbistum bestätigte der Deutschen Presse-Agentur die Authentizität der Mitteilung.

Nach Auskunft des Erzbischofs von Melbourne, Peter Comensoli, soll sich der Kardinal kürzlich eine Operation an der Hüfte unterzogen. Demnach sei es im Zusammenhang mit Eingriff bei Pell zu Herzproblemen gekommen sein, denen der 81-Jährige schliesslich erlag.

Pell war eine der umstrittensten Figuren der katholischen Kirche. Von 2014 bis 2019 war der einflussreiche Kleriker Finanzchef des Vatikans und einer der Vertrauten von Papst Franziskus. Zu jener Zeit musste Pell sich in Australien allerdings einem Missbrauchsprozess stellen, weil er in den Neunzigerjahren zwei Jungen sexuell missbraucht haben soll.

Der Prozess sorgte weltweit für Aufsehen, da Pell der bislang höchste katholische Geistliche war, der wegen Vorwürfen sexueller Gewalt vor Gericht stand. 2019 wurde er von einer Jury einstimmig zu sechs Jahren Haft verurteilt und wanderte zunächst ins Gefängnis. Dort blieb er allerdings nur 405 Tage.

Im Jahr darauf sprach ihn dann der Oberste Gerichtshof Australiens überraschend frei. Grund dafür war ein juristischer Formfehler einer früheren Instanz, bei der Pell Berufung gegen das ursprüngliche Urteil eingelegt hatte. Der Freispruch des Kardinals rief eine Welle der Empörung unter den Opfern hervor.

(t-online/cc/dpa)

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