Ein Spitzentreffen Armeniens und Aserbaidschans mit Russland hat kaum Fortschritte zu einer Lösung des jahrzehntealten Konflikts der beiden Staaten im Südkaukasus gebracht. Der russische Präsident Wladimir Putin empfing am Montag in Sotschi den armenischen Ministerpräsidenten Nikol Paschinjan und den aserbaidschanischen Staatschef Ilham Aliyev.
In einer gemeinsamen Erklärung wurde vereinbart, auf Drohungen und Gewalt bei der Lösung von Konflikten zu verzichten. Beide Staaten akzeptierten die staatliche Souveränität und die Grenzen des jeweils anderen Landes.
Ein Friedensvertrag zwischen Armenien und Aserbaidschan sei nötig, erklärten die drei Spitzenpolitiker. Moskau sei bereit, den Weg dorthin zu unterstützen, hiess es. Es gab aber keine konkreten Vorschläge, wie eine Friedenslösung für die beiden Staaten und für die Armenier im aserbaidschanischen Gebiet Berg-Karabach aussehen könnte. Berg-Karabach wurde in dem Papier gar nicht erwähnt.
Im Herbst 2020 hatte Armenien einen Krieg gegen seinen Nachbarn Aserbaidschan verloren und musste die Kontrolle über den Grossteil von Berg-Karabach aufgeben. In diesem September griffen aserbaidanische Truppen erstmals auf armenischem Staatsgebiet an. Die Kämpfe mit Dutzenden Toten konnten nur unter grossem Druck der Vereinten Nationen, der EU und anderer Akteure gestoppt werden. Russland ist im Südkaukasus traditionell die Schutzmacht Armeniens, überwachte aber für beide Seiten auch die Waffenstillstandsvereinbarungen von 2020. (sda/dpa)