International
Russland

EU-Ratspräsident trollt Putin

EU-Ratspräsident trollt Putin – und gratuliert zum Wahlsieg

Die Präsidentschaftswahlen in Russland haben begonnen und dauern bis Sonntag. Trotzdem sind die ersten Gratulationen bereits eingetroffen. Die aktuellen Entwicklungen bei den Wahlen im Russland im Überblick:
15.03.2024, 14:1715.03.2024, 17:16
Mehr «International»

Michel gratuliert Putin zum Sieg

EU-Ratspräsident Charles Michel hat zwei Tage vor Wahlende bereits Wladimir Putin als Sieger bei der viel kritisierten russischen Präsidentenwahl gratuliert.

«Ich möchte Wladimir Putin zu seinem Erdrutschsieg bei den heute beginnenden Wahlen gratulieren», spottete er am Freitag auf der Plattform X.

«Keine Opposition. Keine Freiheit. Keine Wahl.»

Die auf drei Tage angesetzte Präsidentenwahl endet an diesem Sonntag. Zwar gilt als sicher, dass Kremlchef Wladimir Putin zum fünften Mal als Sieger aus der Abstimmung hervorgeht. Moskaus Machtapparat will aber eine möglichst hohe Wahlbeteiligung erzielen, um die Abstimmung als legitim zu bezeichnen.

Damit will sich der 71-Jährige Unterstützung für seinen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sichern und sechs weitere Jahre regieren.

Die ersten Unregelmässigkeiten

Wegen einer Vielzahl von Wählern, die im Internet ihre Stimme abgeben wollten, sei es zeitweilig zu Aussetzern des Systems gekommen, teilte die zentrale Wahlkommission der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti zufolge am Freitag mit. Allein in der Hauptstadt Moskau hätten am Morgen 500'000 Menschen online ihre Stimme abgegeben, hiess es.

A woman uses her laptop for electronic voting during a presidential election in the village of Petrovo-Dalneye, outside Moscow, Russia, Friday, March 15, 2024. Voters in Russia are heading to the poll ...
Eine Frau benutzt ihren Laptop für die elektronische Stimmabgabe während der Präsidentschaftswahlen in dem Dorf Petrovo-Dalneye, außerhalb von Moskau, Russland, Freitag, 15. März 2024.Bild: keystone

Wahlen als Volksfest

Teils wurde die Abstimmung wie ein Volksfest mit Folkloredarbietungen und Auftritten von Sängern organisiert. Viele prominente Politiker, darunter Aussenminister Sergei Lawrow und Verteidigungsminister Sergei Schoigu, gaben früh ihre Stimme ab – «für Russlands Zukunft», wie es offiziell heisst.

epa11222087 A handout photo made available by the Russian Defence ministry press-service shows Russian Defence Minister Sergey Shoigu casting his ballot during presidential elections at an undisclosed ...
Sergei Schoigu bei der Stimmabgabe.Bild: keystone

Der Chef der Partei Gerechtes Russland, Sergei Mironow, der Putin offen unterstützt, warf seinen ausgefüllten Stimmzettel ohne Briefumschlag in die transparente Urne ein.

(sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
56 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
RedLily74
15.03.2024 14:31registriert April 2022
Ich mag Sarkasmus! Cool, weil wahre Action
2122
Melden
Zum Kommentar
avatar
HKD
15.03.2024 14:54registriert November 2022
Könnte mir irgendjemand KaPutins Emailadresse angeben? Ich möchte ihm doch auch noch heute zu seinem Erdrutschwahlsieg gratulieren und wenn das viele machen, er würde sich vielleicht sogar zu tode freuen.
1223
Melden
Zum Kommentar
avatar
PhilippS
15.03.2024 15:37registriert September 2016
Die mit Abstand grösste Theateraufführung, welche die Welt je gesehen hat!

Schade nur, dass das Finale so absehbar ist, wie der Untergang der Titanic am Ende des Films...
993
Melden
Zum Kommentar
56
    Schafft Merz heute die Wahl zum Kanzler? Die Ausgangslage in 3 Punkten
    Genau ein halbes Jahr nach dem Bruch der Ampel-Koalition soll die Bildung einer neuen Bundesregierung von Union und SPD abgeschlossen werden. CDU-Chef Friedrich Merz stellt sich im Bundestag für das Amt des Bundeskanzlers zur Wahl (Sitzungsbeginn 09.00 Uhr). Die wichtigsten Antworten.

    Obwohl das Polster der schwarz-roten Koalition zur erforderlichen «Kanzlermehrheit» von 316 Stimmen mit zwölf Stimmen recht dünn ist, gilt die Wahl als ziemlich sicher.

    Zur Story