Am 5. September beginnt in Russland wieder die Schule, diesmal allerdings mit einem neuen Unterrichtsfach auf dem Stundenplan: «Gespräche über wichtige Dinge». Kritiker vermuten, dass sich dahinter Propaganda über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine verbirgt, berichtet der «Guardian».
Russische Aktivisten fordern Eltern und Lehrer auf, den vorgeschriebenen «patriotischen» Unterricht in russischen Schulen zu boykottieren. Es wird befürchtet, dass er darauf abzielt, Schüler schon vom sechsten Lebensjahr an zu indoktrinieren. «Viele Direktoren belügen die Eltern aus Angst vor ihren Chefs und sagen ihnen, dass diese Propagandakurse obligatorisch sind», sagte die russische Lehrerallianz, eine abtrünnige Gewerkschaft. «Wir sagen noch einmal, dass Sie Ihre Kinder nicht in diese Klassen lassen müssen.»
Die Lehrer, die den patriotischen Unterricht gestalten, werden wohl dazu benutzt, die russische Invasion in die Ukraine zu rechtfertigen und die «Werte der russischen Gesellschaft» zu besprechen. Laut dem unabhängigen russischen Magazin iStories gehört dazu, dass Schüler ab acht Jahren verstehen müssen, dass die Liebe zum eigenen Land die Bereitschaft bedeutet, in gefährlichen Zeiten «die Waffen zu seiner Verteidigung zu tragen».
22 Millionen Rubel (umgerechnet etwa 365'000 Euro) soll das Bildungsministerium schon für «interaktive Materialien» ausgegeben haben, berichtet der «Insider». Was genau das beinhaltet, ist nicht bekannt.
Mit zehn Jahren können die Schüler über Russlands «militärische Spezialoperation», den vom Kreml bevorzugten Begriff für den Überfall auf die Ukraine, und die Bedeutung der «Rückkehr der Ostukrainer nach Russland» unterrichtet werden. In späteren Klassen sollte den Schülern beigebracht werden, dass Patriotismus die Bereitschaft einschliesst, sich zum Militärdienst für Russland zu melden, heisst es in den Dokumenten.
(t-online,joh)
Ekelerregend, diese faschistischen/faschistoide Diktaturen.