Die Maschine, eine Antonow vom Typ An-24, verschwand am Nachmittag (Ortszeit) kurz vor dem Ziel von den Radaren. Sie sei beim zweiten Anflug auf Tynda gewesen, als das Signal verschwand, teilten die Behörden mit. Zuvor habe die Crew keine Probleme mit dem Flugzeug gemeldet.
Rettungskräfte fanden das brennende Flugzeugwrack rund 15 Kilometer vom Flughafen entfernt. Die Rettungsarbeiten wurden durch die dort vorherrschende Moor- und Taiga-Landschaft erschwert. Die Gegend ist nur sehr dünn besiedelt.
A passenger plane AN-24 crashed in Russia with 48 people on board. All were killed.
— Visegrád 24 (@visegrad24) July 24, 2025
The AN-24 crashed 15 kilometers from the city of Tynda in the Amur region. There were 48 people on board. It is reported that there are no survivors. The cause of the crash is still unknown.… pic.twitter.com/feGCYNCgWh
Aus der Luft wurden keine Überlebenden entdeckt. Der Rettungshubschrauber konnte nicht am Unglücksort landen. Später bestätigte der Katastrophenschutz die Einschätzung, als ein Bodentrupp die Absturzstelle erreichte: Überlebende gebe es vorläufigen Informationen nach nicht, teilte die Behörde mit.
Das Flugzeug war in der Grossstadt Chabarowsk gestartet. Nach einem Zwischenstopp in Blagoweschtschensk sollte es in Tynda - rund 5.000 Kilometer von Moskau entfernt - landen.
Die An-24 ist eines der ältesten noch betriebenen Passagierflugzeuge weltweit. Die Serienproduktion begann Anfang der 1960er Jahre. Die Unglücksmaschine selbst war Medienberichten nach knapp 50 Jahre alt. Die Fluglizenz war demnach aber noch bis 2036 gültig.
Die russische Luftfahrtbranche kämpft mit zunehmenden Problemen, auch weil die westlichen Industrieländer wegen des 2022 von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine Sanktionen gegen den Sektor verhängt haben. Die Lieferung von Flugzeugen und Ersatzteilen an Russland ist verboten. Das führt dazu, dass viele Airlines im Land immer ältere Maschinen nutzen und ausser Dienst gestellte Flugzeuge für Ersatzteile nutzen.
Die Staatsanwaltschaft hat nach dem Absturz ein Strafverfahren gegen die Fluggesellschaft Angara wegen des Verstosses gegen Sicherheitsbestimmungen eingeleitet. Das Flugzeug selbst soll allerdings unmittelbar vor dem Abflug überprüft worden sein. Sicherheitsmängel wurden demnach nicht festgestellt.
Korruption ist in Russland weit verbreitet. Oft werden Überprüfungen nur formell durchgeführt. Bereits in der Vergangenheit haben solche Nachlässigkeiten - oft einhergehend mit der Annahme von Bestechungsgeldern - zu schweren Unfällen geführt.
Im aktuellen Fall gehen die Ermittler Medienberichten zufolge vor allem dem Verdacht menschlichen Versagens nach. Als wahrscheinlichste Ursache gilt demnach ein Pilotenfehler. Die Crew soll unter schwierigen Wetterbedingungen die Flughöhe falsch eingeschätzt und dabei womöglich eine Baumkrone gestreift haben, heisst es. (pre/hkl/sda/dpa)
So zynisch es klingt, es ist mir ein Rätsel, wie Russland seine Flugzeuge in der Luft halten kann, obwohl sie seit 4 Jahren offiziell keine Updates und Ersatzteile mehr erhalten. Das dürfte wohl zur vermehrten Nutzung älterer Flugzeuge aus Eigenproduktion geführt haben, sodass diese noch mehr abgenutzt werden. Und trotzdem fliegen die Flieger noch.
Letztendlich zeigt das entweder, dass die Wartungsintervalle in der Luftfahrt eine grosse Sicherheitsmarge beinhalten, oder dass Russland über Umwege an Ersatzteile gelangt.